Ex-Borusse trainiert bei Schweizer Klub Raffael spricht über die mögliche Chiasso-Rückkehr

Mönchengladbach · Raffael trainiert beim FC Chiasso und wird dort möglicherweise anheuern. Der Schweizer Drittligist war 2003 der erste Verein des Ex-Borussen in Europa. Was der Brasilianer zu seiner wahrscheinlichen Rückkehr sagt.

Raffael spielte von 2013 bis 2020 für Gladbach.

Raffael spielte von 2013 bis 2020 für Gladbach.

Foto: AP/Martin Meissner

Im Training ist Raffael bereits. Und seine mögliche Rückennummer hat er auch schon im Blick: „Seine“ 11 würde es sein, die Nummer, die er während seiner Zeit in Gladbach stets auf dem Trikot hatte. Der Auftrag, den er hätte, wäre ebenfalls klar formuliert: Der „Maestro“, dessen Vertrag in Gladbach 2020 nach sieben Jahren ausgelaufen war, soll, wenn man sich auf eine Zusammenarbeit einigt, dem FC Chiasso helfen, wieder in die Zweite Liga der Schweiz aufzusteigen.

Raffael: Rückblick auf seine Zeit bei Borussia Mönchengladbach
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Eben da, beim Fußballklub in der südlichsten Gemeinde der Schweiz, begann 2003 Raffaels Zeit in Europa. 18 war er damals und kam frisch aus Brasilien. Es war Mittelstürmer. Und was hatte er für eine Quote: 30 Tore erzielte er in 61 Spielen für Chiasso. Das blieb nicht ohne Resonanz.

Nach zwei Jahren holte ihn Lucien Farve 2005 zum FC Zürich, dort wurden der Trainer und der Offensivmann, der sein fußballerischer Ziehsohn wurde, zweimal Meister. Später holte Favre Raffael zu Hertha BSC und noch später auch zu Borussia, wo Raffael 2015 zur ersten Generation Champions League gehörte. Favre machte aus Raffael den Prototyp einer Neuneinhalb, einer hängenden Spitze. Als solche ist Raffael in Gladbach mit 71 Toren nach Lars Stindl, der ihn soeben überholt hat, der zweitbeste Gladbacher Torschütze des 21. Jahrhunderts.

„Ich will noch weiterspielen“, hatte Raffael, der zuletzt auch mal wieder im Borussia-Park zu Besuch war, stets gesagt, als seine Zeit bei Borussia endete, und nach einer guten Option gesucht. Es gab Angebote, auch aus Brasilien, seiner Heimat, wo er gern mal als Profi gespielt hätte, doch es passte nicht. Mit Fortuna Düsseldorf und dem niederländischen Zweitligisten VVV Venlo wurde Raffael ebenfalls zwischendurch in Verbindung gebracht. Aber das war nichts Konkretes. Zuletzt trainierte er beim Regionalligisten SV Straelen mit. Aktuell hält er sich nun beim FC Chiasso fit – mit der Option, dort wieder zu spielen.

„Im Moment bin ich erstmal im Training dabei, vielleicht kann es etwas werden mit der Rückkehr, wir werden noch sprechen“, sagte Raffael am Dienstag unserer Redaktion. Für ihn würde sich im Tessin ein Kreis schließen, nach 18 Jahren könnte er zurückkehren, um seine Karriere dort ausklingen zu lassen.

Da Raffael seit dem Ende seiner Zeit als Borusse vereinslos ist, könnte er nun ohne weiteres kurzfristig in Chiasso anheuern, obwohl das Transferfenster geschlossen ist. Dass er beim derzeit Dritten der Promotion League ein Hoffnungsträger wäre, liegt auf der Hand. „Es bahnt sich gerade der Transfer des Jahres an“, schreibt das Portal „Zwölf - Fußballgeschichten aus der Schweiz“. Raffael wäre zweifellos der größte Star im Team, einer, der den anderen einen Push geben könnte.

Zeitnah dürfte es eine Entscheidung geben darüber, ob er seine Karriere nach einem Jahr Pause dort fortsetzt, wo seine Europatour einst begann. „Ich habe auf jeden Fall noch viel Lust zu spielen und will gern, wenn wir uns einigen, dem Verein, der die Basis meiner Zeit in Europa war, helfen, den Aufstieg zu schaffen. Aber wir warten die Gespräche ab und sehen dann weiter“, sagte Raffael, der in der Bundesliga neben Hertha und Gladbach auch für Schalke spielte nach einem zwischenzeitlichen Abstecher zu Dynamo Kiew in die Ukraine.

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