2:1 in Hoffenheim Mainz verlässt erstmals seit November die Abstiegszone

Sinsheim · Nach der Hinserie war Mainz punktgleich mit Schalke. Während für Königsblau der Gang in die 2. Liga fast schon feststeht, verlassen die 05er mit einer starken Aufholjagd die Abstiegszone. Der Auswärtssieg bei Hoffenheim ist der nächste Riesenschritt.

 Mainz-Stürmer Robert Glatzel (M) jubelt über seinen Treffer zum 1:0.

Mainz-Stürmer Robert Glatzel (M) jubelt über seinen Treffer zum 1:0.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Der FSV Mainz 05 setzt seine Erfolgsserie in der Rückrunde fort und hat erstmals seit November die Abstiegsplätze der Fußball-Bundesliga verlassen. Das Team von Trainer Bo Svensson gewann am Sonntag mit 2:1 (2:1) bei der TSG 1899 Hoffenheim und zog damit an den Rivalen 1. FC Köln und Arminia Bielefeld vorbei. Vor coronabedingt leeren Rängen schossen Robert Glatzel nach nur 28 Sekunden und Dominik Kohr (41. Minute) die Tore für die 05er. Mainz stand zuvor letztmals am achten Spieltag und auch davor nur ein einziges weiteres Mal in dieser Saison über dem Strich.

Während Hoffenheim und Torschütze Ihlas Bebou (39.) nach der zweiten Liga-Niederlage nacheinander wohl endgültig die Europa-Ränge abhaken können, sind die Mainzer in der Rückrunde beeindruckend stark. War man in der Hinrunde mit sieben Zählern noch gleichauf mit dem FC Schalke 04, punktet die Mannschaft in der Rückserie unter Svensson besser als Spitzenteams wie Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen.

Die Gäste aus Rheinhessen starteten auch zur ungewohnten Anstoßzeit am Sonntagmittag so, wie man sie in den vergangenen Wochen erlebt hat: engagiert und energisch. Glatzel störte Bayern-Leihgabe Chris Richards energisch und nutzte nach 28 Sekunden direkt die erste Chance zur Führung. Es war das zweitschnellste Tor der laufenden Bundesliga-Saison und der drittschnellste Treffer in der Mainzer Liga-Historie. Direkt im Anschluss hätte Glatzel (3.) gleich erhöhen können, doch Keeper Oliver Baumann verhinderte das frühe 0:2.

Die Hoffenheimer, denen nach den bitteren Pokal-Niederlagen gegen Fürth und Molde die tabellarische Bedeutungslosigkeit droht, lieferten einen laschen Auftritt. Von Vize-Weltmeister Andrej Kramaric war wenig zu sehen, gestandene Profis wie Kevin Vogt oder Sebastian Rudy leisteten sich heftige Fehler in der eigenen Hälfte. Baumann verhinderte gegen Jonathan Burkardt (18.) mit einer starken Fußabwehr ein weiteres Gegentor.

Umso überraschender schaffte die Elf von Sebastian Hoeneß den Ausgleich, auch an diesem Tor war Richards beteiligt: Der 20-Jährige spielte von links einen starken Ball in die Schnittstelle auf Bebou, der der wuchtigen Mainzer Abwehr einmal entwischte und mit seinem siebten Saisontreffer für einen eigenen Bundesliga-Bestwert sorgte. Bebou war schon zuvor als agilster Angreifer der Hoffenheimer aufgefallen.

Doch die TSG-Freude währte nur kurz, bis Kohr nach einer einstudierten Eckball-Variante vollkommen freistehend zur erneuten Führung einköpfen konnte. Der Mittelfeldarbeiter, dem erstmals nach 1289 Tagen wieder ein Bundesliga-Tor gelang, packte den Ball unter sein Trikot, steckte den Daumen in den Mund und schickte schöne Grüße an die Familie am Fernseher.

Auch nach dem Wechsel war nicht zu erkennen, wer der Abstiegskandidat und wer der Europa-League-Teilnehmer ist. Mainz verteidigte die Führung mit großem Einsatz und taktischer Finesse. Hoffenheims Attacken waren fast durchgehend harmlos, die für ein Remis nötige Schlussoffensive blieb aus.

(ako/dpa)
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