Borussia Mönchengladbach Schulz beeindruckt gegen die Bayern

Hamburg · Der 19-jährige Borusse spielte beim Telekom-Cup in Hamburg gegen den Rekordmeister anstelle Martin Stranzls in der Innenverteidigung. Er war zwar nervös, stand aber sehr sicher. "Ich sehe den Verlauf positiv", sagte Trainer Lucien Favre.

 Die Anerkennung kommt von höchster Stelle: Bayerns Star-Trainer Pep Guardiola beglückwünscht den jungen Borussen Marvin Schulz zu einer starken Leistung gegen den Rekordmeister.

Die Anerkennung kommt von höchster Stelle: Bayerns Star-Trainer Pep Guardiola beglückwünscht den jungen Borussen Marvin Schulz zu einer starken Leistung gegen den Rekordmeister.

Foto: Dieter Wiechmann

Jugend trainiert und spielt für die Bundesliga - das war offensichtlich das Motto für Borussias Auftritt beim Telecom-Cup. Dabei waren die Niederlagen gegen die Bayern (6:7 nach Elfmeterschießen) und den HSV (1:3) nicht der Gratmesser für Trainer Lucien Favre: "Ich bin zufrieden und insgesamt sehe ich den Verlauf positiv." Marvin Schulz und Mahmoud Dahoud attestierte er sehr gute Auftritte, die er aber auch Nico Brandenburger, Marlon Ritter und Bilal Sezer wenigstens offiziell nicht absprechen wollte. Die Mitglieder der Borussen-Rasselbande deuteten auf jeden Fall an, dass sie den Sprung in die höchste Spielklasse schaffen können.

Nach seinem beeindruckenden Auftritt gegen Bayern München könnte Marvin Schulz als erster nach oben kommen. "Ich war schon sehr überrascht, als mir morgens der Trainer sagte, dass ich von Beginn an spielen würde. Und natürlich war ich dann auch vor dem Spiel ziemlich nervös", teilte Marvin Schulz recht gelassen mit.

Ruhe, Konzentration, Zweikampfstärke und ein gutes Stellungsspiel zeichneten ihn auch während der 90 Minuten aus. Da spielte es auch keine Rolle, dass er bei den Münchener Toren in unmittelbarer Nähe der Schützen Robert Lewandowski und Franck Ribéry war. "Das sind eben Weltklassespieler", gab er zu. Lewandowski hatte drei Borussen mit einem Heber aus dem Fußgelenk überlistet. Nach einem Fehler im Mittelfeld überlief Ribéry den 19-jährigen Innenverteidiger und lupfte ebenfalls den Ball gefühlvoll ins Netz.

Allerdings hatte Marvin Schulz die beiden Star-Stürmer der Bayern zuvor häufiger durch gutes Stellungsspiel und cleveres Zweikampfverhalten gebremst. Gefreut haben dürfte auch Lucien Favre, dass der Blondschopf sich nicht mit den Abwehraufgaben begnügte, sondern versuchte das Spiel aus der Abwehr aufzubauen. Wenn er keine Anspielstation fand, traute er sich selbst mutig und erfolgreich nach vorne.

Mit seiner Leistung durfte er natürlich zufrieden sein, bedankte sich aber auch bei den Routiniers, die ihm vor dem Spiel hilfreiche Tipps gegeben hatten. "Martin Stranzl und Tony Janschke haben mir viel Mut gemacht. Für mich ist heute ein Jugendtraum in Erfüllung gegangen", sagt Schulz. Diesen Traum hatte er seit seinem achten Lebensjahr, als er aus Mülheim zur Borussia wechselte.

Gute Noten erhielten auch Mahmoud Dahoud und Torwart Janis Blaswich, der trotz seiner 23 Jahre noch zu den Talenten gezählt wird. Weniger Glück hatte gestern das Nachwuchs-Trio, das beim Spiel um den dritten Platz gegen den HSV mitwirkte. Nico Brandenburger glänzte immerhin mit einem sehenswerten Diagonalpass auf Raffael, der dann nur die Latte traf. Allerdings sah er beim 1:2 und später als Außenverteidiger in einer eher ungeordneten Defensive nicht so gut aus. "Das ist auch nicht seine Position", nahm ihn Lucien Favre in Schutz. Auch für Bilal Sezer und Marlon Ritter fand er noch lobende Worte, obwohl auch sich beide nicht so auffällig in Szene setzen konnten, wie tags zuvor Marvin Schulz und Mo Dahoud.

(RP)
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