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Aus nach viereinhalb Jahren Köln trennt sich von Trainer Stöger

Köln · Die Ära Peter Stöger beim 1. FC Köln ist beendet. Das gab der Klub am Sonntagmittag bekannt. Die Kölner sind mit drei Punkten nach 14 Spielen ohne Sieg Tabellenschlusslicht der Bundesliga.

 Peter Stöger ist nicht mehr Trainer des 1. FC Köln.

Peter Stöger ist nicht mehr Trainer des 1. FC Köln.

Foto: dpa, nic

Der Klub gab die Trennung von Stöger noch vor der offiziellen Pressekonferenz am Sonntagmittag per Pressemitteilung bekannt.

"Nach einer eingehenden Analyse der Situation haben sich der 1. FC Köln und Cheftrainer Peter Stöger auf eine einvernehmliche Auflösung des bis Ende Juni 2020 laufenden Vertrags geeinigt", schrieb der Klub. Nach Andries Jonker beim VfL Wolfsburg, Carlo Ancelotti bei Bayern München und Alexander Nouri bei Werder Bremen ist es die vierte vorzeitige Trennung zwischen Klubs und Trainern in der aktuellen Saison.

Der ehemalige FC-Star und Weltmeister Lukas Podolski twitterte: "Danke Peter! Für das, was du für den FC gemacht, die Stadt und die Menschen hier. Dank dir ist der FC endlich wieder international dabei. Für die Zukunft wünsche ich dir alles Gute. Köln wird dich immer im Herzen haben und nicht vergessen - da bin ich mir sicher!"

Ruthenbeck übernimmt und verärgert Spinner

Auch Co-Trainer Manfred Schmid verlässt den FC. Bis zur Winterpause wird U19-Trainer Stefan Ruthenbeck die FC-Profis betreuen, zu seinem Team wird neben den Co-Trainern Kevin McKenna und Markus Daun weiter auch Torwarttrainer Alexander Bade gehören.

Ruthenbeck zog sich allerdings schon vor der ersten Einheit als Interimscoach des 1. FC Köln den Ärger von Vereinspräsident Werner Spinner zu. Ruthenbeck, der frühere Zweitligatrainer des VfR Aalen und der SpVgg Greuther Fürth hatte vor seinen U19-Spielern offenbar schon vorzeitig seinen Aufstieg zu den Profis des FC verkündet. "Natürlich ist das nicht glücklich. Punkt", sagte Spinner am Sonntag.

"Wir sind in der Verantwortung, alles zu versuchen, um den Klassenerhalt doch noch zu erreichen. Bis zuletzt haben wir gehofft, dass wir dies in der Konstellation mit Peter, seinem Team und der Mannschaft schaffen können. Leider ist diese Überzeugung jedoch trotz des positiven Resultats auf Schalke nicht mehr ausreichend vorhanden. Deshalb halten wir es in der aktuellen Situation für unabdingbar, auf der Trainerposition ein Signal zu setzen, auch wenn uns diese Entscheidung sehr schwer fällt und wehtut", wird FC-Präsident Werner Spinner zitiert.

FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle sagt laut der Mitteilung: "Peter Stöger hat seit Juli 2013 eine bei-spiellose Erfolgsgeschichte mit dem FC geschrieben, uns zum Aufstieg und erstmals seit 25 Jahren in den Europapokal geführt. Darüber hinaus hat er den 1. FC Köln als Sympathieträger jederzeit glaubwürdig und authentisch vertreten. Dass kein anderer in der Vereinsgeschichte so lange Cheftrainer des FC war, ist kein Zufall. Wir haben in den vergangenen Tagen gespürt, dass unser gemeinsamer Weg zu Ende ist, und zwar unabhängig vom Resultat auf Schalke. Deshalb war es auch Peter wichtig, einen klaren Schnitt zu machen, bevor emotional und menschlich zu viel Negatives zurückbleibt. Die Mannschaft ist jetzt mehr denn je in der Pflicht, alles zu tun, um die auf Schalke geweckte Hoffnung aufrecht zu erhalten."

Entscheidung fiel am Freitag

"Am Freitag war klar, dass das Spiel auf Schalke unser letztes wird. Um sich voll auf diese wichtige Partie fokussieren zu können, haben wir entschieden, dies erst am Sonntag zu kommunizieren. Es ist im Sinne des Clubs und vor allem der Mannschaft, dass jetzt eine Entscheidung getroffen wurde und Klarheit herrscht. Die Spieler, die Mitarbeiter im Club, die Fans und die Stadt Köln sind Manni Schmid und mir ans Herz gewachsen und wir drücken allen die Daumen, dass der 1. FC Köln den Klassenerhalt schafft", wird Stöger zitiert.

Die Klubführung hatte zuletzt ein klares Bekenntnis zu Stöger verweigert. Das Schalke-Spiel hatte für den Österreicher bereits Endspielcharakter, nach Spielende verabschiedete sich Stöger demonstrativ von den mitgereisten Fans. Zunächst wird U19-Trainer Stefan Ruthenbeck bis zur Winterpause das Kommando übernehmen. Vor knapp sechs Wochen war Geschäftsführer Jörg Schmadtke zurückgetreten.

Mit nur 3 Punkten aus 14 Spielen steht der FC abgeschlagen am Tabellenende. Insbesondere die Offensive bereitet große Sorgen, bislang hat die Mannschaft nur sechs Tore erzielt.

(can)
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