Und dafür gibt es triftige Gründe. "Europa League zu spielen, ist etwas Großes, und da wollen wir die nächste Runde erreichen. Insofern ist das Spiel am Donnerstag enorm wichtig. Wir brauchen die drei Punkte", sagt André Hahn und weist so ganz nebenbei auf den nicht unwichtigen Fakt hin, dass Borussia bei aller Euphorie über den famosen Saisonverlauf im Europapokal nach zwei Remis punktemäßig noch dringenden Nachholbedarf hat.

"Wir müssen gewinnen, und ich bin auch überzeugt, dass wir gewinnen werden", sagt Granit Xhaka. Das Selbstbewusstsein nach 13 Pflichtspielen ohne Niederlage ist dabei allen Gladbachern gleichermaßen anzumerken. Von Überheblichkeit keine Spur, aber das bayerische "Mia san mia" hat sich auch am Niederrhein durchaus durchgesetzt. "Wir gehen mit breiter Brust in das Spiel und wollen es gewinnen. Großen Druck setze ich mir jetzt nicht, denn der Gegner ist machbar, und deswegen schaffen wir das schon", sagt Hahn mit Blick auf Limassol.

Ob sie denn nun in dieser Woche mit dem Etikett Bayern-Jäger herumlaufen sollen, dürfen oder müssen, das nehmen sie bei Borussia dann auch in erster Linie mit einer gehörigen Portion Humor. "Der Titel wird ja immer weitergereicht, irgendwie. Deswegen wissen wir auch, dass das ein bisschen mit einem Augenzwinkern gemeint ist", sagt Julian Korb. Hahn meint derweil: "Da gebe ich nicht viel drauf."

Zum Beginn der Trainingswoche am Dienstag konnte Trainer Lucien Favre jedenfalls alle Spieler auf dem Platz versammeln. Havard Nordtveit konnte nach seiner im Hannover-Spiel erlittenen Prellung und Stauchung im unteren Sprunggelenk genauso wieder mitmischen wie Weltmeister Christoph Kramer, der seine Grippe aus der Vorwoche offensichtlich auskuriert hat. Auf die Frage, ob er während der Krankheit viele Körner eingebüßt habe, lächelte Kramer nur. "Alles okay. Ich fühle mich so gut wie nie", sagte er. Ob er dennoch schon wieder beim Limassol-Spiel mitwirken kann, oder ob Favre ihn für das Bayern-Spiel schonen wird, ist noch unklar.