0:1-Niederlage gegen Bielefeld Schalker Horrorserie setzt sich auch unter Stevens fort

Huub Stevens gestikulierte, er schimpfte, er ruderte mit den Armen. Der Jahrhunderttrainer litt an der Seitenlinie mit seinem Herzensklub - doch auch er konnte die Horrorserie von Schalke 04 nicht beenden.

 Schalkes Hamza Mendyl.

Schalkes Hamza Mendyl.

Foto: dpa/Guido Kirchner

 Seit mittlerweile 29 Bundesligaspielen sind die Königsblauen ohne Sieg, der Negativrekord von Tasmania Berlin ist nur noch zwei Partien entfernt, die Abstiegsgefahr wird immer größer.

Mit Stevens, der Schalke am Freitag nach der Trennung von Manuel Baum zum vierten Mal übernommen hatte, kassierte 

Huub Stevens gestikulierte, er schimpfte, er ruderte mit den Armen. Der Jahrhunderttrainer litt an der Seitenlinie mit seinem Herzensklub - doch auch er konnte die Horrorserie von Schalke 04 nicht beenden.

Mit dem UEFA-Cup-Sieger von 1997 als Interimscoach verlor der Tabellenletzte 0:1 (0:0) gegen den Aufsteiger Arminia Bielefeld. Seit 29 Bundesligaspielen sind die Königsblauen ohne Sieg, der Negativrekord von Tasmania Berlin ist nur noch zwei Partien entfernt. Die Abstiegsgefahr wird immer größer, die Konkurrenten enteilen.

"Wir können da nur rauskommen, wenn wir alle am selben Strang ziehen", sagte Stevens bei Sky. "Die Jungs haben alles gegeben. Was sollen wir tun? Aufgeben? Nein! Du musst immer kämpfen und weitermachen." Es gebe "keinen anderen Weg", und dieser werde nun noch bescherlicher.

Mit Stevens, der Schalke am Freitag nach der Trennung von Manuel Baum zum vierten Mal übernommen hatte, kassierte Königsblau eine historische Niederlage: Der Bielefelder Sieg in Gelsenkirchen war der erste seit dem Bundesliga-Skandal, als beim 1:0 der Arminia am 17. April 1971 Bestechungsgeld geflossen war.

Fabian Klos erzielte das entscheidende Tor (53.) für die Ostwestfalen, die ihren Vorsprung auf die Gelsenkirchener auf sechs Punkte ausbauten. "Matchwinner ist unsere Abwehr", betonte Klos. Schalke verlor erstmals in der Vereinsgeschichte vier Heimspiele in Folge.

"Ohne Spaß geht es nicht, das ist bei jedem so", hatte Stevens gesagt, der Schalke zuletzt 2019 vor dem Abstieg bewahrte. Deshalb hatte der 67-Jährige vor allem auf Gespräche mit den verunsicherten Spielern gesetzt.

Spaß hatte Stevens nicht. Schon nach 14 Minuten musste er umstellen, weil Kapitän Omar Mascarell verletzt ausgewechselt werden musste. Der 19-jährige Malick Thiaw rückte in die Viererkette, Benjamin Stambouli auf die "Sechs".

Die erste Chance hatten die Bielefelder durch Christian Gebauer (19.). Arminia-Keeper Stefan Ortega musste drei Minuten später zum ersten Mal eingreifen, der Schuss von Benito Raman war aber nicht platziert genug. Torszenen waren jedoch selten, Fouls, verbissene Zweikämpfe und Fehlpässe bestimmten das Kellerduell.

Der Aufsteiger hatte mehr Spielanteile, kam mit fünf Eckbällen bis zur Halbzeit auch öfter in den gegnerischen Strafraum. Und ging beinahe in Führung: Sergio Cordova traf den Innenpfosten, der Ball sprang zurück ins Feld (44.). Nach der Pause hatte Schalke plötzlich seine größte Chance: Nach einem Schuss von Nassim Boujellab zwang Bielefelds Verteidiger Cedric Brunner seinen Keeper Ortega zu einer Glanzparade (47.).

Die Führung für die Ostwestfalen durch Klos war dennoch hochverdient, bei der langen Flanke von Nathan de Medina hielt die Schalker Abwehr großen Abstand zum Bielefelder Torjäger.

Statistik

Schalke: Fährmann - Stambouli, Kabak, Salif Sane, Oczipka - Mascarell (15. Thiaw), Serdar - Schöpf (70. Kutucu), Boujellab (55. Harit), Mendyl (70. Skrzybski) - Raman. - Trainer: Stevens

Bielefeld: Ortega - Brunner (81. Soukou), Pieper, van der Hoorn, de Medina - Prietl, Hartel (81. Kunze) - Doan, Gebauer - Klos (71. Schipplock), Cordova (88. Seufert). - Trainer: Neuhaus

Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)

Tore: 0:1 Klos (53.)

Zuschauer: 0

Gelbe Karten: Oczipka, Serdar (2), Mendyl, Harit (2), Raman (2), Salif Sane (4) - Prietl, Pieper, Brunner (3), Schipplock (3), Doan

(ako/sid)
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