4:0 in Nürnberg Borussia wahrt Chance auf die Champions League

Nürnberg · Borussia Mönchengladbach hat die Chance auf die Qualifikation für die Champions League aufrechterhalten. Die Fohlen gewannen in Nürnberg 4:0. Das Teilnahmerecht an der Europa League hat Borussia sicher.

1. FC Nürnberg gegen Borussia Mönchengladbach: die Bilder des Spiels
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Nürnberg - Borussia: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Daniel Karmann

Borussia spielt in der kommenden Saison im Europapokal: Nach einem 4:0-Erfolg in Nürnberg ist der Mannschaft ein Platz unter den ersten Sechs nicht mehr zu nehmen, da Hoffenheim (0:1 gegen Bremen) und Wolfsburg (0:2 in Stuttgart) verloren haben. Doch sogar die Champions League ist wieder in greifbarer Nähe. Weil Leverkusen gegen Schalke nicht über ein 1:1 hinauskam, stehen die Gladbacher mindestens bis Sonntag auf Platz vier. Frankfurt kann mit einem Punktgewinn gegen Mainz aber wieder vorbeiziehen.

"Riesenkompliment, wie meine Mannschaft das gemacht hat. Es war nicht ganz einfach nach den letzten Wochen. Wir haben sehr konzentriert gespielt. Nach dem 1:0 für uns ist die Brust breiter geworden, der Club hat den Glauben verloren. Das gibt uns für das Spiel gegen Dortmund ein wahnsinnig gutes Gefühl. Wir wollen den Borussia-Park noch mal zum Beben bringen. Es ist jetzt schon Europa, wenn wir die Champions League erreichen, wäre das herausragend“, sagte Trainer Dieter Hecking nach dem Spiel.

1. FC Nürnberg gegen Borussia Mönchengladbach: Noten - die Fohlen in der Einzelkritik
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Nürnberg - Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik

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Bei den nun abgestiegenen Nürnbergern war es für Borussia jedoch lange Zeit eine zähe Angelegenheit, bis einer zuschlug, der lange außen vor war: Josip Drmic erzielte das 1:0. Aber der Reihe nach. Auf vier Positionen hatte Hecking die Startelf der Borussen im Vergleich zum Spiel gegen Hoffenheim am vergangenen Spieltag verändert. Borussia agierte zudem wieder im 4-3-3 statt wie in den vergangenen Spielen im 3-5-2. Drmic durfte gegen seinen Ex-Verein als Mittelstürmer von Beginn an ran. Der Schweizer hatte gegen Hoffenheim das 2:2 erzielt und bekam dieses Mal den Vorzug vor Alassane Plea. Es war das erste Spiel von Beginn an in dieser Saison für Drmic. Neben Drmic rückten mit Jordan Beyer und Ibrahima Traoré zwei weitere Spieler in die Startelf, die sich als Hoffenheim-Joker für die Nürnberg-Partie empfohlen hatten. Auch Christoph Kramer war nach seiner Gelb-Sperre wieder dabei.

Den schwungvolleren Start hatten die Nürnberger, für die ein Sieg im Kampf um den Klassenerhalt Pflicht war. Die erste Chance hatten jedoch die Gladbacher, die von 10.000 Fans aus Mönchengladbach unterstützt wurden. Traoré steckte nach sechs Minuten den Ball zu Denis Zakaria durch, der knapp am Tor vorbeizielte. Zwei Minuten später wurde Drmic erstmals gefährlich, sein Schuss wurde jedoch im letzten Moment geblockt.

Fortan entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem beide Mannschaften vorsichtig agierten und das Risiko mieden. So kam lange keine Gefahr auf beiden Seiten auf. Bei Borussia setzten Florian Neuhaus und Traoré mal Akzente, bei Nürnberg Virgil Misidjan, der Oscar Wendt einige Probleme bereitete.

„Wenn die Mannschaft nach Europa will, muss sie auch so auftreten“, hatte Hecking im Vorfeld von seinem Team gefordert. Wenn der 54-Jährige damit jedoch einen dominanten Auftritt mit spielerischer Finesse meinte, erfüllten seine Spieler dies jedoch nicht. Fußballerisch enttäuschte Borussia in der ersten Halbzeit. So war das folgerichtige Ergebnis zur Pause 0:0.

Daran änderte sich auch im zweiten Durchgang zunächst nichts. Der „Club“ war das Team, das schwungvoll aus der Kabine und zu einigen Halbchancen kam. Dann aber kam dieser Ausgerechnet-Moment, wie es ihn nur im Fußball gibt. Jonas Hofmann, in der Pause für Neuhaus gekommen, trat an und steckte den Ball durch, wo – ausgerechnet – Drmic den Ball in der 55. Minute mit der Fußbspitze ins Tor schob.

Wieder Drmic, der lange außen vor war, fast immer nur auf der Tribüne saß und nun im Endspurt der große Europa-Held der Borussen ist. Erst sicherte er den Punkt gegen Hoffenheim, nun brachte er die Gladbacher in Nürnberg in Führung. Und es war der Moment, der sichtbar für Erleichterung sorgte bei seinem Team, das nun befreiter auftrat. So folgte acht Minuten nach dem 1:0 das zweite Tor für die Gladbacher, es war ein Eigentor durch den Nürnberger Mühl.

Eine weitere Steigerung aus Borussen-Sicht folgte in der 65. Minute. Da traf zum 3:0 ein Spieler, der in diesem Jahr noch gar kein Tor erzielt hatte: Thorgan Hazard. Im Hinspiel, beim 2:0 der Borussen, hatte er sein bis dato letztes Tor für die Gladbacher gemacht, die er im Sommer in Richtung Dortmund verlassen möchte. 1388 Spielminuten lagen zwischen diesen beiden Treffern. Auch am 4:0 war der Belgier dann beteiligt, er legte den Ball für den Torschützen Denis Zakaria auf.

Nürnberg Mathenia - Ro. Bauer, Margreitter, Mühl, Leibold - Erras - Löwen (79. Knöll), Behrens - Vura (73. Petrak), Kerk (61. Tillman) - Ishak
Mönchengladbach Sommer - Beyer, Ginter, Elvedi, Wendt - C. Kramer (78. Strobl) - Zakaria, Neuhaus (46. Hofmann) - Traoré (72. Pléa), T. Hazard - Drmic

Schiedsrichter Frank Willenborg (Osnabrück)

Zuschauer 50.000 (ausverkauft)
Tore 0:1 Drmic (56.), 0:2 Mühl (63./Eigentor), 0:3 T. Hazard (65.), 0:4 Zakaria (80.)
Gelbe Karten - / Neuhaus (5), Beyer (1)

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