Trotz Elfmeter-Drama bei U17-EM Borussias Sturm-Hoffnung Boteli kann noch auf Xhakas Spuren wandeln

Mönchengladbach · Winsley Boteli kam vor einem Jahr von Servette Genf zu Borussia Mönchengladbach. Seitdem hat der Stürmer häufig im Fokus gestanden. Im Viertelfinale der U17-EM war es nicht anders. Obwohl die Schweiz im Elfmeterschießen verlor, geht es weiter.

Knapp ein Jahr ist es her, dass Borussia Mönchengladbach die Verpflichtung von Winsley Boteli bekannt gegeben hat. Am Samstag schien eine aufregende Saison für den 16-Jährigen endgültig vorbei zu sein. Im Viertelfinale der U17-Europameisterschaft setzte Boteli den letzten Elfmeter der Schweiz an die Latte, selbst wenn er getroffen hätte, hätte Deutschland noch nachziehen können.

Doch es geht noch weiter: Im Spiel um Platz fünf kämpft die Schweiz nun um das letzte Ticket für die U17-Weltmeisterschaft im November, deren Austragungsort noch nicht feststeht. Es geht am Dienstag gegen England (15 Uhr) auch um die Chance, in die Fußstapfen der „Goldenen Generation“ der Eidgenossen treten zu können: 2009 wurde die Schweiz mit Granit Xhaka, Ricardo Rodriguez und Haris Seferovic sensationell Weltmeister.

Gladbach: Eigengewächse - Reitz das Vorzeige-Fohlen, Fukuda neu dabei
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Borussias Eigengewächse aus dem Fohlenstall

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Foto: AFP/UWE KRAFT

Boteli ist eines der Aushängeschilder des aktuellen Jahrgangs, dessen Vertreter beim Titelgewinn von Xhaka und Co. noch Kleinkinder waren. Nach einer Viertelstunde erzielte er gegen das DFB-Team am Samstag das 1:0 vom Elfmeterpunkt, den Strafstoß hatte er selbst herausgeholt, dazu eine Rote Karte. Boteli steht nun bei zwei Toren und drei Vorlagen im Turnierverlauf. Schon in den sechs Quali-Spielen war er sechsmal erfolgreich.

Boteli zählt zu den größten Talenten im „Fohlenstall“, nächste Saison geht es hoch in die U19, für die er bereits debütiert und gleich getroffen hat. Eine Trainingslager-Nominierung käme im Sommer, selbst wenn Borussia bis dahin noch nicht alle Lücken im Angriff geschlossen haben sollte, wahrscheinlich zu früh. Ein bisschen Urlaub, um ein ereignisreiches Jahr zu verarbeiten, dürfte nicht schaden. Und dann gibt es da ja noch ein zweites hoffnungsvolles Sturm-Talent, den zwei Jahre älteren Shio Fukuda.

Für den ist in der Nacht auf Sonntag in Argentinien die U20-WM zu Ende gegangen. Dreimal wurde der Japaner eingewechselt, blieb torlos. Als Fukuda gegen Israel reinkam, führte seine Mannschaft noch 1:0 und war auf Achtelfinal-Kurs. Auch das 1:1, das unmittelbar danach fiel, hätte gereicht. Doch durch das 1:2 ist Japan als schwächster der sechs Gruppendritten ausgeschieden.

So oder so wäre Fukuda nicht dabei gewesen auf Borussias Freundschaftsspielreise geht. „Wir werden das eine oder andere Talent mitnehmen. Wobei es nicht so einfach ist, weil unsere U23 schon in der Sommerpause ist“, sagte Trainer Daniel Farke. Es hätte für Fukuda die Chance werden können, erstmals Profiluft zu schnuppern. Doch der 19-Jährige hat in wenigen Monaten schon ausreichend für Furore gesorgt. Vielleicht ist Fukuda wirklich ein Kandidat, der sich in der Vorbereitung mal zeigen darf.

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