Von Borussia zu Borussia Alle Transfers zwischen Gladbach und dem BVB
Mit Franz Brungs fing alles an: Diese Personen wechselten seit Beginn der Bundesliga 1963 von Gladbach nach Dortmund oder von Dortmund nach Gladbach. Im Bild: Marco Reus. Im Hintergrund: Thorgan Hazard.
Franz Brungs
1960-1963 Gladbach
1963-1965 Dortmund
Brungs (ganz hinten mit geschlossenen Augen) holte 1960 mit Gladbach den DFB-Pokal. Für den BVB stand er 1963 am allerersten Bundesliga-Spieltag auf dem Platz. 1965 wiederholte er den Pokal-Erfolg und wurde 1968 mit dem 1. FC Nürnberg Deutscher Meister.
Udo Lattek
1975-1979 Gladbach
1979-1981 Dortmund
Lattek wurde mit Gladbach zweimal Meister (1976, 1977) und einmal Uefa-Cup-Sieger (1979). 1977 führte er Gladbach ins Endspiel des Landesmeisterwettbewerbs, das in Rom 1:3 gegen den FC Liverpool verloren ging. Die Zeit beim BVB wurde überschattet durch die Krankheit und den Tod seines Sohnes. Lattek suchte eine neue Herausforderung im Ausland. Er bat BVB-Boss Reinhard Rauball Anfang Mai 1981 um die vorzeitige Freigabe und übernahm das Traineramt beim FC Barcelona.
Siegfried Reich
1981-1983 Gladbach
1983-1984 Dortmund
Obwohl er 1982/83 in 14 Spielen achtmal traf für Gladbach, konnte er sich nicht richtig durchsetzen unter Jupp Heynckes. Bei der anderen Borussia lief es nicht besser. Seine größte Zeit hatte Reich auf seiner letzten Station in seiner Heimat beim VfL Wolfsburg. 1992 schoss er die „Wölfe“ in die 2. Bundesliga und 1995 mit seinem 1:0 gegen den 1. FC Köln ins Endspiel des DFB-Pokals – das Wolfsburg gegen Gladbach verlor.
Frank Mill
1981-1986 Gladbach
1986-1994 Dortmund (650.000 Euro Ablöse)
In vier seiner fünf Bundesliga-Spielzeiten bei den Fohlen traf Mill zweistellig. Einen Titel holte er erst mit dem BVB (DFB-Pokal 1989). Ein Jahr später wurde der Stürmer sogar Weltmeister.
Heiko Herrlich
1993-1995 Gladbach
1995-2004 Dortmund (5,5 Mio. Euro Ablöse)
Er ist Gladbachs letzter Torschützenkönig, gewann den Pokal mit den Fohlen. Doch mit dem Hickhack um seinen Wechsel zum BVB verspielte er die Sympathien bei den Fans. Der Streit um eine angebliche Zusage des damaligen Gladbach-Managers Rolf Rüssmann führte sogar vor das Arbeitsgericht. Am Ende ging Herrlich für die bis dahin höchste Summe bei einem Transfer innerhalb der Bundesliga nach Dortmund.
Marco Reus
2009-2012 Gladbach
Seit 2012 Dortmund (17,1 Mio. Euro Ablöse)
Harmonischer ging es zu, als der BVB sich per Ausstiegsklausel frühzeitig die Dienste des damals besten Gladbachers sicherte. Reus verkündete Anfang 2012 bereits seinen Wechsel, führte die Fohlen aber noch auf Platz vier mit insgesamt 18 Toren (die meisten seit Herrlich 94/95) und wurde zum „Fußballer des Jahres“ gewählt. Würde er nicht dauernd gegen seinen Ex-Verein treffen, könnten die Gladbach-Fans ihm seinen Weggang wohl weitaus besser verzeihen.
Jonas Hofmann
2011-2016 Dortmund
2016-2023 Gladbach (8 Mio. Euro Ablöse)
Zum ersten Mal bediente sich Gladbach beim BVB. Dort sah Hofmann unter Trainer Thomas Tuchel keine ausreichende Perspektive mehr. Er war von der TSG Hoffenheim nach Dortmund gewechselt. Bei den Fohlen benötigte Hofmann eine lange Anlaufzeit, bis er den Durchbruch schaffte, spielte sich im Herbst 2018 aber sogar in den Fokus der Nationalmannschaft und debütierte schließlich 2020.
Mahmoud Dahoud
2010-2017 Gladbach
2017-2023 Dortmund (12 Mio. Euro Ablöse)
Lucien Favre hatte Dahoud in seinem letzten Spiel als Gladbach-Coach erstmals das Vertrauen von Beginn an geschenkt. Den Durchbruch schaffte das Eigengewächs dann unter André Schubert. 2017 dann der Wechsel nach Dortmund, seitdem stagniert Dahouds Karrriere – wärst du doch am Niederrhein geblieben? Die Ablöse investierte Manager Max Eberl damals eins zu eins in Denis Zakaria.
Matthias Ginter
2014-2017 Dortmund
2017-2022 Gladbach (17 Mio. Euro Ablöse)
Bis Alassane Plea ihn ein Jahr später ablöste, war Ginter der teuerste Gladbacher Einkauf. Gelohnt sich hat sich der kleine Schritt zurück allemal für ihn. Als Fohlen schaffte der Innenverteidiger endgültig den Durchbruch in der Nationalmannschaft.
Thorgan Hazard
2014-2019 Gladbach
2019-2023 Dortmund (25,5 Mio. Euro Ablöse)
Er ging als Top-Scorer und wertvollster Spieler des Kaders ein Jahr vor Vertragsende. Doch die Einnahmen hat Gladbach mehr als sinnvoll investiert. Manager Eberl nutzte sie, um dem neuen Trainer Marco Rose seine Wunschspieler zu holen. Ohne den Hazard-Verkauf hätten die Fohlen sich nicht Stefan Lainer, Breel Embolo, Marcus Thuram und Ramy Bensebaini auf einmal leisten können.
Marco Rose
2019-2021 Gladbach
2021-2022 Dortmund
Sein Erfolg in Gladbach blieb auch bei der anderen Borussia nicht unentdeckt. Nach der Entlassung von Lucien Favre beim BVB wurden die Gerüchte um den Gladbach-Trainer immer lauter. Mitte Februar 2021 bestätigten Klub und Trainer schließlich den Wechsel zum BVB. Es hielt nur eine Saison. Im September 2022 heuerte Rose bei RB Leipzig an.
René Maric
2019-2021 Gladbach
2021-2022 Dortmund
René Maric kam 2019 mit Marco Rose von RB Salzburg zu Borussia Mönchengladbach. Als Co-Trainer, Taktik-Experte und einer der engsten Vertrauten Roses wechselte er mit ihm gemeinsam zum BVB. Danach trennten sich die Wege: Maric ging zu Leeds United, ist nun beim FC Bayern.
Alexander Zickler
2019-2021 Gladbach
2021-2022 Dortmund
Auch Alexander Zickler gehört seit der gemeinsamen Zeit bei RB Salzburg fest zum Trainerteam von Marco Rose und schloss sich daher dem Wechsel zum BVB an. Als Co-Trainer war er in Gladbach insbesondere für die Offensive und das Einstudieren der Standardsituationen zuständig. Er folgte Rose auch nach Leipzig.
Ramy Bensebaini
2019-2023 Gladbach
Seit 2023 Dortmund
Es war beinahe eine selbsterfüllende Prophezeiung: Der Algerier schloss sich ablösefrei dem BVB an.