Plan nach der Karriere steht schon Gladbach-Legende Wendt macht weiter in Göteborg
Göteborg · Im Sommer 2021 verließ er Borussia Mönchengladbach nach zehn Jahren, nun hängt Oscar Wendt eine weitere Saison dran: Der Schwede hat seinen Vertrag bei Heimat- und Herzensklub IFK Göteborg verlängert. Nach der Karriere will er dem Fußball treu bleiben.
Das ist Oscar Wendt
„Wer ist’s, der noch ein Jahr dranhängt? Oscar, Oscar Wendt!“ – das wäre getreu der Melodie des Songs, den ihm Gladbach-Fans einst widmeten, die passende Zeile zur Nachricht, die der IFK Göteborg am Dienstagmorgen verkündet hat. Borussias Rekord-Schwede setzt seine Profikarriere fort und spielt auch im Jahr 2023 für seinen Heimat- und Herzensklub. Im Interview mit unserer Redaktion hatte Wendt angedeutet, dass es darauf hinauslaufen würde. Bis zur finalen Einigung vergingen nach dem letzten Saisonspiel in Schweden nun drei Wochen.
„Ich sehe großes Potenzial in unserem Team und will helfen, uns weiterzuentwickeln“, wird Wendt in der offiziellen Mitteilung des Vereins zitiert. 2021 war der Linksverteidiger nach zehn Jahren bei Borussia zurückgekehrt zum schwedischen Traditionsklub. Der will endlich wieder eine gewichtigere Rolle spielen, IFK hat 18 Meistertitel gewonnen, den letzten allerdings vor 15 Jahren und seit 1996 auch nur diesen einen. 1982 und 1987 gelang der Gewinn des Uefa-Cups.
„Es gab viele Veränderungen, so langsam kommt die Stabilität zurück, viele junge Spieler sind hochgekommen. Ich glaube, dass sie nächstes Jahr noch einen Schritt nach vorne machen werden. Wenn dann noch ein, zwei erfahrene Spieler dazukommen, sieht es für die Zukunft ganz gut aus. Aber es liegt auch Arbeit vor uns“, sagte Wendt im Gespräch mit uns. Mit 37 Jahren und der Erfahrung aus rund 600 Profispielen kommt ihm eine Führungsrolle zu. Seit seiner Rückkehr aus Gladbach war Wendt nicht unumstritten, lieferte am Ende aber zuverlässig seine Leistung ab.
Alle Gladbach-Spieler im Borussia-Park
Für die Zeit nach der Karriere hat Wendt auch schon Pläne. „Im Moment liegt mir der Trainerberuf am Herzen. Ich will auf jeden Fall die Ausbildung machen, weil ich den Fußball liebe und viele Diskussionen führe. Ich mag es, junge Spieler zu entwickeln“, sagte er. „So eine Mischung im Kader wie in Gladbach hat mir immer gefallen: Die Jungen können sich aufs Fußballspielen konzentrieren, die Erfahrenen übernehmen die Verantwortung. Das hat immer gut funktioniert, bei IFK Göteborg versuchen wir, es ähnlich zu machen. Die drei, vier Spieler, die viel erlebt haben, geben den jüngeren viel mit – nicht nur durch Worte, sondern durch ihr Handeln. Meine Leidenschaft für den Profifußball ist immer noch riesig.“
Die wird er nächstes Jahr weiter auf dem Rasen ausleben. Und wer weiß, vielleicht macht Wendt sogar bis 2024 weiter – bis er 39 ist. Verletzt war er in Göteborg bislang, so wie man es aus Gladbach kennt, kaum.
