Zingler gegen Eberl Verbales Fernduell zwischen Union und Borussia zur Fan-Frage

Mönchengladbach · Der Boss des Klubs aus Köpenick hat die Aussagen von Borussias Manager kritisch kommentiert. Die Berliner hatten nun ein Testspiel vor 4500 Zuschauern, Eberl forderte Solidarität unter den Profi-Klubs.

 Borussias Manager Max Eberl hatte ein solidarisches Vorgehen innerhalb der Bundesliga gefordert.

Borussias Manager Max Eberl hatte ein solidarisches Vorgehen innerhalb der Bundesliga gefordert.

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Dirk Zingler contra Max Eberl – der Präsident von Union Berlin und Borussias Sportdirektor liefern sich ein verbales Fernduell zum Thema Rückkehr der Zuschauer in die Stadien.

Der Boss des Köpenicker Klubs, der beim Testspiel gegen den 1. FC Nürnberg 4500 Zuschauer ins Stadion an der Altern Försterei gelassen hatte, stichelte nun indirekt gegen den Gladbacher Manager. „Meistens werden wir ja von den Menschen kritisiert, die selber nichts tun – außer Pappkameraden aufstellen. Das ist mir ein bisschen zu wenig“, sagte Zingler.

Er spielte damit auf die Aktion der Borussia-Fans während der Geisterspiele an, die 20.000 Doppelgänger aus Pappe im Borussia-Park installiert hatten. Unter anderem auch beim 4:1 gegen die Berliner waren die Tribünen des Gladbacher Stadions auf diese Weise gut gefüllt. Zinglers Aussage war eine Replik auf Eberls Anmerkungen zum Vorstoß von Union Berlin, zur neuen Saison alle Plätze im Stadion zu vergeben und die Fans, die sie einnehmen, vorab auf Corona zu testen.

Borussia Mönchengladbach: So sieht der Borussia-Park mit Pappkameraden aus
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Eberl war der Ansatz zu forsch. „Ich finde, dass die Diskussion zum jetzigen Zeitpunkt nicht passt. Wir haben andere Themen zu lösen. Da sollten wir im Fußball auch ein Stück weit demütig sein und warten, was passiert“, sagte er während des Trainingslagers der Gladbacher in der Klosterpforte in Harsewinkel.

Die Borussen haben Konzepte für eine Zuschauer-Rückkehr erarbeitet für verschiedene Szenarien und Größenordnungen. „Wenn die Politik doch grünes Licht geben würde, wären wir vorbereitet“, sagte Eberl. Beim Testspiel gegen Greuther Fürth waren 300 Zuschauer zugelassen. Auch beim in den Borussia-Park verlegten Pokal-Heimspiel gegen den FC Oberneuland am Samstag dürfen so viele kommen.

 Unions Präsident Dirk Zingler hat Gladbachs Manager Max Eberl einen Seitenhieb mitgegeben.

Unions Präsident Dirk Zingler hat Gladbachs Manager Max Eberl einen Seitenhieb mitgegeben.

Foto: dpa/Annegret Hilse

Es sind die Gesundheitsämter vor Ort, die entsprechend der Landes-Richtlinien entscheiden, wie viele Fans ins Stadion dürfen. So will RB Leipzig in Abstimmung mit dem dortigen Gesundheitsamt 8500 Fans beim ersten Spiel gegen Mainz 05 reinlassen. Union Berlin will gegen Augsburg 5000 Fans ins Stadion lassen. In NRW indes dürfen nicht mehr als 300 Fans in die Arenen.

Eberls Ansatz ist, dass der Fußball in der Fan-Frage einheiltich agiert. „Ich würde mich freuen, wenn wir uns nicht dauernd positionieren und besser dastehen wollen als andere, sondern versuchen, uns solidarisch als Bundesliga vorzubereiten und dann, wenn es die Pandemie-Situation zulässt, gemeinsam überlegen, wie wir wieder Zuschauer ins Stadion kriegen können“, sagte Eberl.

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