„Meinungsstark, kritisch, klar“ Ex-Borusse ter Stegen gratuliert seinem „Ziehvater“ Virkus zum neuen Job

Mönchengladbach · Noch immer verfolgt Marc-André ter Stegen genau, was bei Borussia Mönchengladbach passiert. Am Dienstag wurde in Roland Virkus einer seiner Förderer und Weggefährten zum Gladbach-Manager ernannt. Die Glückwünsche aus Barcelona ließen nicht lange auf sich warten.

Borussia Mönchengladbach: Roland Virkus - Manager im Porträt
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Borussias Manager Roland Virkus im Porträt

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Foto: IMAGO/Kirchner-Media/IMAGO/Neundorf/Kirchner-Media

Nach 14.17 Uhr dürfte das Handy von Roland Virkus am Dienstag nicht mehr stillgestanden haben. Als Borussia mit der Meldung rausging, Virkus werde die Nachfolge von Max Eberl antreten, ließen die Reaktionen nicht lange auf sich warten. Virkus‘ engste Vertraute waren zu diesem Zeitpunkt bereits eingeweiht, am Freitagabend hatte sich der 55-Jährige nach kurzer Bedenkzeit dazu entschieden, vom Posten des Nachwuchsdirektors in der Gladbacher Hierarchie nach oben zu rücken.

Einer, der sich rund zweieinhalb Stunden nach der offiziellen Verkündung zu Wort meldete, war Marc-André ter Stegen. „Ich freue mich sehr über die gute Entscheidung von Borussia, Roland Virkus als neuen Sportdirektor vorzustellen“, schrieb der Ex-Borusse und Torhüter des FC Barcelona via Twitter. „Für mich waren und sind Sie eine wichtige Säule in meiner Laufbahn“, so ter Stegen weiter.

Beide kennen sich seit ter Stegens Jugendzeit bei Borussia und wurden später gemeinsam Westdeutscher Meister in der U17, für die Virkus als Trainer verantwortlich war. Aber bereits im U15-Bereich hatte es einen wegweisenden Kontakt zwischen beiden gegeben. „Ich hatte ein Torhüterproblem in der C-Jugend, weil mir jemand ausgefallen ist. Wir mussten zu einem großen Turnier zu Werder Bremen, das ich unbedingt gewinnen wollte. Da hat mir ein Kollege gesagt, dass in der U14 ein Torhüter ist, den ich mitnehmen könnte“, sagte Virkus einmal.

 Ein Bild aus alten Tagen: Marc-André ter Stegen (r.) als U17-Spieler von Borussia Mönchengladbach.

Ein Bild aus alten Tagen: Marc-André ter Stegen (r.) als U17-Spieler von Borussia Mönchengladbach.

Foto: Sascha Köppen

„Dann habe ich ihn vor dem Turnier mit ins Abschlusstraining genommen und gedacht, dass er besser ist als der Torhüter, den ich eigentlich habe“, erinnerte sich Virkus zurück. Borussia gewann das Turnier anschließend vor allem dank ter Stegen. Als dessen Entdecker wollte sich Virkus aber nie verstanden wissen. „Das hätte jeder gesehen, dass das ein absolutes Hypertalent gewesen ist“, sagte er. Trotzdem ist Virkus einer der Förderer bei Borussia gewesen, die ter Stegen früh den Weg in den Profi-Fußball aufzeigten.

Eine Tatsache, die ter Stegen bis heute nicht vergessen hat. „Ich bin überzeugt, dass Sie als meinungsstarke, kritische und immer klare Person einen tollen Job machen werden für den Verein, den Sie in- und auswendig kennen“, schrieb der 29-Jährige am Dienstag, ehe er Virkus noch „viel Erfolg und ein gutes Händchen“ wünschte. Ter Stegen ist in Gladbach das Paradebeispiel, wie es ein Spieler aus der eigenen Jugend in den Weltfußball schaffen kann.

Im Nachwuchsbereich hatten Virkus in verantwortlicher Position und Borussia zuletzt Probleme, Spieler nach oben durchzubringen. Das in den kommenden Jahren zu ändern, wird weiterhin eine Aufgabe bleiben, die Virkus bewältigen muss. „Die Pandemie hat den Verein ein wenig von seinem Weg abgebracht. Meine und unsere Aufgabe wird es sein, wieder den Borussia-Weg zu gehen. Borussia stand immer für das Drei-Säulen-Modell aus Jugendspielern, externen Top-Talenten und gestandenen Spielern“, sagte Virkus.

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