Vertrag des Ex-Borussen aufgelöst Das sagt Sinan Kurt zu seinem Aus beim FC Nitra

Nitra · Der Ex-Borusse Sinan Kurt sagt, er habe den Vertrag beim slowakischen Erstligisten FC Nitra aufgelöst, weil keine Gehälter gezahlt und auch andere Vereinbarungen nicht eingehalten wurden. Der Klub behauptet allerdings, dass der Vertrag nicht beendet sei. Wir haben mit beiden Parteien gesprochen.

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Foto: Dieter Wiechmann/Wiechmann, Dieter (dwi)

Anfang Mai war Sinan Kurt noch guter Dinge, was seinen Job beim FC Nitra angeht. Bis 2022 hatten sich beide Seiten aneinander gebunden, Kurt fühlte sich wohl. „Ich habe hier in Nitra einen Vertrag und konzentriere mich darauf. Ich will möglichst viel spielen und werde dann sehen, was kommt“, sagte der 24-Jährige, der im Januar vom Regionalligisten SV Straelen zum slowakischen Erstligisten gewechselt war.

Nun aber gab Kurt bekannt, dass der Vertrag in Nitra aufgelöst worden sei. „Es gab einige Probleme. Wir haben über drei Monate keine Gehälter bekommen, auch andere Sachen, die vertraglich vereinbart waren, wurden vom Verein nicht eingehalten“, sagte Kurt am Samstag unserer Redaktion.

Der FC Nitra hat seit langem große finanzielle Probleme, die deutsche Investoren-Gruppe um Peter Hammer und Nik Schwarz, die den Klub zu einem „Mini-Ajax in Osteuropa“ machen wollte, hat sich wieder zurückgezogen. „Nitra hat Riesenpotenzial, aber im Hintergrund läuft irgendetwas schief seit Jahren“, sagte Hammer zuletzt im Interview mit dem Portal „transfermarkt.de“. Es werde einen Rechtsstreit geben, das sagen Hammer und Schwarz.

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Foto: AFP/TOBIAS SCHWARZ

Sportlich ist Nitra abgestiegen in die Zweite Liga. „Es war so viel Unruhe, da konnte man sich nicht auf das Fußballspielen konzentrieren“, sagte Kurt. Doch kämpft der Klub, bei dem der frühere Gladbacher Igor Demo neuerdings zum Vorstand gehört, um die Lizenz, die Chancen taxiert der FC Nitra auf 50 zu 50. Gibt es die Lizenz nicht, geht es in die Dritte Liga.

Bei dem Klub gibt es wegen der nicht gezahlten Gehälter einen regelrechten Spieler-Exodus. Neben Sinan Kurt haben sich 14 andere Profis von einem Anwalt der Spielergewerkschaft FIFPro beraten lassen, den Hammer und Schwarz eingeschaltet hatten, und schließlich ihre Verträge beendet, darunter alle neun deutschen Spieler des Klubs. „Wir haben die ausstehenden Zahlungen angemahnt, es gab eine Frist von 15 Tagen, als die verstrichen ist, sind wir raus gewesen aus dem Vertrag“, erzählt Kurt.

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Foto: Dirk Päffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Es ist jedoch möglicherweise ein Vertragsende mit Fragezeichen. Denn Martin Pesko sieht die Situation anders. „Ich habe gehört, dass Sinan seinen Vertrag aufgelöst hat. Es gibt aber keine offizielle Bestätigung. Wir gehen davon aus, dass Sinan zum Trainingsauftakt kommt“, sagte er im Gespräch mit unserer Reaktion. „Wir haben Gehälter gezahlt, aber nicht alles, das hat, wie gesagt, auch mit der Corona-Zeit zu tun, ich sehe aber keinen Grund, den Vertrag nicht einzuhalten“, sagte Pesko.

 Sinan Kurt

Sinan Kurt

Foto: Ja/Dieter Wiechmann

Sinan Kurt geht aber davon aus, dass das Kapitel FC Nitra beendet ist für ihn. „Es ist sehr schade, dass alles so gekommen ist. Was ich aber mitnehme aus der Zeit: Ich habe mich wieder als richtiger Profi gefühlt. Das ist wichtig für mich“, sagt Kurt. Aktuell ist er zum zweiten Mal in seiner Karriere vereinslos, sondiert nun, wie es weitergehen kann und soll. „Ich bin offen für alles, würde gern wieder im Ausland spielen, aber auch in der Bundesliga oder der Zweiten Liga in Deutschland“, sagt Kurt, der 2014 aus Borussias U23 zum FC Bayern gewechselt war.

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