Borussias „Tor des Jahres“ Bensebaini kopiert Embolo und wird ausgezeichnet
Mönchengladbach · Ramy Bensebaini ist der Nachfolger von Breel Embolo: Der Algerier hat die Wahl zum vereinsinternen „Tor des Jahres“ bei Borussia Mönchengladbach gewonnen. Zwei Kollegen landeten knapp hinter ihm. Am Samstag trifft Bensebaini auf mehrere seiner Vorgänger.
Aus 70 Pflichtspieltoren hat der Verein zehn ausgewählt, nun haben die Fans ihren Sieger gekürt: Ramy Bensebaini hat das klubinterne „Tor des Jahres“ für Borussia Mönchengladbach erzielt. Der Algerier war gleich in Führung gegangen nach dem Start der Abstimmung mit seinem Fallrückzieher gegen die TSG 1899 Hoffenheim am ersten Spieltag, der gleichzeitig der erste Gladbacher Treffer dieser Bundesliga-Saison war. Mit 27 Prozent der Stimmen setzte sich Bensebaini gegen Patrick Herrmanns 3:1 gegen den VfB Stuttgart (24 Prozent) und Lars Stindls 3:1 gegen den 1. FC Köln durch (20 Prozent).
Seine Verfolger punkteten mit Emotionen, für Herrmann war es das erste Bundesliga-Tor nach zweieinhalb Jahren Durststrecke und Stindl traf mit einem satten Fernschuss im Derby. Bensebaini sicherte sich die Auszeichnung mit einem künstlerisch wertvollen Beitrag, so landete er auch noch auf dem vierten Platz mit seinem gefühlvollen Chip gegen RB Leipzig im September, der immerhin zehn Prozent der Stimmen erhielt. Acht der 70 Gladbach-Tore im Jahr 2022 gingen auf Bensebainis Konto, nur Marcus Thuram, Alassane Plea und Jonas Hofmann waren treffsicherer als der Linksverteidiger.
Der trifft am Samstag im „Legendenspiel“ auf den Rekordhalter: Juan Arango ist neben Granit Xhaka der einzige Borusse, der die seit 2011 veranstaltete Wahl zum vereinsinternen „Tor des Jahres“ zweimal gewonnen hat. Der Venezolaner war generell ein Meister des schönen Tores, besonders gern traf er per direktem Freistoß. Da in dieser Hinsicht seit dem Abgang des Venezolaners eine Flaute herrscht, darf sich Bensebaini inzwischen sogar als Freistoßschütze versuchen, allerdings noch ohne Erfolg.
Sein Fallrückzieher gegen Hoffenheim ist der zweite Treffer dieser Kategorie in Folge, der ausgezeichnet wird. Breel Embolo traf auf die gleiche Weise im Oktober 2021 beim VfL Wolfsburg. Im Jahr davor gewann natürlich Valentino Lazaro mit seinem Scorpion-Kick gegen Bayer 04 Leverkusen, der ihm sogar die Wahl zum „Tor des Jahres“ bei der „Sportschau“ bescherte. Historisch gesehen gewinnen Distanz- und Volleyschüsse am häufigsten, auf dem dritten Platz folgen Fallrückzieher. Bensebaini war mit seinem auch als einziger Gladbacher in diesem Jahr fürs „Tor des Monats“ in der ARD nominiert.
Schwer zu sagen, in welche Schublade der erste „Tor des Jahres“-Gewinner in Gladbach aus dem Jahr 2011 einzuordnen ist. Auch auf ihn trifft Bensebaini am Samstag: „Halb mit dem Außenrist, halb mit der Hacke“, sagte Igor de Camargo mal über sein Relegations-Tor gegen den VfL Bochum. Wenn einem aktuellen Borussen eine Kopie zuzutrauen ist, dann Bensebaini.
Borussias Torschützen des Jahres seit 2011 im Überblick
- 2022 Ramy Bensebaini (1:1 gegen 1899 Hoffenheim)
- 2021 Breel Embolo (1:0 beim VfL Wolfsburg)
- 2020 Valentino Lazaro (3:4 bei Bayer Leverkusen)
- 2019 Patrick Herrmann (2:0 gegen den FC Augsburg)
- 2018 Christoph Kramer (1:0 bei Hannover 96)
- 2017 Raffael (3:0 bei Hertha BSC)
- 2016 Thorgan Hazard (1:0 gegen den FC Barcelona)
- 2015 Granit Xhaka (1:0 gegen den 1. FC Köln)
- 2014 Granit Xhaka (2:2 beim FC Villarreal)
- 2013 Juan Arango (2:1 gegen den VfL Wolfsburg)
- 2012 Juan Arango (1:0 gegen den VfL Wolfsburg)
- 2011 Igor de Camargo (1:0 gegen den VfL Bochum)