Ermittlungen dauern an VfB verkündet erste Konsequenzen nach Ordner-Gewalt im Gladbach-Block

Stuttgart/Mönchengladbach · Geschäftsführer Stephan Schippers sprach von „roher Gewalt“, nicht nur Borussia-Fans waren erschüttert von dem Gewalt-Exzess einiger Ordner beim Auswärtsspiel in Stuttgart. Nun hat der VfB ein Zwischenupdate zu der Aufarbeitung der Vorfälle gegeben.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Knapp zwei Wochen nach dem gewalttägigen Einschreiten einiger Stuttgarter Ordner im Gladbacher Gästeblock hat der VfB ein Update zur Aufarbeitung der Ereignisse gegeben. Unmittelbar nach dem Spiel am 5. März war ein kurzes Video aufgetaucht, auf dem zu sehen ist, wie Mitarbeiter der externen Sicherheitsfirma SDS auf Borussia-Fans einprügeln. Ein Ordner tritt sogar nach dem Kopf eines Mannes, der mit seinen Armen sein Gesicht schützt und keine Gegenwehr leistet.

Die Ermittlungen seitens der Polizei sind noch nicht abgeschlossen, mehrere Anzeigen waren eingegangen. „Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, in dem der VfB Stuttgart nur Zeuge ist und Vorgaben zu Arbeitsrecht, Persönlichkeitsrecht und Datenschutz Vorrang haben, kann der VfB aktuell keine detaillierten Angaben zu den Vorkommnissen machen“, heißt es in der aktuellen Mitteilung des Vereins. Es sei jedoch festzustellen, „dass einzelne der eingesetzten Ordner unverhältnismäßig vorgegangen sind“. Daraus habe die Firma SDS bereits personelle Konsequenzen gezogen.

Unterschiedliche Aussagen gibt es nach wie vor zum Anlass des Einsatzes. Während der VfB von „Auseinandersetzungen innerhalb des Gladbacher Blocks“ schreibt und lobt, dass die Ordner zunächst „vorbildlich deeskalierend eingegriffen hätten“, berichteten mehrere Augenzeugen lediglich von einem Streit zweier Borussia-Fans, der bereits beendet gewesen sei, auch dank der Hilfe mitgereister Ordner aus Gladbach, so wie es bei Auswärtsspielen üblich ist.

„Alle so genannten mobilen Einsatzkräfte und Führungskräfte erhalten kurzfristig verpflichtend eine weitergehende Schulung zu Deeskalation und zum Umgang mit Konflikten“, kündigte der VfB Stuttgart an. Zudem ist die Rede von einem möglichen Täter-Opfer-Ausgleich zwischen gewalttätig gewordenen Ordnern und betroffenen Gladbach-Fans.

Borussia hatte die Vorfälle scharf verurteilt. „Die Bilder, die uns bisher vorliegen, sprechen nicht für ein angemessenes Vorgehen des Ordnungsdienstes. Da wird geprügelt, getreten, das ist rohe Gewalt und kein deeskalierendes Einschreiten“, sagte Geschäftsführer Stephan Schippers und kündigte einen engen Austausch mit dem VfB und den Behörden an. „Wir warten auf eine lückenlose Aufklärung unserer Kollegen aus Stuttgart“, so Schippers.

(jaso)
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