Sperre verkündet Leverkusens Hincapie kommt nach Horrorfoul gegen Gladbachs Weigl glimpflich davon

Update | Leverkusen · Nach seiner brutalen Grätsche gegen Gladbachs Julian Weigl sah Leverkusens Piero Hincapie beim 2:2 folgerichtig die Rote Karte. Der DFB hat inzwischen über die Länge der Sperre entschieden – und Hincapie milde bestraft.

Leverkusens Piero Hincapie sah für diese Grätsche gegen Julian Weigl Rot.

Leverkusens Piero Hincapie sah für diese Grätsche gegen Julian Weigl Rot.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Julian Weigl humpelte am späten Sonntagabend aus der Kabine der Leverkusener BayArena in Richtung des Gladbacher Mannschaftsbusses. Dass er das überhaupt auf eigenen Beinen tat und ihm ein Besuch im Krankenhaus erspart blieb, war eine Dreiviertelstunde zuvor zunächst nicht absehbar gewesen.

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Denn beim Stand von 2:2 im Duell zwischen Bayer 04 Leverkusen und Borussia Mönchengladbach sorgte der Leverkusener Piero Hincapie für den Moment, der in der Nachspielzeit noch einmal große Aufregung auf dem Spielfeld verursachte. Was war passiert? Hincapie hatte sich den Ball im Mittelfeld zu weit vorgelegt und war mit offener Sohle in einen Zweikampf mit Weigl gegangen, den er mit voller Wucht am linken Unterschenkel traf. Schiedsrichter Daniel Siebert blieb keine Wahl – er schickte Hincapie, umringt von zahlreichen Borussen, die sich über das rüde Foul ärgerten, ohne zu Zögern mit Rot vom Platz. Proteste der Leverkusener gab es keine, zu offensichtlich war Hincapies überhartes Einsteigen.

Der DFB hat inzwischen die Sperre verkündet und Hincapie „wegen eines rohen Spiels gegen den Gegner mit einer Sperre von drei Meisterschaftsspielen der Lizenzligen belegt“. Da Spieler und Klub dem Urteil zugestimmt haben, ist es rechtskräftig. Hincapie kommt damit vergleichsweise glimpflich davon, mit seiner rücksichtslosen Grätsche hatte er eine mögliche schwere Verletzung des Gegners in Kauf genommen.

Julian Weigl liegt mit Schmerzen am Boden, Piero Hincapie fliegt mit Rot vom Platz.

Julian Weigl liegt mit Schmerzen am Boden, Piero Hincapie fliegt mit Rot vom Platz.

Foto: Dirk Päffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

„Ich hatte erst mal sehr Angst nach der Grätsche, weil er mich schon stark getroffen hat“, hatte Weigl am Sonntag die Szene geschildert. „Es ist fett angeschwollen. Ich glaube, ich hatte Glück im Unglück, dass mein Bein nicht auf dem Boden stand, sonst wäre ich sehr lange raus“, sagte Weigl. Erst im März hatte sich der 27-Jährige, den Borussia zur kommenden Saison für eine Ablösesumme von 7,1 Millionen Euro fest von Benfica Lissabon verpflichtet hat, einen Syndesmosebandanriss zugezogen, der ihn zu einer siebenwöchigen Pause zwang.

Eine längere Ausfallzeit bleibt dem Mittelfeldspieler nun erspart. „Jetzt geht es mir ganz okay. Das Wadenbein sieht in Ordnung aus“, sagte Weigl. Am Montag war Weigl im Borussia-Park genauer untersucht worden, der Verein teilte anschließend mit, dass er eine schwere Prellung erlitten habe. Kontakt zu Hincapie habe es nach dem Abpfiff nicht mehr gegeben. Auf die Frage, ob der Leverkusener sich entschuldigt hätte, antwortete Weigl: „Ich weiß es nicht, ich habe es wirklich nicht mitbekommen. Ich war zu sehr beschäftigt mit meinem Bein.“

Ob Weigl den Borussen im letzten Saisonspiel am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Augsburg zur Verfügung steht, werden die kommenden Tage zeigen. Der Einsatz von Manu Koné steht ebenfalls auf der Kippe, der Mittelfeldspieler wurde in Leverkusen mit muskulären Problemen ausgewechselt.

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