Schuld sind Supercup und DFB-Pokal Warum die nächsten Bundesliga-Ansetzungen auf sich warten lassen
Mönchengladbach · Mitte Juli hat die DFL die ersten acht Bundesliga-Spieltage terminiert. Erst nächste Woche soll es weitergehen mit den nächsten Ansetzungen. Schuld sind der DFB-Pokal und der Supercup – warum eine vorgezogene Auslosung mit Lücken nicht möglich war.
Im April 2021 verkaufte der DFB die geplanten Änderungen des Pokal-Spielplans als „Entzerrung“. In der Ausschreibung für die Medienrechte-Vergabe heißt das, was in dieser Woche nun zum zweiten Mal stattfindet „1. Hauptrunde B“. Weniger Spiele zur gleichen Zeit sollten die Attraktivität steigern. Im selben Zug wanderte der DFL-Supercup von einem Termin unter der Woche oder am Wochenende zuvor mitten rein in den Pokal-Spieltag auf den Samstagabend.
2022 duellierten sich RB Leipzig und Bayern München am 30. Juli und holten am 30. sowie 31. August ihre Pokalspiele nach. Am 4. September wurde die 2. Runde ausgelost, am 9. September gab die DFL die Ansetzungen bis Jahresende bekannt. Zwischen der Verkündung und dem ersten bis dahin noch nicht terminierten Spiel lagen fünf Wochen – was auch nicht optimal ist für Fans, die ihre Fahrten planen wollen, aber immerhin besser als in diesem Jahr.

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Bereits am 12. August gewann Leipzig den Supercup bei den Bayern, ihre Pokalspiele bei SV Wehen Wiesbaden und Preußen Münster wurden dennoch auf Ende September gelegt, dabei hätte es im August noch drei theoretische Termine unter der Woche gegeben. „Es ist schon so, dass wir durch die Verschiebung nun gegen eine zu diesem Zeitpunkt wohl schon besser eingespielte Münchner Mannschaft spielen“, beschwerte sich Münsters Trainer Sascha Hildmann vor dem Spiel. Ob Preußens Chancen wirklich größer gewesen wären, darüber lässt sich nur mutmaßen. Die Bayern-Fans protestierten, indem sie Tennisbälle auf den Rasen warf und für eine Spielunterbrechung sorgten. „Nein zum Supercup am Pokalwochenende!“, stand auf einem Banner.
Sicher ist: Die Fans aller 36 Erst- und Zweitligavereine hätten deutlich früher Planungssicherheit bis zur Winterpause haben können. Es geht nicht nur um Zug- oder Hotelbuchungen, reisefreudige Fans müssen gegebenenfalls auch freie Tage bei ihrem Arbeitgeber einreichen. So erschweren DFL und DFB an vielen Standorten volle Stadien. Denn nicht nur Auswärtsfans sind betroffen, sondern genauso Heimfans, die eine weitere Anreise haben.
Die Alternative, die zweite Pokalrunde ohne Bayern, Leipzig oder – im Fall einer Sensation – Münster oder Wehen auszulosen und den Gegner für zwei Vereine nachzureichen, fiel weg. Münster wäre als Drittligist im Topf der unterklassigen Teams gelandet, die auf jeden Fall Heimrecht haben und deshalb einander nicht zugelost werden dürfen. Im Grunde wurden die Bundesliga-Ansetzungen demnach aufgeschoben für ein Szenario mit einer Wahrscheinlichkeit im Ein-Prozent-Bereich – nur führte aus notarieller Sicht eben kein Weg daran vorbei.

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Zum AngebotAm Sonntag erfährt Borussia Mönchengladbach also, auf wen sie am 31. Oktober oder 1. November in der zweiten DFB-Pokalrunde trifft, die Auslosung findet ab 19.10 Uhr im Rahmen der ARD-„Sportschau“ statt. Die nächsten Ansetzungen hatte die DFL Mitte Juli bereits für die 40. Kalenderwoche angekündigt. Spätestens am 6. Oktober sollte dann feststehen, wann Borussias nächste Spiele stattfinden. Die drei Spieltage nach dem Pokal-Achtelfinale Anfang Dezember wird die DFL zunächst ausklammern und erst einmal den 9. bis 13. Spieltag terminieren.