Hackmann: "In der Praxis nur schwer umzusetzen" Bundesliga-Verkauf an Generalsponsor vorerst kein Thema

München (rpo). Die Fußball-Bundesliga muss vorläufig nicht um ihren Namen fürchten. Zwar bestätigte Liga-Boss Werner Hackmann am Dienstag Gedankenspiele, wonach die Liga an einen Generalsponsor verkauft werden könnte, doch in naher Zukunft rechnet der HSV-Präsident nicht mit der Realisierung solcher Pläne.

"In der Praxis ist dies nur äußerst schwer umzusetzen. Die Interessenlage jedes Vereins ist zu beachten, die Sponsoren der einzelnen Clubs dürften nicht in Mitleidenschaft gezogen werden", sagte Hackmann auf einer Pressekonferenz des Ligaverbandes in München.

Neu ist die Idee nicht. Neben der englischen Premier League, die offiziell "FA Barclaycard Premiership" heißt, trägt auch die oberste Spielklasse in Österreich den Namen des Liga-Hauptsponsors "Maxmobil". In Deutschland hat die Modefirma "s.Oliver" die Basketball-Bundesliga bis 2004 gekauft. Kostenpunkt pro Jahr: Fünf Millionen Mark.

Solche Zahlen sind für Bayern-Manager Uli Hoeneß jedoch nur Peanuts. "Es müsste ein irrer Betrag sein, damit sich die Sache rentiert", machte er deutlich. Über einen Preis von 50 Millionen Mark pro Saison, wie er in England vom Kreditkarten-Unternehmen "Barclaycard" an die Vereine der Premier League gezahlt wird, "würde der FC Bayern gar nicht diskutieren". Denn immerhin müsste die Summe unter den 36 Profivereinen noch aufgeteilt werden.

Als generelle Absage will Hoeneß dies aber nicht verstanden wissen. "Es müssten alle Ressourcen angepackt und ausgepackt werden und ein Partner gefunden werden, der nicht in Konkurrenz zu den Vereinssponsoren steht", meinte der Bayern-Manager.

Dagegen könnte das Beispiel des Hamburger SV, den Stadion-Namen an einen potenten Geldgeber zu verkaufen, schneller als gedacht Schule machen. Sowohl Hoeneß als auch Bayer Leverkusens Manager Reiner Calmund bezeichneten die vom Sponsor mit 30 Millionen Mark versüßte Umbenennung des Volksparkstadions in AOL-Arena als "super Idee". Hoeneß kündigte an, ebenfalls diesen Weg beschreiten zu wollen. "Das neue Stadion in München wird ganz bestimmt nicht den Namen von Franz Beckenbauer oder Uli Hoeneß tragen, sondern den Namen einer großen Firma erhalten."

(RPO Archiv)
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