Borussia Mönchengladbach Xhaka in der Warteschleife

Borussia Mönchengladbach · Am Samstag gegen Augsburg spielen die Borussen erstmals in den Heimtrikots der neuen Saison. Für den Europapokal wird eigens ein Outfit entworfen. Derweil steht ein Verhandlungsmarathon mit dem FC Basel an.

 Granit Xhaka (l.) will Gladbacher werden. Spielt der FC Basel mit?

Granit Xhaka (l.) will Gladbacher werden. Spielt der FC Basel mit?

Foto: afp

Es ist ein Novum für Borussia. Erstmals in ihrer Geschichte wird sie am Samstag in der Bundesliga daheim gegen den FC Augsburg spielen. Dabei wird Lucien Favres Team erstmals in den Heimtrikots der neuen Saison spielen. Schlichtweiß sind die Hemden, mit einem grünen Streifen an der Schulterpartie. In der Fremde werden die Gladbacher weiterhin die schon zum Kult gewordene, graue Kluft tragen. Es wird aber weitere neue Kleider geben: Für den Europapokal werden eigens Trikots designt. Diese sind noch in der Mache.

Wie auch ein Europapokal-Buch, das der Bundesligist anlässlich der Rückkehr auf die internationale Bühne herausgeben wird. Da geht es um die großen Spiele der Vergangenheit und legendäre Erlebnisse bei den Reisen durch Europa: Das Elfmeter-Drama von Everton, das 7:1 gegen Mailand mit dem Büchsenwurf, die seltsamen Pfiffe des Schiedsrichters van der Kroft in Madrid oder den Nebel von Lodz, der Borussias Flugreise behinderte. "Es gibt viele tolle Geschichten zu erzählen", sagt Borussias Mediensprecher Markus Aretz.

Als sich die meisten davon zutrugen, war Granit Xhaka noch nicht geboren. 19 Jahre alt ist der Schweizer mit Wurzeln im Kosovo. Und er würde gern mitschreiben an der neuen Geschichte Borussias. Xhaka will Gladbacher werden, das hat er gesagt. Doch der FC Basel will viel Geld für den jungen Mittelfeldspieler haben. Wohl mehr als zehn Millionen Euro. So viel will Borussia nicht zahlen, es steht wohl ein Verhandlungsmarathon an. Einen solchen hat Basel in dieser Saison schon gehabt: Fast zwei Monate wurde mit dem FC Bayern verhandelt, bevor der Wechsel von Xherdan Shaqiri nach München fix war. Für Xhakas Kollegen zahlt der Rekordmeister rund zehn Millionen Euro plus eine Zulage.

Im Fall Xhaka hat nun auch Thorsten Fink, früher Trainer des FC Basel und nun beim Hamburger SV angestellt, sein Interesse erneut bekundet. Xhaka sei ein Wunschspieler, gab Fink, der den Begabten aus der Jugend zu den Profis holte, bekannt. Im Winter hatte der HSV sieben Millionen Euro geboten, das war aber zu wenig für Basel. Borussias Plus: Xhaka, der noch in seinem Jugendzimmer im elterlichen Heim wohnt, will international spielen. Das kann der HSV nicht bieten.

Basels Präsident Bernhard Heusler mag sich zum Stand der Verhandlungen nicht äußern. "Wenn er geht, dann verlieren wir einen exzellenten Spieler", sagt er aber. "Er ist eine absolute Stammkraft bei uns und für seine 19 Jahre erstaunlich reif." Das hat Xhaka vor allem in der Champions League nachgewiesen, wo Basel Manchester United ausschaltete und den FC Bayern im ersten Spiel besiegte. Dass Xhaka eines der größten Talente der Schweiz ist, für die er siebenmal spielte, unterstreicht Heusler. Xhaka schaut ein wenig aus wie Cristiano Ronaldo, seine Spielweise wurde indes mal mit der Bastian Schweinsteigers verglichen. Er ist kraftvoll, passsicher, stark in der Balleroberung, hat Zug zum Tor. Das sind Eigenschaften, die Borussias Trainer Lucien Favre gefallen. Aber der Preis muss stimmen. Darum ist Granit Xhaka in der Warteschleife.

(RP/can)
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