Ewiger Borusse nicht im Kader Herrmann ist nur noch Farkes 21. Mann

Mönchengladbach · Patrick Herrmann musste sich Borussias ersten Auswärtssieg der Saison im TV anschauen. Trainer Daniel Farke setzte gegen Hoffenheim nicht auf den Flügelspieler. Wann Herrmann zuletzt nicht für den Kader nominiert worden war.

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Foto: Dirk Päffgen

Viele Borussia-Fans haben am Samstag beim Blick auf Borussias Bank die Nummer 7 vermisst. Bis auf zwei Gelegenheiten war sie in dieser Saison sogar immer im Spielverlauf grün aufgeblitzt, wenn Patrick Herrmann eingewechselt wurde. Beim 4:1 bei der TSG Hoffenheim stand der 31-Jährige jedoch gar nicht im Kader. Nach Informationen unserer Redaktion war Herrmann weder krank noch verletzt – er wurde schlichtweg nicht berücksichtigt von Trainer Daniel Farke.

In Zeiten einer Ersatzbank mit neun Plätzen war das eine Premiere für Herrmann als Borusse. Farke genoss den Luxus, erstmals auf alle Profis zurückgreifen zu können, Ausfälle gab es keine. Christoph Kramer hatte sich rechtzeitig von seiner Schädelprellung erholt, Jonas Hofmann von seiner Erkältung, Lars Stindl hatte seine Gelbsperre abgesessen und Yvandro Borges Sanches feierte in der U23 sein Comeback nach überstandenen Muskelproblemen. In der Hinrunde fehlten zwischenzeitlich sieben Spieler, nun ist Herrmann der erste Härtefall.

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Schwerer verletzt war er seit April 2018 nicht mehr, im November jenes Jahres erlebte er dann eine so ernüchternde Zeit als Borusse, dass er in der Winterpause kurz vor einem Wechsel zum VfB Stuttgart stand. „Jeder weiß, dass ich an Gladbach hänge, mich immer super wohl gefühlt habe und auch weiter Vollgas gebe. Aber wenn es bis Weihnachten weitergeht, dass ich nicht mal im Kader bin, dann macht es so natürlich keinen Sinn mehr“, sagte Herrmann damals. Die Kollegen spielten unter Dieter Hecking eine 33-Punke-Hinrunde, für den Flügelspieler hatte der Trainer selten eine Verwendung.

Dieses Profil deckt Heckings Nach-Nach-Nachfolger Farke nun mit Nathan Ngoumou ab, der neuerdings sogar Herrmanns einstige Zweitposition als falsche Neun besetzen kann. Für hinten rechts wird der ewige Borusse (seit 2008 im Verein, 406 Einsätze) auch nicht benötigt, Joe Scally und Stefan Lainer betreiben seit der Winterpause Arbeitsteilung.

Solange die Personalsituation günstig bleibt, wird sich Herrmanns Perspektive nicht verbessern. Zumal in Borges Sanches ein weiterer Außenbahnspieler wieder fit ist. In Hoffenheim kamen Alassane Plea, Hannes Wolf, Luca Netz, Tony Jantschke und Stefan Lainer rein. Neben Ersatztorwart Jan Olschowsky wurden Marvin Friedrich, Florian Neuhaus und Nathan Ngoumou nicht eingesetzt, das sind namhafte Optionen, die Farke gar nicht benötigte. Herrmann musste sich den ersten Auswärtssieg der Saison von zu Hause ansehen.

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