Zwischenfazit des Borussia-Managers Virkus berichtet von seiner persönlichen „Extrem-Fortbildung“

Mönchengladbach · Seit zweieinhalb Monaten ist Roland Virkus als Sportdirektor bei Borussia Mönchengladbach tätig. Der 55-Jährige hat nun ein erstes Zwischenfazit gezogen und über die laufenden Kaderplanungen gesprochen. Dabei hat er sich auch zu Ramy Bensebaini geäußert.

Borussia Mönchengladbach: Roland Virkus - Manager im Porträt
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Borussias Manager Roland Virkus im Porträt

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Foto: IMAGO/Kirchner-Media/IMAGO/Neundorf/Kirchner-Media

Hinter Roland Virkus liegt die erste Arbeitswoche, in der er als Sportdirektor Planungssicherheit hatte. Zumindest, was die Liga-Zugehörigkeit angeht, denn den Klassenerhalt in einer enttäuschenden Saison hat Borussia Mönchengladbach am vergangenen Wochenende mit dem 3:3 beim SC Freiburg klargemacht. Die Erleichterung darüber war den Verantwortlichen am Samstagmittag im Borussia-Park, wo die Pressekonferenz zwei Tage vor dem Heimspiel gegen RB Leipzig (Montag, 20.30 Uhr) stattfand, anzumerken.

„Die ersten Wochen und Monate waren heftig, das muss man ganz klar sagen. Es war allgemein eine schwierige Situation. Es sind viele Sachen passiert“, sagte Virkus über die zurückliegenden zweieinhalb Monate seit seinem Dienstantritt als Gladbach-Manager. Bei seinem Einstand erlebte Virkus eine 0:6-Klatsche bei Borussia Dortmund, wenige Tage später hatte U23-Spieler Jordi Bongard einen tödlichen Autounfall.

Es folgte der Spielabbruch in Bochum und die bis heute anhaltenden Diskussionen um Trainer Adi Hütter, die zweite Derby-Pleite der Saison und Fans, die ihren Unmut äußerten, indem sie nach dem 1:3 gegen den 1. FC Köln vor die Geschäftsstelle drangen.

„Es fühlte sich an wie eine Extrem-Fortbildung in relativ kurzer Zeit. Ein paar Dinge, die man gerne beeinflussen will, kann man nicht beeinflussen“, sagte Virkus, der betonte, jeden Tag dazuzulernen. „So langsam findet man seinen Weg. Der ist noch nicht komplett, aber der wird immer klarer“, sagte Virkus. Der 55-Jährige muss sich vor allem mit der Kaderplanung für die kommende Saison befassen.

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So könnte Borussias Startelf gegen Hoffenheim aussehen

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Foto: dpa/Bernd Thissen

„Ich bin natürlich sehr viel unterwegs, die Scouts auch. Es gilt, ein paar Dinge vorzubereiten, das ist ganz normal. Der Transfermarkt wird wohl erst relativ spät in Gang kommen“, sagte Virkus. Das beeinflusst auch die Gespräche mit Spielern, deren Verträge 2023 auslaufen. „Es ist klar, dass man gerade da Jungs dabeihaben möchte, die sich zu 100 Prozent zum Verein bekennen“, sagte Virkus.

Mit Patrick Herrmann, dessen Vertrag schon in diesem Sommer endet, stehen die Verhandlungen laut Virkus kurz vor dem Abschluss. Unklar hingegen ist es, wie es bei zahlreichen anderen Profis weitergeht. Ramy Bensebaini beispielsweise soll mit einem Wechsel zu Borussia Dortmund liebäugeln. „Es gibt kein konkretes Angebot von Borussia Dortmund“, sagte Virkus und fügte an: „Dass er Begehrlichkeiten weckt, ist total normal.“ Ein Abgang Bensebainis würde den Gladbachern Einnahmen bescheren, um den viel zitierten und notwendigen Kader-Umbruch anzugehen.

„Ein Umbruch wird immer negativ gesehen. Man kann das drehen: Es kann auch eine sehr positive Sache sein“, sagte Virkus. Diesen Optimismus dürften nach einem Jahr mit zahlreichen Tiefpunkten nicht alle Borussia-Anhänger teilen. Dass Veränderungen am Niederrhein allerdings dringend gebraucht werden, darüber dürften sich alle Parteien einig sein.

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