Noten zum Spiel Wolfsburg - Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik
So haben wir die Profis von Borussia Mönchengladbach am zehnten Spieltag der Bundesliga-Saison 2022/23 beim VfL Wolfsburg bewertet.
Yann Sommer musste bei den ersten Chancen nicht eingreifen, weil sie das Tor verfehlten. Bevor er erstmals ernsthaft gefragt war, war der Ball drin – und Sommer chancenlos. So blieb es im zweiten Durchgang, bis der Schweizer gegen Paredes stark mit den Fingerspitzen parierte. Mit Ball konnten die Kollegen ihn stets suchen, Sommer blieb fehlerfrei. Note 3
Joe Scally fand zu Beginn eine gute Balance, lief Nmecha stark dank seiner Geschwindigkeit. Dann hatte er Glück, dass Kaminski nur den Außenpfosten traf. Ging beim 1:1 drauf, während Hofmann den Weg mit Otavio hätte mitgehen müssen. Zu oft wurde es im Verlauf über Scallys Seite gefährlich. Note 4
Marvin Friedrich begann wach und wie gewohnt mit guter Risikoabschätzung. Im Verlauf der ersten Hälfte musste er immer häufiger ausbügeln – was bis zum Ausgleich stets gelang. Später dann immer noch der Beste in einer arg geforderten Viererkette, Marmoush ließ ihm beim 2:2 gar keine Chance zur Reaktion. Note 3-
Nico Elvedi agierte zu lässig gegen Svanberg, so kam Gerhardt zur ersten Wolfsburger Chance. Wirkte insgesamt unkonzentrierter als sein Nebenmann, zudem war in Bensebainis Rücken auf dieser Abwehrseite viel los. Ruhepol oder souveräner Retter war Elvedi zu selten. Note 4+
Ramy Bensebaini zeigte kein gutes Stellungsspiel bei Nmechas Chance, sein Offensivdrang sorgte für zu große Räume. Und dann schien mitunter der Fokus zu fehlen wie vor Marmoushs Top-Möglichkeit. Vorne fehlte es an Aktionen mit nennenswertem Effekt – bis auf den guten Freistoß in der Schlussphase. Note 4
Julian Weigl soll Ruhe- und Ordnungsstifter sein, dafür war er in Wolfsburg aber zu wenig eingebunden (nur 40 Ballaktionen). Wie es aussehen kann, zeigte er in der Entstehung des ersten Treffers. Eine Abwehraktion misslang, beim 1:1 war er weit entfernt von Gerhardt. Ein Nachmittag mit mehr Schatten als Licht. Note 4+
Manu Koné war, womöglich wegen Pleas Rückkehr, mehr Sechser als Achter. Als er sich dann mal offensiv einschalten wollte, verlor er vor dem 2:2 den Ball. Räume durch Dribblings öffnete er fast nie. Ein schwacher Auftritt. Note 4-
Jonas Hofmann traf in der ersten Hälfte entweder falsche Entscheidungen oder spielte unpräzise. Beim Ausgleich sprach er sich schlecht mit Scally ab. Kurz nach dem Seitenwechsel brachte seine Ecke mal wieder ein Tor. Ansonsten gelang ihm fast nichts, oft ließ er Scally im Stich. Note 4-
Lars Stindl war bei seiner Rückkehr ins Zentrum schlecht ins Spiel integriert. Die direkte Weiterleitung auf Vorlagengeber Plea beim 1:0 war die einzig richtig gute Offensivaktion, aber eine wichtige. Fiel sonst nur auf, als er Thuram vor Arnolds Tiraden schützte. Note 4
Alassane Plea schickte Thuram auf die Reise und sammelte den vierten Assist im siebten Bundesligaspiel. Orientierte sich häufig nach innen, was ihn zu selten ihn die Halbposition brachte, die er so liebt. War dennoch der bessere Stindl. Note 3
Marcus Thuram holte mit seinem ersten Doppelpack der Saison nach, was zuletzt liegen geblieben war. Düpierte Lacroix beim 1:0, verzögerte stark beim Abschluss. Suchte mit fast jedem Ballkontakt den Weg zum Tor, so natürlich auch beim 2:1, als er im zweiten Versuch traf. Ohne ihn hätte Borussia verloren. Die Schwalbe vor dem Bensebaini-Freistoß kann er sich sparen, leichte Abzüge dafür. Note 2+
Nathan Ngoumou (77. für Plea) wurde kurz nach seiner Einwechslung geschickt und im Strafraum gestoppt. Mehr war da nicht mehr. Ohne Note
Patrick Herrmann (89. für Stindl) sammelte weiter fleißig Joker-Einsätze, Farkes Vertrauen reicht offenbar nur für wenige Minuten. Ohne Note