Stuttgarts Elfmeter zum 2:2 ärgert Borussia Hofmann wütet – „Eine absolute Frechheit“

Stuttgart · Die Gladbacher fanden den späten Elfmeter, der zum 2:2 in Stuttgart führte, unberechtigt. Das brachten sie nach dem Abpfiff klar zum Ausdruck. Schiedsrichter Felix Brych gab zu, dass es eine Fehlentscheidung war.

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Vor einer Woche, nach dem 3:2-Sieg gegen den FC Bayern München, war Jonas Hofmann, der zweifache Torschütze, bester Dinge. Nun, nach dem 2:2 beim VfB Stuttgart, war der sonst so besonnene Offensivmann stinksauer und nahm kein Blatt vor den Mund. „Es ist eine absolute Frechheit“, wütete der Nationalspieler nach dem Abpfiff. Er meinte damit den Elfmeter, den Schiedsrichter Felix Brych Sekunden vor dem Ende gepfiffen hatte und den Silas Wamangituka zum Ausgleich verwandelte.

„Der Stürmer läuft einfach nur rückwärts. Breel Embolo wird 50-mal im Spiel so gefoult und es wird kein einziges Mal gepfiffen. Und in der 94. Minute kriegt dieser Schiedsrichter den Hinweis, es wäre eine klare Fehlentscheidung. Es ist Wahnsinn. So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte Hofmann spürbar aufgebracht. „Natürlich hat Ramy Bensebaini die Arme so um den Stürmer herum, aber dann den Hinweis zu kriegen, dass es eine klare Fehlentscheidung ist – es war mir dann klar, dass der Elfmeter gegeben wird“, legte Hofmann nach.

Mittelfeldspieler Christoph Kramer schloss sich der deutlichen Meinung seines Mitspielers an. „Dafür wurde Elfmeter gepfiffen? Das ist ja nicht mal im Mittelfeld ein Foul. Wenn du dir die Szene anguckst, kannst du nicht darauf kommen, dass es eine klare Fehlentscheidung ist. Das ist nie und nimmer ein Elfmeter“, befand Kramer.

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Auch Trainer Marco Rose war mit der Entscheidung Brychs, dessen Leistung ihm über die gesamten 90 Minuten sichtlich nicht gefallen hatte, nicht einverstanden. „Erst mal muss man sich grundsätzlich als Verteidiger etwas cleverer anstellen und die Hände weglassen. Wenn man die Szene aus unterschiedlichen Winkeln betrachtet, sieht man aber, dass Anton seinen eigenen Mitspieler ins Straucheln bringt und Kalajdzic in Bensebaini reinfällt. Ich frage mich, warum kommt dann Köln dazu? Keine klare Fehlentscheidung heißt, der Video-Assistent bleibt weg, das ist eine klare Ansage. Aber irgendwas werde ich wohl wieder um die Ohren bekommen, warum es ein Elfmeter war“, sagte Rose.

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Das wird wohl nicht der Fall sein. Denn Brych gab nach dem Spiel zu, dass es eine Fehlentscheidung gewesen sei. „Bensebaini geht ein hohes Risiko, weil er den Spieler umklammert. Aber letztlich gibt es noch einen Kontakt vom eigenen Spieler am Fuß. Ich glaube auch, dass der mitentscheidend war“, sagte der Schiedsrichter, der zudem angab, dieses Detail nicht auf den Bildern des Videoassistenten gesehen zu haben. „Der Kontakt unten ist mir verborgen geblieben. Ich glaube, Stuttgart kann mit dem Elfmeter glücklich sein“, sagte Brych deshalb.

Stuttgarts Sasa Kalajdzic, der in der Szene zu Fall gegangen war, sagte: „Ich habe mich in meinen Gegner hineingelegt und wollte mit dem richtigen Timing zum Ball gehen. Dann habe ich gespürt, wie ich am Bauch festgehalten werde und ich konnte nicht nach vorne rennen. Vielleicht bin ich wegen dem Fuß gestolpert. Ich will mich nicht festlegen, ob das ein Foul war oder nicht“, so Kalajdzic, der sich über den späten Punktgewinn freute, aber auch die Aufregung der Gladbacher nachvollziehen konnte.

Die (zu) späte Einsicht des Schiedsrichters und die vielen Worte nützt den Borussen nichts mehr. Der Elfmeter ist passiert, das 2:2 amtlich und zwei Punkte futsch. Die Dienstreise nach Stuttgart schien eine höchst erfreuliche zu werden. Doch sie endete mit einem Ärgernis.

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