Borussia Mönchengladbach Wendt geht selbstbewusst nach vorn

Fussball · Borussias Linksverteidiger legte Raffael gegen Freiburg den 1:0-Siegtreffer auf. Trainer Lucien Favre war angetan vom Lauf des Schweden. Der 28-Jährige ist auch torgefährlich. Sein Treffer in Stuttgart kann das Tor des Monats werden.

Borussia Mönchengladbach: Wendt geht selbstbewusst nach vorn
Foto: dpa, Rolf Vennenbernd

Oscar Wendt war einer der Letzten, die am Sonntag aus der Mannschaftskabine im Borussia-Park geschlurft kamen. Frisch geduscht, mit schwarzer Lederjacke und einem breiten Grinsen im Gesicht. Nicht verwunderlich, war der Schwede doch einer der besten Spieler der Borussia beim mühsamen Heimsieg gegen den SC Freiburg. Doch der Linksverteidiger versteht die ganze Aufregung nicht so recht. "Wir haben doch gewonnen, wir hatten bessere Torchancen, viel mehr Ballbesitz und haben am Ende verdient getroffen. Warum war es dann schlecht?", fragt der Schwede. Dann gibt er selbst zu, dass "wir vor einer Woche in Stuttgart viel dominanter gespielt" haben.

"Aber wir haben gewonnen, und das ist auch eine neue Qualität, dass wir die nicht so guten Spiele gewinnen. Daran sieht man, wie viel Selbstvertrauen wir haben", sagte Wendt. Selbstvertrauen, das auch bei ihn aktuell ziemlich ausgeprägt ist. Der 28-Jährige interpretiert seine Rolle auf der linken Abwehrseite aktuell offensiver als je zuvor. Er geht bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit nach vorne. "Wenn es die Situation zulässt", schränkt er ein. Gegen Freiburg gab es solche Situationen. Als er in den Strafraum eindrang, den Flachpass von Patrick Herrmann erhielt und den Ball auf den gut postierten Raffael weiterleitete zum Beispiel. Zufälligerweise war das der einzige Treffer des Spiels, über den Trainer Lucien Favre sagte: "Der Pass von Herrmann war gut — aber der Lauf von Wendt noch besser." Der Schwede hat sich aktuell in der Borussia-Mannschaft festgespielt. Weil er auf der linken Seite gemeinsam mit Juan Arango Druck macht und die Schwierigkeit für den Gegner, den Angriff zu verteidigen, erhöht. Torgefährlich ist Wendt auch. In Stuttgart traf er zum 2:0 mit einem sehenswerten Direktschuss, der auch zum "Tor des Monats" November in der gemeinsamen Aktion von Borussia, Sponsor Postbank und der Rheinischen Post zur Wahl steht (siehe Infokasten).

Bei der Wahl muss sich Wendt gegen Juan Arango und Peniel Mlapa durchsetzen. Harte Konkurrenz also für Wendt. Doch selbst wenn er die Wahl nicht gewinnen sollte — bei seinem aktuellen Offensivdrang wird der Treffer gegen Stuttgart nicht der letzte gewesen sein, den er in dieser Saison für die Borussia erzielte. Vielleicht klappt es bereits gegen Schalke wieder. "Das ist eine starke Mannschaft", sagt Wendt über den nächsten Gegner. "Aber sie werden nicht so hinten drin stehen wie Freiburg, sie werden mitspielen und uns dadurch Räume bieten." Räume auch für die Flankenläufe eines Oscar Wendt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort