Borussia Mönchengladbach Video zeigt die gewalttätige Seite des Rheinderbys

Köln · 93 Ingewahrsamnahmen, sechs leicht verletzte Personen, darunter vier Polizisten, und 22 Strafanzeigen – die Bilanz von Krawallen am Rande des Derbys zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach (0:0) liest sich relativ harmlos. Doch ein Video, das am Montag bei YouTube hochgeladen wurde, zeigt die hässliche und brutale Seite des Rheinderbys.

Borussia Mönchengladbach gegen 1. FC Köln: Fan schlägt mit Eisenstange auf am Boden liegenden Fan
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Chaot schlägt mit Poller auf am Boden liegenden Fan ein

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93 Ingewahrsamnahmen, sechs leicht verletzte Personen, darunter vier Polizisten, und 22 Strafanzeigen — die Bilanz von Krawallen am Rande des Derbys zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach (0:0) liest sich relativ harmlos. Doch ein Video, das am Montag bei YouTube hochgeladen wurde, zeigt die hässliche und brutale Seite des Rheinderbys.

Das Video zeigt, wie die rivaliserenden Fangruppen vor dem Stadion in Köln aufeinandertreffen. Man hört Geschrei, Menschen laufen wild durcheinander. Es herrscht Chaos. Drei Vermummte treten auf einen Menschen, der am Boden liegt, ein, dann kommt ein vierter Chaot hinzu. Der junge Mann trägt einen grauen Kapuzenpulli, sein Gesicht ist nicht zu erkennen. In den Händen hält er einen rot-weißen Poller. Er geht auf dem Rasen liegenden Mann, bei dem nicht zu erkennen ist, ob es sich um einen Gladbacher oder Kölner handelt, zu und schlägt mit dem Poller auf sein Opfer ein. Dann löst sich der Pulk auf, die Polizei erreicht den Tatort, will die Chaoten trennen.

Als die Kamera Sekunden später wieder auf den Rasen schwenkt, ist der Mann, der eben noch mit dem Poller getroffen wurde, weg. Offensichtlich wurde er nicht so schwer verletzt, wie man es beim Anblick der Bilder annehmen konnte. Wer einen Menschen mit solch einem Gegenstand am Kopf trifft, der nimmt in Kauf, dass dies Person sterben könnte.

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Zwei Stunden vor dem Spiel gab es die erste Massenschlägerei auf den Jahnwiesen. Gruppen aus Köln und Mönchengladbach trafen aufeinander, gingen aber nicht nur aufeinander, sondern auch auf die Polizei und Familien los, die einfach nur gekommen waren, um ein Fußballspiel zu sehen. Nach Augenzeugenberichten flogen Böller, Äste und andere Gegenstände. Es gab regelrechte Jagdszenen.

Dass es dabei nach ersten Berichten zunächst nur einen Verletzten gegeben haben soll, ist wohl außer der immensen Polizeipräsenz wohl auch dem Glück geschuldet. Am Rande der Vorwiesen sollen Gladbach-Fans einen Pavillon des Fernsehsenders "Sky" niedergerissen haben. So schafften es eine vergleichsweise kleine Zahl einmal mehr, zehntausende friedliche Fans in Beklemmung zu versetzen. Einer der Borussia-Fans, die in Bussen gekommen waren und von der Polizei über die Jahnwiese zum Gästeblock geleitet wurde, sprach von einem mulmigen Gefühl angesichts von Randalieren mit rot-weißen Sturmhauben, die nur wenige Meter entfernt standen.

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Die Abreise verlief nach Angaben der Polizei zunächst ohne Zwischenfälle. Gleichwohl ließ sich gestern die endgültige Bilanz des Derby noch nicht ziehen. "Im Stadion war es ruhig. Aber davor hat es zweimal richtig geknallt", resümierte ein Polizeisprecher. Die Zahl der festgesetzten Randalierer und die der Verletzten könne noch steigen. "Da helfen alle Appelle und alle Maßnahmen nicht. Ganz ausgeschlossen bekommt man solche Auseinandersetzungen bei der Gewaltbereitschaft leider nicht", so der Sprecher weiter.

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