Borussia Mönchengladbach "Spielen sehr guten Fußball"

Borussia Mönchengladbach · Sportdirektor Max Eberl über den Derby-Sieg in Köln, Borussias anhaltenden Höhenflug, das Lob von Bayern-Präsident Uli Hoeneß, Gladbachs Saisonziele und die Verletzung von Marco Reus.

 Erfolgreiche Zusammenarbeit: Sportdirektor Max Eberl mit Trainer Lucien Favre. Borussia ist Dritter, hat 29 Punkte und freut sich auf das Topspiel gegen Borussia Dortmund am Samstag.

Erfolgreiche Zusammenarbeit: Sportdirektor Max Eberl mit Trainer Lucien Favre. Borussia ist Dritter, hat 29 Punkte und freut sich auf das Topspiel gegen Borussia Dortmund am Samstag.

Foto: dapd

Was hat Ihnen beim 3:0-Sieg im Derby besonders gefallen?

Eberl Wir haben es insgesamt richtig gut gemacht. Wir haben trotz der Derby-Atmosphäre das fußballerische Niveau hochgehalten, aber auch die Emotionen, die ein solches Spiel mit sich bringt, hochgehalten mit einer sehr sachlichen Art. vor allem aber haben wir uns vom 5:0 gegen Bremen nicht verführen lassen. Es ist toll, wie die Mannschaft damit umgeht.

Das zeichnet das Team aus, es lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, weder von Niederlagen wie in Hoffenheim oder Freiburg noch von einem starken Spiel gegen Bremen.

Eberl Wir haben das Von-Spiel-zu-spiel-Denken zu unserem Credo erhoben. Das haben wir in der Rückrunde der vergangenen Saison so gemacht und machen es auch jetzt. Wir konzentrieren uns von Woche zu Woche neu auf jedes Spiel und schauen, was möglich ist.

Was ist möglich? Borussia wird von Bayern-Präsident Uli Hoeneß als möglicher Titel-Konkurrent genannt.

Eberl Es ist eine Auszeichnung, wenn DER Manager der Bundesliga so etwas über uns sagt. Wir spielen einen sehr guten Fußball, das ist so, aber ein echtes Spitzenteam muss so etwas über eine oder sogar zwei Spielzeiten zeigen. Fakt ist, dass wir im Kalenderjahr 2011 sehr stabil sind und eine insgesamt sehr starke Leistung auf dem Platz und daneben gezeigt haben.

Es scheint, als spiele der Spaßfaktor eine große Rolle.

Eberl Es kommt einiges zusammen: Spaß, Konzentration und der Wille immer wieder alles zu geben. Wir haben in Köln dagegen gehalten und die Sache fußballerisch gelöst. Durch den Sieg bei den Bayern hat die Mannschaft gemerkt, dass wir jeden Gegner schlagen können. Dieses Selbstvertrauen haben wir mitgenommen. Außerdem war die Situation in der vergangenen Saison eine wichtige Erfahrung für uns alle. Daraus haben wir viel gelernt.

Müssen nicht langsam die vor der Saison ausgegebenen Ziele korrigiert werden?

Eberl Warum? Wir haben mit der Mannschaft zusammen festgelegt, was wir uns vornehmen. Und das ist, dass wir so schnell wie möglich 40 Punkte haben wollen. Aber wir haben natürlich nichts dagegen, dass wir jetzt schon nach 14 Spielen 29 Punkte haben und im oberen Tabellendrittel dabei sind.

Nun kommt der amtierende Deutsche Meister Borussia Dortmund zum absoluten Topspiel Erster gegen Zweiter in den Borussia-Park.

Eberl Eine bessere Situation gibt es doch nicht, so ein Spiel zu machen. Wir sind gut drauf und stabil. Dortmund ist sicherlich der Favorit, Aber wir sind das heimstärkste Team der Liga und wollen unseren guten Lauf fortsetzen.

Vielleicht aber ohne Marco Reus. Oder wird er trotz des gebrochenen kleinen Zehs spielen können? In Köln hat er das 80 Minuten getan.

Eberl Da war er voller Adrenalin und wollte unbedingt weitermachen. Wir werden sehen, wie es sich entwickelt. Näheres werden wir erst am Donnerstag wissen, wenn der Fuß abgeschwollen ist. Wir werden mit Marco und unserem Mannschaftsarzt Dr. Stefan Hertl absprechen, ob es Sinn macht oder ob das Risiko zu groß ist.

In Köln hat sich aber gezeigt, dass auch andere Tore machen können.

Eberl Es geht ja nicht nur um Tore, sondern erst mal um Torgefahr. Mit Marco, Juan Arango und Patrick Herrmann sind drei unserer Offensivleute in der Scorer-Top-20-Liste der Liga, Mike Hanke hat in den vergangenen Wochen ausgezeichnet offensiv gearbeitet. Wenn Marco ausfällt, wäre das schwerwiegend, er gehört sicher zu den Spielern, die nicht länger fehlen sollten. Aber wir haben schon gezeigt, dass wir Ausfälle kompensieren können.

(RP)
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