Borussia Zwanzigers eindringliche Warnung

Besuch in Mainz statt Dortmund – wegen der Kritik an Ihrem Titelwunsch für Schalke?

Zwanziger Nein. Für diesen Besuch hatte ich mich schon lange entschieden, schon als klar war, dass Gladbach abstieg. Ich wollte ein bisschen Abschied nehmen. Und ich war guter Hoffnung, dass Mainz es noch schaffen würde. Ich bin ja in beiden Vereinen Mitglied.

Wie lange schon?

Zwanziger Bei Borussia seit 35, 40 Jahren; da gab es bereits eine Freundschaft zu Hennes Weisweiler und Günter Netzer. In Mainz bin ich Mitglied geworden, als die Mannschaft 2003 zum zweiten Mal so ungerecht den Aufstieg verpasst hatte.

Jetzt sind beide in der Zweiten Liga. Und die Fans beider Seiten feiern.

Zwanziger Ja, was das Mainzer Publikum macht, ist unglaublich. Bedingungslos für die eigene Mannschaft, aber ohne Häme und Beschimpfungen für den Gegner und seine Fans. Was hier passiert, war total ehrlich. Begeisterung trotz des Abstiegs. Bei Borussias Fans ist es schon etwas Ironie, wenn sie feiern. Aber besser, als rumzupöbeln.

Warum ist Gladbach abgestiegen?

Zwanziger Mir war schon sehr früh klar, dass diese Mannschaft kein Gesicht hat. Da gab es Schönspielerei im Mittelfeld, aber klare Defizite in der Offensive und bei den Spitzen. Da fehlt einer wie der Mainzer Zidan oder Bochums Gekas.

Wie lange wird es dauern, bis Mainz und Borussia wieder aufsteigen?

Zwanziger Wenn Jürgen Klopp bleibt, wird er, selbst ohne Zidan, wieder ein grundsolides Team auf die Beine stellen. Bei Borussia wird es in dieser starken Zweiten Liga wieder nicht einfach, wenn es nicht gelingt, die Defizite abzustellen und mit einer stabilen Mannschaft in die Saison zu gehen. Ich warne eindringlich davor, nur zu denken: Das wird schon wieder.

O.E.Schütz sprach mit Theo Zwanziger

(RP)
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