Erster WM-Borusse scheidet aus Itakura wirft Hofmann raus, verpasst aber das Achtelfinale
Mönchengladbach · Dass einer der beiden Borussen in der Gruppe E ausscheiden würde, war zu erwarten, dass es letztlich Jonas Hofmann und das DFB-Team traf, ist durchaus überraschend. Doch Ko Itakuras Freude über den japanischen Coup ist getrübt.

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Als die Sensation perfekt war, verlor ganz Japan die Contenance, auch Ko Itakura, der stets so gefasste Borusse. Erst das 2:1 gegen das DFB-Team. Nun 2:1 gegen Spanien. Zwei WM-Favoriten besiegt, den einen, Deutschland, sogar aus dem Turnier geworfen – und er, Itakura war einer der Garanten dieses Parforce-Ritts. Dass einer der beiden Borussen in der Gruppe E ausscheiden würde, war zu erwarten, dass es letztlich Hofmann traf, ist durchaus überraschend.
Wie Hofmann hatte sich Itakura verletzt vor der WM, Mitte September hatte er sich einen Teilriss des Innenbandes zugezogen im Training, sein WM-Traum schien zu platzen. Doch Itakura schaffte wie Hofmann die Punktlandung. Er feierte im letzten Liga-Spiel vor der WM-Pause sein Kurzcomeback. Es gab stehende Ovationen der Gladbach-Fans. Nun ist er in seiner Heimat ein Held nach der WM-Sensation. Aber ein trauriger, denn Itakura sah in der 39. Minute die zweite Gelbe Karte in diesem Turnier – und ist damit für das Achtelfinale gegen Kroatien (Montag, 16 Uhr) gesperrt.
Geht das Spiel verloren, würde Itakura das gleiche Schicksal ereilen wie seinen Gladbacher Teamkollegen Hofmann, der mit Deutschland Leidtragender des japanischen Coups in Katar war: Das letzte Gruppenspiel wäre dann sein WM-Abschluss gewesen. Doch diese Japaner, die mit nur 18 Prozent Ballbesitz Spanien besiegten, haben Sensationen drauf, und darum darf Itrakura hoffen, in einem eventuellen Viertelfinale wieder dabei sein zu können.

Borussias Debütanten im DFB-Team
Während Hofmann beim deutschen Team auf zwei Kurzeinsätze kam, war Itakura bei Japan bisher eine absolute Stammkraft: Dreimal stand er über die volle Distanz auf dem Rasen und half mit in der Art, die auch die Borussen längst zu schätzen gelernt haben, die beiden Weltmeister zu besiegen. Itakura bereitete dabei das Siegtor gegen die Deutschen vor, das war ein wesentlicher Baustein der Sensation. Umso trauriger ist die Sperre gegen die Kroaten, für ihn persönlich und sein Team, Itakura wird fraglos fehlen.
Möglich aber, dass gerade die Kroaten den Japanern besser liegen als der andere Sensations-Gruppensieger Marokko. Denn offenbar liegen große Teams den Japanern besser. Während Itakura also in Katar bleibt, reist Hofmann, der als Erster der sechs WM-Borussen in Katar ausgeschieden ist, wie auch der gebürtige Gladbacher Marc-André ter Stegen mit dem DFB-Tross am Freitag zurück nach Deutschland. Er geht dann sicherlich erst mal in den WM-Urlaub, dann steigt er in die Vorbereitung auf die Rest-Saison ein. Itakura will möglichst spät folgen, je später, desto besser läuft Japans WM.
Hofmann hatte sich sicherlich mehr erhofft von dem Turnier in Katar, auch für sich persönlich. Er schien weit näher dran an der Startelf, als es sich letztlich darstellte. Inwieweit er hätte mehr helfen können, als die, die spielten, ist hypothetisch, doch waren die 28 Minuten, die er insgesamt zum Einsatz kam, 23 beim 1:2 gegen Japan, fünf beim 1:1 gegen Spanien, recht wenig.
Besonders bitter: Hofmanns erste WM geht durch das zweite Vorrundenaus in Folge als eines der größten Desaster in die deutsche Fußballgeschichte ein. Welche Rolle der 30 Jahre alte Offensivmann aus Gladbach künftig spielen wird im Nationalteam, dem sicherlich ein großer Umbruch bevorsteht, bleibt abzuwarten.