Transfer-Pläne Abstiegskandidaten wollen fleißig einkaufen
Düsseldorf · Der Transfer-König will sich in diesem Jahr zurückhalten: In den vergangenen Jahren erarbeitete sich der VfL Wolfsburg den Ruf als "Wintertransfer-Meister". In diesem Jahr wollen andere Vereine aktiv werden.
André Schürrle (32 Millionen Euro) und Kevin de Bruyne (22 Millionen Euro) sind die Winterrekordtransfers in der Bundesliga-Geschichte. Beide wechselten einst vom FC Chelsea nach Niedersachsen. Dass die beiden in der aktuellen Transferperiode von ihren Spitzenpositionen gestoßen werden, darf stark bezweifelt werden. Die bisher höchste Ablöse wurde von Borussia Mönchengladbach an Dortmund für Jonas Hofmann gezahlt (8 Millionen Euro).
Der größere Anteil der Wintertransfers wird in den unteren Tabellenregionen stattfinden. Hannover 96 und Eintracht Frankfurt haben jeweils schon dreimal zugeschlagen und weitere Neuzugänge sind geplant. Auf Bundesliga-Erfahrung im Abstiegskampf setzt der VfB Stuttgart mit der Verpflichtung von Kevin Großkreutz, der Istanbul nach nur einem halben Jahr wieder verlassen wird. Dazu wollen die Schwaben auch die anfällige Defensive mit dem Österreicher Martin Hinteregger verstärken.
Wie einige andere Vereine hat auch der VfB Spieler in seinem Kader, die aufgrund weniger Einsatzminuten in der Hinrunde ihr Glück anderswo suchen wollen. Stark davon betroffen ist der Hamburger SV: Neben Altstar Ivica Olic und Relegationsheld Marcelo Diaz können sich auch Artjoms Rudnevs und Zoltan Stieber einen Tapetenwechsel vorstellen.
Ein weiterer Trend ist das Verleihen von Nachwuchstalenten. Prominentestes Beispiel ist Sinan Kurt, der beim FC Bayern München zuletzt nicht mal mehr in der Reserve zum Einsatz kam. Ob sich "eines der größten Talente Deutschlands" (so bezeichnte der FC Bayern Kurt in der Pressemitteilung zu seiner Verpflichtung) in der Bundesliga durchsetzen kann, wird sich wahrscheinlich in der Hauptstadt zeigen. Ein Leihgeschäft mit Überraschungsteam Hertha BSC ist im Gespräch.