Borussia Mönchengladbach Ziel: gute Ergebnisse

Borussia Mönchengladbach · Borussias Sportdirektor Max Eberl führt Gespräche zwecks Vertragsverlängerungen, auch mit Tony Jantschke. Am Samatag will Gladbach aus Hamburg Punkte mitbringen.

 Tony Jantschke (rechts) hat sich durchgesetzt.

Tony Jantschke (rechts) hat sich durchgesetzt.

Foto: ddp

Tony Jantschke hatte ein geheimes Ziel. Er wollte mit 23 Jahren Stammspieler in der Bundesliga sein. Er ist seiner Zeit voraus. 21 ist Borussias Rechtsverteidiger nun, und er hat einen festen Platz in der Gladbacher Bundesliga-Mannschaft. Heute wird Jantschke, der 2006 vom FV Dresden-Nord ins Borussia-Internat wechselte, beim Hamburger SV sein 19. Pflichtspiel ohne Unterbrechung machen.

Dass Jantschke nun sein Geheimnis lüftet, hat nichts mit Protzerei zu tun. Er ist ruhig und zurückhaltend, die große Bühne meidet er lieber. Auf dem Platz ist Jantschke ein zuverlässiger Arbeiter, keiner, der mit atemberaubenden Einlagen auffällt. Er interpretiert seinen Job in der Viererkette zunächst mal defensiv. Zuletzt gegen Kaiserslautern aber, da klappte es auch nach vorn: Juan Arango knallte Jantschkes Flanke zum Siegtor ins Netz. "Zum Glück", sagt Jantschke, "ich habe oft genug Flanken geschlagen, die sonst wo gelandet sind. "

Was Trainer Lucien Favre an Jantschke mag, ist dessen taktisches Know-how; dass der junge Mann zudem polyvalent, also auf mehreren Positionen einsetzbar ist, hat der Schweizer bislang nicht genutzt, er hat ihn von vornherein als rechten Verteidiger definiert. "Ich habe mich mit der Rolle angefreundet", sagt Jantschke. "Tony ist unumstritten", sagt Sportdirektor Max Eberl.

Jantschke hat sich durchgesetzt. Dass er vor der Saison als Schwachstelle in Borussias Abwehr ausgemacht wurde, hat er registriert, nun arbeitet er nachhaltig daran, die These zu widerlegen.

Im Sommer endet Jantschkes Vertrag in Gladbach. Das gilt auch für die Kontrakte von Juan Arango, Roel Brouwers und Roman Neustädter. Mit allen hat Sportdirektor Max Eberl längst erste Sondierungsgespräche geführt und herausgefunden, dass das Quartett gern bleiben würde.

"Wenn die eine Saison vorbei ist, beginnt die Planung für die andere. Und die ersten Transfers sind die im eigenen Haus", sagt Eberl, der auch Torwart Marc-André ter Stegen ein neues Vertragsangebot vorgelegt hat. Er hofft, dass alle Verhandlungen "zu einem guten Ergebnis führen". Das wäre für Jantschke ein neues Arbeitspapier bei Borussia. Ein gutes Ergebnis wäre es auch, heute etwas zu holen beim HSV. "Wir müssen probieren, wieder geduldiger zu spielen, das hat gegen Kaiserslautern nicht so geklappt", sagt Jantschke.

Favre will einen besonnenen Spielaufbau von hinten heraus. Weswegen die Verteidiger im Ballbesitz die ersten Angreifer sind. Gegen Lautern hatte Jantschke fast 100 Ballkontakte. Darunter den einen, der den 1:0-Erfolg einleitete. Zufrieden war er dennoch nicht. "Ich hätte mir keine gute Note gegeben", sagt der U21-Nationalspieler. Heute in Hamburg will er seinen eigenen Ansprüchen wieder mehr gerecht werden.

(RP/rl)
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