Borussia Mönchengladbach Für Nico Schulz war die Verletzungszeit "sehr lehrreich“

Mönchengladbach · Für Nico Schulz schloss sich an diesem Nachmittag auf dem Fohlenplatz in gewisser Weise ein Kreis. Hier hatte er sich im vergangenen Oktober in einem Testspiel gegen Duisburg das Kreuzband gerissen, hier schoss er nun in einem Testspiel gegen Hannover das Siegtor zum 2:1.

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Der Ex-Herthaner gab dann im Nachgang auch durchaus zu, dass das Duisburg-Spiel doch mal kurz im Kopf herumgespukt hatte. "Ich habe gedacht, es wäre nicht so, aber in den ersten paar Minuten habe ich schon das ein oder andere Mal dran gedacht.", sagte der 23-Jährige.

Schulz ist zwar schon mehr als ein Jahr lang Borusse, aber bislang stehen nur ein Bundesligaspiel (in Köln) und eine Einwechslung beim 0:3 in der Champions League in Sevilla zu Buche — beides Spiele vor seiner schweren Verletzung. Doch die Monate der Reha sind nun eben vorbei, und der "gefühlte Neuzugang" will mehr als nur einen Einsatz und ein Tor in einem Freundschaftsspiel. "Ich glaube, dass das eine gute Position für mich ist", sagte Schulz mit Blick auf die linke Flügelrolle, die er gegen Hannover innehatte, die normalerweise aber eben von Oscar Wendt oder Fabian Johnson blockiert ist.

Doch Schulz will sich aufdrängen, in den Kader kommen, in die Rotation gelangen, Einsatzminuten sammeln. "Ich habe ja die komplette Vorbereitung mitgemacht und jetzt auch zweimal bei der U23 mitgespielt, insofern bin ich gut dabei, denke ich", sagte er. Und er stellte klar, dass die zwei Spiele in Arie van Lents Truppe sein Wunsch gewesen waren. "Der Trainer hat mir gesagt, er könne mir in den ersten Wochen keine Einsätze garantieren, und deswegen hat er mir freigestellt, bei den Amateuren zu spielen", erzählt Schulz.

So sehr er die Reha-Zeit weit weg wissen möchte, so sehr zieht Schulz auf der anderen Seite aber auch durchaus Positives aus diesen schwierigen Monaten. "Die Zeit war sehr hart, aber ich würde im Nachhinein sagen, sie war auch sehr lehrreich. Ich habe in diesen Monaten meinen Körper besser kennengelernt, ich kann ihn jetzt besser einschätzen. Ich habe an meinen Defiziten arbeiten können, vor allem an der Beweglichkeit", sagte der frühere U21-Nationalspieler.

Wie es aussieht, wenn Schulz Beweglichkeit mit Tempo und Zug zum Tor kombinieren kann, davon konnten sich André Schubert und die Zuschauer gegen Hannover ein Bild machen. Gleich mehrere Male zog er die Linie mit Dampf hinunter und lieferte scharfe, flache Hereingaben ab. Nur einmal machte er es selbst — und traf. "Angenommen und reingeschoben", so beschrieb Schulz hinterher die Aktion zum Tor. Es war ein Tor, das einen Kreis schloss für ihn. Nun will er eine neue Episode in Gladbach beginnen. Auf dem Platz. In Pflichtspielen.

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