Borussia Rheinisches Derby - Mann gegen Mann

Köln (RPO). Am Montag herrscht im Rheinland wieder Ausnahmezustand. Borussia Mönchengladbach ist zum Abschluss des 27. Zweitliga-Spieltages zu Gast beim Erzrivalen 1. FC Köln (20.15 Uhr/ LIVE!-Ticker). Neben dem Prestige geht es um wichtige Punkte im Kampf um den Aufstieg.

Köln (RPO). Am Montag herrscht im Rheinland wieder Ausnahmezustand. Borussia Mönchengladbach ist zum Abschluss des 27. Zweitliga-Spieltages zu Gast beim Erzrivalen 1. FC Köln (20.15 Uhr/LIVE!-Ticker). Neben dem Prestige geht es um wichtige Punkte im Kampf um den Aufstieg.

Christoph Daum überlässt vor dem Derby nichts dem Zufall. Mit einer Partie Bowling zur Förderung des Teamgeistes stimmte der Kölner Coach seine Profis auf den Top-Hit der zweiten Bundesliga gegen den Tabellenführer ein. Für die Gastgeber gibt es im 89. rheinischen Traditions-Derby nur ein Ziel: drei Punkte abräumen und zumindest Aufstiegsplatz drei festigen.

Bühne und Kulisse sind bereits erstklassig. Mit 50.000 Zuschauern ist die Kölner WM-Arena seit Wochen ausverkauft, eine ganze Region fiebert dem Treffen der Erzrivalen entgegen. Die Euphorie hat der FC mit einem überzeugenden 3:1 bei Kickers Offenbach angeheizt, deshalb strotzt Torjäger Milivoje Navakovic vor Selbstbewusstsein.

"Da brauchst du keine Motivation. Das ist ein Derby. Ausverkauftes Haus. Wir müssen unseren Fans einen Sieg schenken", appellierte der mit 18 Toren vor dem Gladbacher Rob Friend (15 Treffer) derzeit beste Schütze der Liga in einem Interview mit dem "Express".

Schon am Samstag rückt der Kölner Kader in ein Hotel ein. Und weil Daum ein akribischer Trainer ist, schickte er seine Spieler während der Woche zu einem Leistungstest, um den aktuellen Stand der Fitness für die Feinarbeiten feststellen zu lassen. "Ich spiele seit 15 Jahren um Titel, deshalb weiß ich, worauf es ankommt, um eine solche Saison zu planen", erklärte der 43-Jährige.

Doch ausgerechnet Daum, der mehrfach betont hatte, "der 1. FC Köln muss unsere Erstfamilie werden", sorgte während der Woche mit einem Privattrip nach Istanbul für Irritationen. Mit einem Schal seines Ex-Klubs Fenerbahce Istanbul sowie Krawatte in den Vereinsfarben kommentierte er als Premiere-Experte den Champions-League-Auftritt der Türken gegen den FC Chelsea. Daum beruhigte, es sei bei dem Besuch nicht um seine berufliche Zukunft gegangen.

Daum setzt auf den Faktor Glück

Derweil nutzte Daum jede Möglichkeit, die Werbetrommel für das Schlagerspiel am Montag zu rühren. "Die Frage ist, ob die Gladbacher das Glück haben werden, das sie zuletzt so oft hatten. Dieser Glücksfaktor, den wir bisher nicht hatten, ist ganz wichtig", meinte der FC-Coach. Die Statistik spricht nach bisher 88 Duellen gegen Köln: Nur 27 Siegen stehen 16 Unentschieden und 45 Niederlagen gegenüber. Das Hinspiel endete 2:2.

Der fünfmalige Meister aus Gladbach, der die Liga mit vier Punkten Vorsprung vor 1899 Hoffenheim (47) und sechs Zählern vor Köln (45) anführt, will sich mit einem Auswärtsremis nicht zufrieden geben. "Denn wir wollen nicht nur aufsteigen, sondern auch Platz eins halten und möglichst frühzeitig alles klar machen", sagte Gladbachs Uwe Rösler.

Ein Sieg in Köln wäre besonders für Gladbachs Trainer Jos Luhukay ein Erlebnis der besonderen Art. Von 2002 bis 2005 arbeitete der Niederländer beim FC unter den Cheftrainern Friedhelm Funkel, Marcel Koller und Huub Stevens als Assistent ("Ich habe drei schöne Jahre dort verlebt"). Das bevorstehende Gastspiel bezeichnet er als "Duell auf Augenhöhe von zwei Mannschaften mit viel Erfahrung und Qualität".

(sid)
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