Borussia Mönchengladbach Ungewöhnlich langweilig

Meinung | Köln · Mer muss och jönne könne, sagt der Rheinländer gern. Vielleicht war das die tiefere Wahrheit hinter diesem seltsam langweiligen rheinischen Derby. Vielleicht wollten Kölner und Mönchengladbacher den Brüdern und Schwestern im tiefen Ostwestfalen mal was Gutes tun.

Borussia Mönchengladbach: Christoph Kramer und Kevin Vogt vom 1. FC Köln geraten aneinander
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Gladbachs Kramer und Kölns Vogt geraten aneinander

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Statt FC oder Borussia, die gestern Abend den Sprung an die Spitze der Bundesliga hätten schaffen können, thront der SC Paderborn jetzt dort oben und richtet sich fürs Spitzenspiel morgen beim FC Oktoberfest München ein. So etwas hat die Welt noch nicht gesehen! Aber keine Bange: Allzu lange wird der ostwestfälische Zauber nicht anhalten.

Selten in der langen Geschichte der rheinischen Fußball-Derbys gab es eine so zähe Begegnung wie gestern Abend in Müngersdorf. Ein kleines Scharmützel zwischen Kevin Vogt und Christoph Kramer brachte die Spieler in Wallung, nicht einmal eine Handvoll guter Chancen beschäftigte die Torhüter Timo Horn und Yann Sommer - das war?s schon. Den Gladbachern, die sichtlich über ein größeres spielerisches Potenzial verfügen, gelang es nicht, ihre Fähigkeiten gewinnbringend einzusetzen. Sie wagten es nicht, ins Risiko zu gehen. Es mangelt an Überraschungsmomenten. Übermorgen gegen den wiederbelebten HSV muss mehr kommen.

Auf der anderen Seite präsentierte sich ein vorsichtiger FC, der seine Serie auf fünf Partien ohne Gegentor in Bundesliga und DFB-Pokal ausbaute. In der Zweiten Liga hatten die Kölner einen Rekord aufgestellt, als sie in der ganzen Saison nur 20 Treffer hinnehmen mussten. Defensive Qualität ist nach der Rückkehr in die Bundesliga noch deutlicher die besondere Qualität der Mannschaft. Das ist legitim, dem Publikum aber auf Dauer nicht genug und reicht auch nicht, um sich in der Liga zu behaupten.

Dass Horden von Chaoten das Derby missbrauchten, gehört zu den leider traditionellen Begleiterscheinungen des Derbys. Alle Anstrengungen, die beide Vereine im Vorfeld unternehmen, um den Vergleich aufs Sportliche zu beschränken, verhindern die Krawalle nicht.

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