Siege und Dramen: Borussias Europapokal-Geschichte

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Dass man Borussia noch heute auf allen Kontinenten kennt, liegt an den grossen Auftritten auf europäischer Bühne: Zwischen dem ersten Spiel 1960 gegen die Glasgow Rangers und dem letzten 1996 beim AS Monaco liegen 125 Spiele, zwei Titel, drei weitere Finals und vor allem viele rauschende Fussballfeste.
1960 - Die Premiere im Cup der Pokalsieger verläuft unglücklich: Gegen die schottischen Profis der Glasgow Rangers verlieren die Gladbacher am 15. November in Düsseldorf ihr erstes Europapokalspiel 0:3. Im Rückspiel kommt es jedoch noch schlimmer. Im Ibrox-Park geht Borussia 0:8 unter, erhält für ihre Moral aber Applaus von den Rangers.
1970 - Es ist das erste Elfmeterschießen im Landesmeister-Cup überhaupt: Zweimal trennen sich Borussia und der FC Everton 1:1, ehe am 4. November im Goodison-Park die Entscheidung vom Punkt fällt. Wolfgang Kleff hält gleich den ersten Elfmeter. Doch da Herbert Laumen und Luggi Müller verschießen, scheidet Borussia im Achtelfinale aus.
1971 - Borussias größter Europapokalsieg taucht in keiner offiziellen Statistik auf: Die Uefa annulliert Gladbachs grandioses 7:1 über Inter Mailand vom 20. Oktober, weil sich Inters Roberto Boninsegna nach einem Büchsenwurf vom Platz tragen lässt. Nach dem 2:4 in Mailand spielt Borussia im Wiederholungsspiel in Berlin nur 0:0 und ist raus.

1973 - Gladbachs erstes Europapokalfinale fällt zunächst ins Wasser. Wegen sintflutartiger Regenfälle muss das Hinspiel des Uefa-Cup-Endspiels beim FC Liverpool nach 28 Minuten abgebrochen werden. Am Tag darauf verliert Borussia an der Anfield-Road 0:3. Im Rückspiel am Bökelberg reichen Jupp Heynckes? Tore zum 2:0-Sieg nicht zum Triumph.
1975 - Die Fohlen auf dem Gipfel: Nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft holt Gladbach auch den Uefa-Cup. Zwar langt es im Hinspiel in Düsseldorf gegen Enschede nur zu einem 0:0, doch bei Twente schießen Jupp Heynckes (3) und Allan Simonsen (2) am 23. Mai ein 5:1 heraus - es ist der höchste Auswärtssieg in einem Europapokalfinale.
1976 - Nach einem 2:2 im Viertelfinal-Hinspiel der Landesmeister gegen Real Madrid schießt Borussia im "Bernabeu" beim Stand von 1:1 durch Henning Jensen und Hans-Jürgen Wittkamp noch zwei reguläre Tore. Beiden verweigert der niederländische Schiedsrichter Leo van der Kroft aber die Anerkennung. Günter Netzer und Real kommen weiter.
1977 - Kurz vor dem ganz großen Wurf: Borussia erreicht das Finale der Landesmeister und trifft in Rom auf den FC Liverpool. Doch die Engländer erweisen sich am 25. Mai als eine Nummer zu groß. Allan Simonsen kann die erste Führung der Reds kurz nach der Pause noch ausgleichen, aber am Ende triumphiert Kevin Keegans Liverpool 3:1.

1979 - Glück muss man haben: Ein Eigentor und ein zweifelhafter Elfmeter verhelfen Borussia zum zweiten Uefa-Pokalsieg. Nach einem 1:1 bei Roter Stern Belgrad verwandelt Allan Simonsen im Rückspiel schon früh einen Strafstoß zum 1:0-Siegtreffer. An diesem 23. Mai in Düsseldorf gewinnt Gladbach seinen letzten Titel für lange Zeit.
1980 - Bei der vierten Teilnahme im Uefa-Cup erreichen die Fohlen zum vierten Mal das Finale. Erstmals ist es ein rein deutsches. Im Hinspiel am Bökelberg besiegt Gladbach die Frankfurter Eintracht noch 3:2, doch zwei Wochen später lässt Fred Schaub mit seinem 1:0 neun Minuten vor Schluss den Traum von der Titelverteidigung platzen.
1985 - Auf eine der größten Europapokalnächte folgt eine der schwärzesten Stunden. Im Hinspiel des Uefapokal-Achtelfinales fegt Gladbach die "Königlichen" von Real Madrid in Düsseldorf 5:1 vom Platz. Doch das Rückspiel in Madrid verlieren die Borussen 0:4, Reals letztes und entscheidendes Tor schießt Carlos Santillana in der 89. Minute.
1996 - Eine späte Sternstunde erlebt Gladbach ganz in Schwarz: In der ersten Runde des Uefa-Pokals siegt Borussia bei Arsenal London 3:2, es ist ihr erster Sieg auf englischem Boden. Auch das Rückspiel gewinnen die Fohlen 3:2, wenig später endet jedoch gegen den AS Monaco ihre ruhmreiche Europapokal-Historie vorerst - bis zum Sommer 2012.