Hamburg - Hannover 1:1 Situation bei Hollerbachs HSV immer prekärer

Hamburg · Neuer Trainer, nächster Rückschlag: Nach einem durchwachsenen Heimdebüt von Bernd Hollerbach wird die Situation beim Hamburger SV immer prekärer. Der Bundesliga-Dino musste sich im Nordduell gegen Hannover 96 mit einem 1:1 (0:1) begnügen und verliert das rettende Ufer immer mehr aus den Augen.

Hamburger - Hannover 96: Bilder des Spiels
13 Bilder

Hamburg - Hannover: Bilder des Spiels

13 Bilder
Foto: dpa, dan hak

Iver Fossum (37.) traf zunächst für Hannover, ehe Filip Kostic (86.) dem HSV nach chaotischen Tagen noch einen Punkt sicherte. Für Hollerbach war es nach dem 1:1 bei RB Leipzig das zweite Remis. Der HSV liegt mit 17 Punkten noch immer auf einem direkten Abstiegsplatz und am kommenden Wochenende geht es nach Dortmund. "Heute war mehr drin. Wir nehmen aber einen Punkt mit, obwohl es drei hätten sein können", sagte Hannovers Sportchef Horst Heldt, der sich bei Sky aber darüber aufregte, dass Kyriakos Papadopoulos vor seiner Gelb-Rote Karte in der Nachspielzeit (90.+4) nicht schon früher vom Platz gestellt worden war. "Das war eine klare Rote Karte", sagte Heldt zu der vermeintlichen Notbremse des Griechen in der 63. Minute an Felix Klaus.

Hannover sieht zumindest sportlich ruhigen Tagen entgegen. Mit 28 Punkten liegt das Team von Coach Andre Breitenreiter voll im Soll und wird mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben. Dennoch dürfte es zu Wochenbeginn an der Leine turbulent zugehen: Denn am Montag wird eine Entscheidung zu den Übernahmeplänen von Klubpräsident Martin Kind erwartet.

"Ich bin mir sicher, dass am Sonntag alle HSVer hinter uns stehen und das Stadion brennt! Ich freue mich wahnsinnig darauf", sagte Hollerbach vor seiner Rückkehr in den Volkspark, wo er zwischen 1996 und 2004 als Profi spielte. Nach den Schlagzeilen um den "Putschversuch" eines Aufsichtsrates gegen Vorstandsboss Heribert Bruchhagen und Sportchef Jens Todt lenkte der Franke damit den Fokus ganz bewusst wieder auf das Sportliche.

Volksparkstadion nicht annähernd ausverkauft

Von einem Feuerwerk war allerdings zunächst überhaupt nichts zu sehen. Die Hamburger begannen im mit 46.016 Zuschauern erneut nicht annähernd ausverkauften Volksparkstadion betont zurückhaltend. Zwar präsentierte sich die Defensive um Chef-Abräumer Kyriakos Papadopoulos sattelfest, doch nach vorne ging nicht viel. Douglas Santos schoss nach feiner Einzelaktion direkt in die Arme von 96-Keeper Philipp Tschauner (13.), ein Kopfball von Bobby Wood verfehlte das Ziel deutlich (30.).

Hannover machte es wenig später besser. Nach einem Versuch aus kurzer Distanz von Felix Klaus konnte Hamburgs Schlussmann Christian Mathenia den Ball zwar noch an die Latte lenken, doch nach dem folgenden Eckball traf Fossum per Sonntagsschuss aus 22 Metern ins linke untere Eck.

Die große Chance zum Ausgleich vergab noch vor der Pause HSV-Angreifer Wood kläglich, als er nach einem Konter aus elf Metern das Ziel verfehlte (44.). Wenig später hatte 96 Glück: Salif Sane holte Filip Kostic im Strafraum rüde von den Beinen, doch Schiedsrichter Sascha Stegemann entschied nach Videobeweis für den Verteidiger.

Wer im zweiten Durchgang eine Trotzreaktion bei den Hausherren erwartete, sah sich getäuscht. Vorne harmlos, hinten fehlerhaft: So sehr Hollerbach seine Mannschaft auch antrieb, die Gäste waren dem zweiten Treffer zunächst deutlich näher als die Hamburger dem Ausgleich. Doch sowohl Ihlas Bebou (51.) als auch Niclas Füllkrug (56.) vergaben nach Kontern die Vorentscheidung. Kostic ließ dann am Ende die HSV-Fans doch noch jubeln.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort