Trainer sucht Aufgabe, Gladbach sucht Trainer Rangnick lässt mit seinen Aussagen aufhorchen
Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach sucht einen Trainer. Ralf Rangnick, in seiner Jugend Fan des Vereins, sucht eine neue große Aufgabe. Kein Wunder, dass der 62-Jährige mit seinen Aussagen bei einem TV-Auftritt aufhorchen ließ.
Max Eberl hat angekündigt, dass er den „am besten passenden Trainer“ für Borussia Mönchengladbach sucht, nachdem Marco Rose bekanntgegeben hat, im Sommer zu Borussia Dortmund zu wechseln. Ein großer Name im deutschen Fußball ließ am Mittwochabend mit seinen Aussagen im „Sportschau Club“ im Ersten aufhorchen: Ralf Rangnick, der seit seinem Abschied vom Red-Bull-Projekt im vergangenen Jahr vereinslos ist.
„Max ist jemand, der sich viele Gedanken macht. Auch die Lösung mit Marco war für Außenstehende eine etwas überraschende“, sagte der 62-Jährige zunächst, um dann auf Nachfrage konkret auf seine eigene Zukunftsplanung einzugehen: „Ich würde gerne noch eine weitere schöne, große Aufgabe übernehmen, gerne auch bei einem großen Traditionsverein, wo man nicht notgedrungen in der dritten oder vierten Liga anfangen muss.“
Rangnick schaffte es mit dem SSV Ulm, Hannover 96, 1899 Hoffenheim und RB Leipzig als Trainer in die Bundesliga. Schalke 04 führte er im Laufe seiner beiden Engagements zur Vizemeisterschaft, ins Halbfinale der Champions League und zum DFB-Pokalsieg 2011.
Bei seinem nächsten Verein schwebt Rangnick, der zuletzt einen Job beim FC Chelsea als Interimstrainer ausschlug, offenbar ein „Best-of“ seiner bisherigen Aufgaben vor. „Ich könnte mir vorstellen, all die Dinge, die wir in Leipzig unter Anwendung neuester State-of-the-Art-Technologie gemacht haben, mal bei einem Traditionsklub zu machen. Ich würde gerne die Strahlkraft eines solchen Vereins zusammenbringen mit den Innovationen und diesem neuen Ansatz“, erklärte der in Jugendjahren bekennende Gladbach-Fan. Der Frage, ob die Aufgabe am Niederrhein etwas für ihn wäre, war Rangnick zuvor ausgewichen.
Zuletzt gab es Hinweise, dass sich Borussia Mönchengladbach bereits mit einem Rose-Nachfolger einig sein soll. Bislang wurden Salzburgs Coach Jesse Marsch, noch ein Rangnick-Schüler, Berns Gerardo Seoane und Bremens Florian Kohfeldt als Kandidaten gehandelt. Frankfurts Trainer Adi Hütter hat seinen Verbleib bei der Eintracht angekündigt, auch er arbeitete – wie Rose – einst im RB-Kosmos unter Rangnick.
„Alle Beteiligten haben sich schwergetan, den Wechsel zu so einem frühen Zeitpunkt zu bestätigen. Neben Marco Rose ist Borussia Mönchengladbach mit Max Eberl der Leidtragende“, sagte Rangnick zu den turbulenten Wochen bei Borussia. Roses Entscheidung kann er nachvollziehen: „Ich kann mir vorstellen, dass er sich von diesem Wechsel noch mehr die Möglichkeit verspricht, mit dem BVB auch Titel zu gewinnen. Er ist erst 44 und noch relativ jung, was die Trainerjahre angeht.“