Borussia Mönchengladbach Rückkehr mit einem Dämpfer

Borussia Mönchengladbach · Patrick Herrmanns Startelf-Rückkehr endete mit einem 1:2 gegen Hoffenheim. Der 21-Jährige spielte ordentlich, man sah ihm die fehlende Spielpraxis allerdings noch an.

Borussia Mönchengladbach: Rückkehr mit einem Dämpfer
Foto: Dieter Wiechmann

An die schwere Verletzung erinnerte nur noch eine Narbe. Oben an der rechten Schulter, rund zehn Zentimeter lang, einige Stiche zieht sich das Souvenir, das Patrick Herrmann an seinen Schlüsselbeinbruch erinnert. Ansonsten aber merkte man dem 21-Jährigen kaum an, dass er fünf Wochen gefehlt hatte — und deshalb hatte ihn Trainer Lucien Favre gegen Hoffenheim auch in die Startelf gesetzt. Für Herrmann war es eine Stammplatz-Rückkehr ohne Fortune — Borussia verlor mit 1:2.

"Patrick war fertig"

"Das ist sehr frustrierend", sagte der U21-Nationalspieler. "Vor allem, wenn man so lange nicht zu Hause verloren hat. Und dann so ein Spiel. Blöd gelaufen. Aber unverdient war das nicht." Die entscheidende Phase des Spiels erlebte Herrmann auf eine ziemlich unangenehme Art und Weise. Platt war der Mittelfeldspieler, er bekam Krämpfe, wollte ausgewechselt werden. Dann fiel das 1:1 für Hoffenheim durch einen abgefälschten Schuss. Noch vor dem Anstoß reagierte Favre, brachte Oscar Wendt. "Patrick war fertig", sagte der Coach. "Ich musste reagieren."

Kaum saß Herrmann auf der Bank, fiel das 1:2. "Da passt du zwei Minuten nicht auf und verlierst auf so eine Art das Spiel", befand Herrmann. Eine Niederlage, die nicht hätte sein müssen. Denn Chancen hatte Borussia vor dem Ausgleichstreffer hinreichend. "Und wenn wir das 2:0 machen, ist das Ding auch gegessen", sagte Herrmann. "Aber das haben wir versäumt."

Einer derer, die für eine frühere Vorentscheidung hätten sorgen können, ist Igor de Camargo. Der Stürmer rückte für den zuletzt schwachen Mike Hanke in die Startelf, brauchte eine Anlaufzeit von rund 20 Minuten und vergab dann einige gute Chancen. Ein Tor erzielte Borussia nur, und das hatte Herrmann vorbereitet. Einen langen Pass nahm der Offensivspieler mit der linken, nicht lädierten Schulter an, legte den Ball in die Strafraummitte — und Reus traf zum 1:0. "Aber da müssen wir nachlegen", befand Herrmann. Er selbst war dazu in den 78 Minuten auf dem Platz nur bedingt in der Lage. Der Rückkehrer spielte ordentlich, ohne allerdings diese offensive Wucht zu entwickeln, die ihn vor seiner Verletzung ausgezeichnet hatte. "Ich hab schon gemerkt, dass ich länger nicht gespielt hatte", sagte Herrmann. Das Timing stimmte nicht immer, es fehlte auch noch ein bisschen die Spritzigkeit, die Explosivität.

Drei Tage hatten und haben die Borussen nach dem Spiel nun frei, um den Akku wieder aufzuladen, der nach den anstrengenden Auftritten gegen München im Pokal und nun Hoffenheim ziemlich leer war. "Wir haben jetzt viel Zeit bis zum nächsten Spiel", wusste auch Herrmann. Denn in Hannover muss Borussia erst nächsten Sonntag antreten. "Jetzt müssen wir das abhaken. Noch haben wir ja nichts verloren."

(RP)
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