Borussia Mönchengladbach Neues Gefühl für Kapitän Tony Jantschke

Fussball · Borussias Verteidiger, der gestern 24 Jahre wurde, trug in Nürnberg erstmals in einem Pflichtspiel von Beginn an die Mannschaftsführer-Binde. Die stark umgebaute Viererkette steigerte sich beim 2:0 nach einigen Startschwierigkeiten.

 Premiere: Tony Jantschke führte Borussia beim 2:0-Erfolg in Nürnberg erstmals Kapitän auf das Feld.

Premiere: Tony Jantschke führte Borussia beim 2:0-Erfolg in Nürnberg erstmals Kapitän auf das Feld.

Foto: Dirk Päffgen

Gestern hatte Tony Jantschke Geburtstag. 24 Jahre wurde Borussias Defensivspieler, der mit seinen 110 Bundesligaspielen bei den Gladbachern eigentlich schon als "Alter Hase" durchgeht. Trotzdem erlebte Jantschke am Samstag beim 2:0-Erfolg in Nürnberg noch ein Novum, das für ihn wie ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk gewirkt haben muss: Erstmals führte Jantschke die Borussia in einem Pflichtspiel als Kapitän aufs Feld.

"Damit ist für mich ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen. Das ist eine tolle Auszeichnung, die mich natürlich sehr stolz macht", sagte Jantschke, der gleichwohl schon einmal in dieser Saison Borussias Kapitän war. Beim Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt übernahm er die Mannschaftsführer-Binde von Roel Brouwers, als dieser verletzt ausschied. In Nürnberg nun verteidigten Brouwers und Jantschke Seite an Seite in der Abwehrzentrale, Julian Korb übernahm wieder die rechte Abwehrseite. Und da der eigentliche Kapitän Filip Daems erkrankt passen musste, vertrat Alvaro Dominguez ihn als Linksverteidiger.

"Wir mussten ganz schön rotieren. Natürlich kann man nicht erwarten, dass da alles auf Anhieb perfekt funktioniert", sagte Jantschke. Vor allem in der ersten Hälfte setzten die mutig nach vorne preschenden Nürnberger die neu formierte Gladbacher Viererkette unter Druck. Dominguez bekam es dabei immer wieder mit dem enorm offensiv eingestellten FCN-Rechtsverteidiger Martin Angha zu tun. "Zu Beginn war Nürnbergs Offensive schwer zu kontrollieren, aber Alvaro hat es gut gemacht. Er hat sofort gesagt, dass er links spielen kann", lobte Lucien Favre.

Borussias Trainer hatte unter der Woche bereits mit dieser Abwehrformation trainieren lassen, als sich Daems' Fehlen abzeichnete. Länger als der Belgier wird allerdings noch Martin Stranzl fehlen, der im Heimspiel gegen Hamburg mit einem Teilriss der Innenbänder im rechten Sprunggelenk ausschied. Doch in Brouwers steht Favre auch im Zentrum ein verlässlicher Ersatz zur Verfügung. In Nürnberg allerdings hatte der 32-Jährige, der 2013/14 zuvor nur zweimal in der Startelf stand, zu Beginn Schwierigkeiten.

"Ich habe schon gemerkt, dass mir die Spielpraxis fehlt, doch mit der Zeit hat es immer besser geklappt", sagte Brouwers, dessen Vertrag im Sommer ausläuft. Ob er nochmals verlängert wird oder Brouwers die Borussia nach sieben Jahren verlässt, ist noch nicht endgültig klar. Sicher dürfte dagegen sein, das die gegentorlose Partie gegen Nürnberg und dessen schnellen Stoßstürmer Josip Drmic der umgebauten Gladbacher Defensive sehr recht gewesen ist.

Und nun kommen die flinken Stuttgarter am Samstag in den Borussia-Park. "Stuttgart legt großen Wert darauf, kompakt zu stehen und über ihre schnellen Außen Traoré und Harnik zu kontern. Uns erwartet ein schwieriges Spiel", sagte Jantschke. Kehrt Daems zurück, ist er die Binde wohl wieder los. "Aber sie mal in einem Heimspiel zu tragen, kann ja noch kommen."

(togr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort