Borussia Mönchengladbach Nordtveits Jubiläum endet versöhnlich
Fussball · Der Norweger bestritt beim 1:1 gegen den VfB Stuttgart sein 100. Bundesligaspiel für die Borussia. Bis zur letzten Minute lag Gladbach zurück, erst der für Nordtveit eingewechselte Christoph Kramer rettete zum Saisonauftakt einen Punkt.
Der erste Scorerpunkt der Saison war fast schon verbucht. Havard Nordtveit hatte sich auf der rechten Außenbahn eingeschaltet und eine weite Flanke geschlagen, die VfB-Torwart Sven Ulreich verpasste - doch Branimir Hrgota war zu überrascht und schob den Ball am Tor vorbei. Es wäre das 1:0 für die Borussia in der 48. Minute beim Saisonauftakt gegen den VfB Stuttgart gewesen.
Stattdessen stand es drei Minuten später 0:1. So blieb es bis kurz vor Schluss. Es schien, dass Nordtveits 100. Bundesligaspiel für Gladbach mit einer ärgerlichen Niederlage enden sollte. Aber von der Bank aus erlebte der ausgewechselte Jubilar, wie Weltmeister Christoph Kramer in der 90. Minute den Gladbachern mit seinem Tor zum 1:1 doch noch zumindest einen Punkt rettete.
"Klar, wenn wir unsere vielen Chancen besser nutzen, haben wir wahrscheinlich die drei Punkte, aber so ist es eben. Super, dass wir am Ende zumindest ein Tor gemacht und damit einen Zähler geholt haben", sagte der 24-Jährige, der seit der Rückrunde 2011 eine feste Größe in Borussias Spiel ist. Nur in der Vorsaison geriet er ins Hintertreffen, da er verspätet in die Vorbereitung einstieg und an seiner Stelle Christoph Kramer überzeugte.
Dieser wiederum kehrte in diesem Sommer erst Anfang August als Weltmeister nach Gladbach zurück und stand gestern gegen Stuttgart erstmals in der neuen Spielzeit im Kader. Nordtveit hingegen bildete wie schon in Homburg und Sarajevo mit Granit Xhaka Gladbachs Doppelsechs.
Kramer bewahrt Gladbach vor einer Auftaktpleite
Und Havard Nordtveit war anzumerken, dass er sich für sein Jubiläum etwas vorgenommen hatte. In der sechsten Minute kam er selbst im Strafraum zum Abschluss, wurde aber bei Julian Korbs weiter Flanke im letzten Moment noch wirkungsvoll gestört. Wenig später leitete der defensive Mittelfeldspieler Gladbachs beste Chance der ersten Halbzeit ein, als er Ibrahima Traoré auf die Reise schickte, dessen Hereingabe aber Schwaab vor dem einschussbereiten Branimir Hrgota noch entschärfte.
Dies sollte jedoch bis kurz vor der Pause die letzte gefährliche Aktion der Gladbacher sein. Fortan fiel es Borussia schwer, den Stuttgarter Abwehrverbund vor Probleme zu stellen. Auch Nordtveit und sein Nebenmann Xhaka schafften es nicht, Akzente zu setzen. Die Ungenauigkeiten nahmen zu, es fehlte auch das Tempo in den Aktionen. Das änderte sich erst wieder nach dem ärgerlichen Gegentreffer durch Stuttgarts Maxim. "Wir hatten einen Einwurf, verlieren den Ball und machen dann nicht genug Druck. Plötzlich stand ein Stuttgarter frei. Das war nicht optimal", sagte Nordtveit.
Gladbach ehrt Weltmeister Kramer
Borussia erhöhte aber fortan den Druck, nicht zuletzt angetrieben von ihren Sechsern, die nun energischer aufrückten. Nordtveit, der am Ende mit 75 Prozent gewonnener Duelle Gladbachs zweikampfstärkster Spieler war, spielte nochmals mit einem Steilpass André Hahn frei, wenig später versuchte er es mit einem Distanzschuss, den Sven Ulreich jedoch ohne große Probleme aufnehmen konnte. Auch wenn längst nicht alles gelang, es war dem Skandinavier anzumerken, dass er in der neuen Saison torgefährlicher und im Vorwärtsgang noch aktiver werden will. Bislang hatte es bei ihm immer zu einem Saisontreffer gereicht.
"Wir hatten genug Möglichkeiten, zum Glück ist zumindest noch ein Tor gefallen", sagte Nordtveit. Ausgerechnet Christoph Kramer, für den der Norweger in der 73. Minute den Platz verließ, schoss kurz vor Schluss überlegt ein - und sorgte damit dafür, dass Havard Nordtveits Jubiläum doch noch versöhnlich endete. "Ich bin schon stolz auf die 100 Bundesligaspiele. Und ich möchte natürlich noch viele Partien für Borussia bestreiten", sagte der Jubilar.
