Borussia Mönchengladbach Startelf-Debütant Hazard: Müde, aber zufrieden

Mönchengladbach · Thorgan Hazard war ganz ehrlich. "Ich war müde", gestand Borussias belgischer Offensivmann. Weswegen der nach gut 70 Minuten seinem Trainer Lucien Favre signalisierte: "Ich muss jetzt raus." So endete Hazards Startelf-Debüt nach 71 Minuten, Fabian Johnson kam für ihn. Hazards Fazit fiel nach dem 1:0-Sieg gegen den Hamburger SV positiv aus. "Ich habe darauf gewartet, anfangen zu dürfen. Wir haben viele gute Spieler vorn, jetzt hatte ich meine Chance. Ich bin zufrieden", sagte er.

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Hazard spielte auf der linken offensiven Seite. Die ist für Favre derzeit eine Versuchsreihe. In den Jahren zuvor war Juan Arango die Konstante dort, doch der Venezolaner ist in Richtung Mexiko entschwunden. Nun hat Favre reichlich unterschiedliche Optionen. Zunächst spielte Ibrahima Traoré, den klassischen Linksaußen, der vom VfB Stuttgart kam. Traoré kann viel Wirbel machen, doch muss er wohl noch das defensive Denken, das Favre fordert von den Offensiven, lernen.

Favre hat auch die Idee, dass Fabian Johnson einer für die linke Seite ist, deswegen durfte der Ex-Hoffenheimer schon einige Male vorspielen. Doch Johnson hatte einige Jahre hinten rechts gespielt und tut sich daher schwer, da vorn große Akzente zu setzen, weil er öfter "abkneift" statt loszurennen, so wie beispielsweise Traoré. Johnson ist den langen Weg von hinten raus gewohnt.

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Nun bekam Hazard die Chance: Er ist wuselig, spiel- und lauffreudig, er will den Ball und etwas damit anstellen, das war spürbar. Es gelang nicht alles, doch er zeigte gute Ansätze. Für den 21-Jährigen, der nahezu jeden Job in der Offensive übernehmen kann, war es zudem eine neue, aber nicht überraschende Erfahrung. "Ich wusste natürlich, dass die Bundesliga sehr intensiv ist. Ich war lange nicht mehr in der Startelf. Und durch den Regen war der Boden tief und ich hatte den Auftrag, auch viel nach hinten zu arbeiten", berichtete er. So war er viel unterwegs und half auch fleißig am eigenen Strafraum aus, wenn es nötig war. Nach vorn deutete er durchaus seine Qualitäten an: "Thorgan hat es gut gemacht. Er hat sich für das Team aufgeopfert und war gut im Spiel drin", lobte Max Kruse, der das Tor des Tages erzielte.

Hazard hätte unter guten Umständen auch treffen können. Beim Warmschießen hatte er recht erfolgreich geübt und Ersatztorwart Christofer Heimeroth unter anderem einen hübschen Drehschuss "eingeschenkt". Vermutlich hätte er auch dem HSV-Torwart Jaroslav Drobny Probleme bereitet, wenn Raffael nach Hazards Pass noch einmal zurückgespielt hätte, denn der Passgeber stand recht frei im Strafraum. Doch Raffael suchte den Weg zum Tor und schoss Drobny an. "Raffa hat mich wohl nicht gesehen", sagte Hazard.

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Für ihn war es der nächste Schritt bei Borussia. Zuvor war er nur Einwechselspieler. Als solcher hatte er gegen Sarajevo ein bemerkenswertes Freistoßtor erzielt. Nun hofft er auf weitere Chancen in der Bundesliga, möglichst schon am Samstag in Paderborn. "Vielleicht spiele ich, vielleicht nicht, das muss der Trainer entscheiden. In biete mich im Training an, dann werden wir sehen, was passiert. Wenn ich dann nicht anfange, dann bin ich eben auf der Bank und kann dann reinkommen. So oder so werde ich mein Bestes geben", sagte Hazard.

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