Ehemaliger U21-Nationalspieler Bielefelds Robin Hack vor Wechsel nach Gladbach

Mönchengladbach · Robin Hack könnte der nächste Zugang werden, den Borussia Mönchengladbach für die kommende Saison präsentiert. Ein Transfer des 24-Jährigen würde für Gladbach nicht nur aus sportlicher Sicht Sinn ergeben – wenngleich Hack sich in der Bundesliga erst noch beweisen muss.

Bielefelds Robin Hack (r.) im Duell mit Ex-Borusse Branimir Hrgota.

Bielefelds Robin Hack (r.) im Duell mit Ex-Borusse Branimir Hrgota.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Florian Neuhaus und Robin Hack haben noch nie zusammen auf dem Feld gestanden, doch das könnte sich bald ändern. Denn wie „Sky“ berichtet, soll Hack vor einem Wechsel zu Borussia stehen und dort einen Vertrag bis 2027 unterschreiben. Dass Gladbach Hack schon länger auf dem Zettel hat und an einem Transfer arbeitet, kann unsere Redaktion bestätigen. Offiziell über die Bühne gegangen ist der Deal zwischen Gladbach und Arminia Bielefeld allerdings noch nicht.

Aber warum Neuhaus? Der zählt wie Hack zu den Klienten von Christian Nerlinger, der als ehemaliger Sportdirektor des FC Bayern München seit Jahren eine eigene Berateragentur betreibt. Gut möglich also, dass sich Hack und Neuhaus in den vergangenen Wochen mal über Borussia ausgetauscht haben. Hack und Neuhaus könnte neben der Verbindung zu Nerlinger eine weitere Parallele einen: Neuhaus wechselte einst von Zweitliga-Absteiger 1860 München, unterlegen in der Relegation, an den Niederrhein. Hack hat mit Arminia Bielefeld nur noch in der Relegation gegen Wehen Wiesbaden die Möglichkeit, den Gang in die Dritte Liga zu verhindern.

So oder so dürfte Hacks Zeit in Bielefeld in diesem Sommer enden. Mit 20 Scorerpunkten (11 Tore, 9 Vorlagen) in 35 Pflichtspielen ist er der gefährlichste Spieler der Ostwestfalen, die wohl selbst bei einem sicheren Klassenerhalt keine Chance gehabt hätten, den gebürtigen Pforzheimer trotz eines Vertrags bis 2025 zu halten. Ausgebildet wurde Hack in der Jugend des Karlsruher SC und der TSG Hoffenheim, deutschlandweit zählte er in den vergangenen Jahren stets zu den talentiertesten Spielern des Jahrgangs 1998 und durchlief ab der U16 alle Jugend-Nationalteams. Neben seinen Abschlussqualitäten weiß Hack sich auch im Dribbling zu behaupten.

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Borussia soll bereit sein, rund zwei Millionen Euro (inklusive Bonuszahlungen) für Hack an Bielefeld zu überweisen – bei einem Abstieg der Bielefelder wäre er sogar ablösefrei, weshalb der Transfer ohnehin erst nach den Relegationsspielen in der kommenden Woche finalisiert werden dürfte.

Der Transfer würde Gladbach, das in diesem Sommer nicht mehrere Spieler für zweistellige Millionenbeträge verpflichten kann, deshalb auch finanziell in die Karten spielen. Zum Vergleich: Nathan Ngoumou kostete im vergangenen Jahr etwa acht Millionen Euro. Dass Hack Gladbach nachhaltig verstärken kann, hat er bislang nur punktuell angedeutet. Hack bringt aus der Spielzeit 2021/22 immerhin ein Jahr Bundesliga-Erfahrung mit, dort steuerte er in 30 Partien allerdings nur drei Vorlagen bei, einen Treffer erzielte er nicht – und damit muss er erst noch den Beweis antreten, dass er auch auf Erstliga-Niveau sein Potenzial abrufen kann.

Verbessert hat Hack in dieser Saison vor allem seine Präzision. Brachte er im Jahr zuvor nur 19,4 Prozent seiner Abschlüsse auf das gegnerische Tor, waren es nun 40,5

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Prozent. Die

abgelaufene Saison als Leistungsträger der Arminen dürfte Hack zumindest dabei geholfen haben, weiter zu reifen und trotz des Abstiegskampfes Selbstvertrauen zu tanken.

Im Interview mit „transfermarkt.de“ sagte Hack im vergangenen November: „Wenn ich auf die letzten Jahre zurückblicke, habe ich fast immer gegen den Abstieg gespielt. Das hat auch was mit mir als jungem Spieler gemacht. Ich habe im Profibereich sehr viel dazugelernt. Aus Negativerlebnissen kannst du auch viel Positives ziehen, finde ich. Das hat mich persönlich extrem weitergebracht. An viele Dinge gehe ich nun ganz anders heran. Es läuft nicht immer alles nach Plan, davon darf man sich aber nicht herunterziehen lassen.“

Nach den Abgängen von Marcus Thuram und Kapitän Lars Stindl hätte Hack wohl zunächst gute Chancen, seinen Platz in der Offensive zu finden – zumal er auch auf die rechte Seite ausweichen könnte, wenn Jonas Hofmann auf der Zehnerposition gebraucht wird. In Alassane Plea, Hannes Wolf und Yvandro Borges Sanches stehen aktuell zwar drei nominelle Linksaußen im Gladbacher Kader, doch ob Plea und Wolf in der kommenden Saison noch bei Borussia spielen, ist unklar, Borges Sanches ist zudem ein Leih-Kandidat. Hack könnte damit auch als Vorgriff auf mögliche Abgänge gewertet werden – und bereit sein, den nächsten Karriereschritt bei Borussia zu machen.

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