Spielplanreform muss noch abgesegnet werden Bundesliga: Freitag bleibt das Flutlicht aus

Frankfurt/Main (rpo). Die endgültige Entscheidung über die Spielplan-Reform der Bundesliga ist noch nicht gefallen. Doch alles sieht danach aus, dass am Freitag künftig kein Elite-Kicker vor den Ball treten wird. Sieben Begegnungen sollen am Samstag (15.30 Uhr) und zwei am Sonntag (17.30 Uhr) ausgetragen werden.

Um den Stadionbesuchern die unbeliebten, aber wegen der Uefa-Cup-Runden (Donnerstag) für die teilnehmenden Klubs notwendigen Sonntagspiele "verdaulicher" zu gestalten, will Liga-Direktor Wilfried Straub zumindest die Anreise der auswärtigen Fans erleichtern. "Die Gegner der beiden Spielpaarungen sollen höchstens noch 300 Kilometer auseinander liegen", sagte Straub. Ob generell die Attraktivität der Sonntags-Partien, beispielsweise durch Derbys, gesteigert werden soll, ließ Straub hingegen offen: "Um das zu beantworten, ist es derzeit noch zu früh."

Allerdings liegt vor allem der gestrichene "Flutlicht-Abend" am Freitag den Erstliga-Vertretern schwer im Magen. "Vielleicht sollte man überlegen, ob man in den Wochen, in denen kein Uefa-Pokal stattfindet, lieber auf den Sonntag als Spieltermin verzichtet und dafür freitags spielt", schlägt Andreas Rettig, Manager des SC Freiburg, vor.

Rückendeckung bekommt Retting vom Manager-Kollegen Stephan Beutel vom Aufsteiger FC St. Pauli: "Wir sind schon etwas traurig darüber, dass es keine Freitagspiele mehr gibt. Die Atmosphäre in unserem Stadion am Abend war immer etwas ganz Besonderes."

Der 1. FC Kaiserslautern will den Sonntag bei seinen Heimspielen wenn möglich sogar ganz meiden. "Wir werden versuchen, so viele Heimspiele wie möglich auf den Samstag zu legen", sagte Gerhard Herzog, Geschäftsführer des 1. FC Kaiserslautern. In der vergangenen Saison hatten die Fans deutlich ihren Unmut bekundet, weil die "Roten Teufel" auf Grund ihrer Uefa-Pokal-Teilnahme häufig sonntags antreten mussten.

Der Freitag soll ab der kommenden Saison, die am letzten Juli-Wochenende beginnt, wegen des Engagements deutscher Klubs im Uefa-Pokal an Donnerstagen aus logistischen Gründen komplett entfallen. Für die Spielplan-Reform, die gleichzeitig eine Änderung des Freizeit-Verhaltens der Fußball-Anhänger nach sich zieht, hatte sich der Liga-Verband am Montag eindeutig ausgesprochen. Mit dieser Lösung kämen die Verantwortlichen vielen Fans entgegen, die in der Initiative "Pro 15:30" gegen die Zersplitterung der Spieltage protestiert hatten. Allerdings könnten bei ungünstiger Konstellation der Uefa-Pokal-Teilnehmer im Einzelfall sogar drei Spielpaarungen am Sonntag stattfinden.

Die endgültige Entscheidung über die Spielplan-Reform muss am 27. Juni die Vollversammlung der 36 Lizenzvereine fällen. Die nötige Zustimmung durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Kirch-Gruppe scheint indes nur noch Formsache zu sein.

Der Spielplan der zweiten Liga soll in der kommenden Saison übrigens unangetastet bleiben. Dazu Straub: "Es ist derzeit wahrscheinlich, dass es in der zweiten Liga bei dem Top-Spiel am Montagabend bleibt."

(RPO Archiv)
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