Borussia Mönchengladbach Sommer gegen Leno — Duell in Neuers Schatten

Mönchengladbach · Borussias und Bayers Nr. eins gelten nach dem Münchner als beste Torhüter der Liga. Das Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) könnten sie entscheiden.

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Borussias und Bayers Nr. eins gelten nach dem Münchner als beste Torhüter der Liga. Das Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) könnten sie entscheiden.

Wer vor dem mit Spannung erwarteten Duell um Platz drei zwischen Borussia und Bayer Leverkusen nach verbindenden Elementen zwischen den Torhütern der beiden Teams sucht, findet sie vor allem in zwei Aspekten: zum einen in der vorzüglichen Ausübung ihres Jobs, die je nach Gusto den einen, Yann Sommer (26), oder den anderen, Bernd Leno (23), als zweitbesten Schlussmann der Bundesliga hinter Manuel Neuer (29) sieht, zum anderen in der Person von Marc-André ter Stegen (23), Sommers ebenso hochklassigem Vorgänger in Gladbach und Lenos langjährigem Rivalen in den deutschen Jugendnationalteams.

Und wer am Samstag, gegen kurz vor halb sechs, die Oberhand gewonnen haben wird, Borussia oder Bayer, darüber könnte in einem Duell auf Augenhöhe dann eben am Ende der an diesem Tag bessere Keeper entscheiden.

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Foto: dpa, bt hak

Kampfansagen wird man in diesen Tagen von den beiden Gegenübern indes nicht erwarten müssen, das entspricht nicht den jeweiligen Charakteren. Da passt schon eher der Respekt, mit dem sich Sommer über Leno äußert. "Ich kann über ihn nur sehr positiv reden, er ist ein sehr guter, sehr kompletter Torhüter. Ich habe ihn schon aus der Schweiz beobachtet", sagt Gladbachs Nummer eins. Und auch aus Leverkusen gratuliert man Borussias Sportdirektor Max Eberl aus Überzeugung zu Sommers Verpflichtung.

Beide, Sommer wie Leno, haben im bisherigen Saisonverlauf ihre Klasse oft genug nachgewiesen. Bei Sommer sticht neben einer ausstrahlenden Ruhe vor allem die für Gladbachs Spiel so unverzichtbare Qualität als hinterster Feldspieler hervor, bei Leno ist es in einem Leverkusener System, in dem hoch verteidigt wird, vor allem die Fähigkeit, einen Stürmer im Eins gegen Eins scheitern zu lassen.

Hinzukommt bei beiden die mentale Stärke, sich von den wenigen Patzern über die vergangenen Monate nicht nachhaltig aus der Spur bringen zu lassen. "Gerade als Torwart muss man mental stark sein. Und ich bin mental gut aufgestellt. Ich kann Fehler und Rückschläge gut wegstecken", lautet Lenos Credo, und Sommer sagt, angesprochen darauf, ob er angesichts von Hakan Calhanoglus Distanzschuss-Qualitäten am Samstag irgendetwas an seinem Positionsspiel ändern müsse: "Nein, ich spiele so wie immer." Es ist der Brustton der Überzeugung, der daraus klingt.

Beide Torhüter haben in dieser Saison ihren Kasten reihenweise sauber gehalten. Sommer spielte 13 Mal zu Null, Leno gar 15 Mal. Nur Neuer kann mit 21 Partien ohne Gegentor einen besseren Wert vorweisen. Die Nummer-Eins-Rolle des Münchner Weltmeisters im DFB-Team zweifelt Leno dann auch nicht wirklich an, aber direkt dahinter sieht er sich und sehen ihn dann doch immer mehr. Er wartet seit längerem darauf, endlich einen Roman Weidenfeller und einen Robert Zieler auch in Joachim Löws Augen zu überholen und für die Nationalelf nominiert zu werden.

Genauso ja übrigens wie ter Stegen, dem Leno nach dessen Wechsel zum FC Barcelona zwar nicht mehr in der Liga begegnet, aber im Konkurrenzkampf auf DFB-Ebene nach wie vor in gelebter Antipathie verbunden ist. "Letztlich muss ich nur meine Leistungen bringen, denn Leistung wird im Fußball belohnt. Ich brauche mich vor niemanden zu verstecken", wird Leno, der sich in punkto seiner möglichen DFB-Karriere zuweilen etwas mehr verbales Vitamin B aus dem eigenen Verein wünscht, seit Jahren nicht müde zu betonen.

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In dieser Hinsicht hat Sommer dem jüngeren Gegenüber dann doch etwas voraus. Schließlich ist er seit Sommer die Nummer eins im Schweizer Tor. Und am Samstag, gegen kurz vor halb sechs, will er Leno noch etwas voraus haben: fünf Punkte.

(RP)
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