Mönchengladbach Prävention beginnt bei Borussia schon im Jugend-Fußball

Mönchengladbach · Das Nachwuchsleistungszentrum von Borussia erhält Bestnoten. An der Arbeit ist auch der Gesundheitsdienstleister Medicoreha beteiligt.

 Nachwuchskicker Marvin Roch (li.) und mit Medicoreha-Betreuer Benjamin Böckelmann bei Borussia.

Nachwuchskicker Marvin Roch (li.) und mit Medicoreha-Betreuer Benjamin Böckelmann bei Borussia.

Foto: KN

Roland Virkus sitzt hinter einem großen, schwarzen Schreibtisch. An der Wand in seinem Büro im ersten Stock des Borussia-Parks hängt ein Poster mit den Plätzen des Trainingsgeländes. Es ist aus der Luft aufgenommen. Gewissermaßen ist die Vogelperspektive auch der Blickwinkel, den der Jugendkoordinator von Borussia Mönchengladbach oft einnimmt. Er ist für die Entwicklung der Jugendarbeit beim Fußball-Bundesligisten zuständig.

Virkus macht das sehr erfolgreich. Das Nachwuchsleistungszentrum der Borussia hat im Rahmen einer Zertifizierung durch die DFL ein exzellentes Gesamtergebnis erzielt: "3 Sterne", die Höchstpunktzahl. Anteil daran hat auch der Gesundheitsdienstleister Medicoreha. Feldstufentest, Sprint- und Krafttest - "der DFB fordert von uns diese Tests, die den Leistungsstand ermitteln sollen", sagt Virkus. Für die Umsetzung ist Medicoreha zuständig. Schon im Bereich der unter Neunjährigen wird das Sprintvermögen unter die Lupe genommen. Bei den Leistungsfußballern - beginnend bei den Jungs U15 - stehen auch Laktat- und Krafttests auf der Agenda. Anschließend gilt es, auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse das physiotherapeutische Athletiktraining zu planen und durchzuführen. Virkus findet für Medicoreha nur positive Worte: "Die Zusammenarbeit ist klasse."

Um die Bereiche Training und Leistung beim Borussia-Nachwuchs kümmern sich von Medicoreha-Seite Alexander Mouhcine, Benjamin Böckelmann und Martin Köhler. Darüber hinaus steht ab der U15 jeder Mannschaft ein Physiotherapeut aus dem Team zur Seite. Gerade diese enge Verzahnung ermöglicht eine optimale Prophylaxe von Verletzungen sowie Überlastungsschäden. Mouhcine: "Erst wenn ein Spieler über einen langen Zeitraum verletzungsfrei trainieren kann, ist eine Leistungssteigerung möglich. Generell umfasst unser Aufgabengebiet die Bereiche Leistungsdiagnostik, präventives Athletiktraining, Akutversorgung von Verletzungen und Sportrehabilitation."

Inhaltlich sowie fachlich wird das Konzept, nach dem auch die Profis trainieren, im Jugendbereich adaptiert. "Wir sprechen da die gleiche Sprache", sagt Mouhcine. Neben bewährten Systemen und Strategien hat das Team der Athletiktrainer stets auch die aktuelle Fachliteratur im Blick. "Wichtig ist zum einen, einen roten Faden zu haben, zum andern natürlich auch, neue Trends und Entwicklungen zu verfolgen", so der Diplom-Sportwissenschaftler. Demnach hat sich auch das Athletiktraining bei Borussia in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt.

Die athletische Komponente nimmt auch aus der Sicht von Virkus einen immer größeren Stellenwert ein bei der Ausbildung von Fußballern. Zwar meint der Jugendkoordinator, dass das fußballerische Potenzial immer noch mit rund 65 Prozent gewichtet ist, aber die Athletik schon mit 25 Prozent: "Der Rest ist mentale und persönliche Entwicklung." Dass die Fohlen oft den richtigen Ansatz wählen, zeigt ein Blick aufs Jugendinternat: Elf Spieler werden dort betreut bis zum letzten Jugendjahrgang. "Wenn wir davon einen ins Profiteam schleusen, ist das schon gut", sagt Virkus. "Es gab aber auch Jahre, da schafften drei oder vier Spieler den Sprung."

(ri)
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