Von Netzer bis ter Stegen Diese Borussen wechselten von Gladbach zu spanischen Top-Klubs

Von Borussia direkt zu einem spanischen Spitzen-Klub: Sechs Profis und ein Trainer gingen diesen Weg. Unter anderem Marc-André ter Stegen, der beim FC Barcelona mit Superstar Lionel Messi zusammenspielt.

1973 entschied sich Günter Netzer als erster Borussia-Star, den Schritt nach Spanien zu machen. Nach seinem spektakulären Pokalsieg-Tor wechselte er zu Real Madrid. Hier begrüßt ihn Präsident Santiago Bernabeu. Bei den „Königlichen“ machte er bis 1976 100 Spiele (13 Tore). Im März 1976 traf er mit Real auf „seine“ Borussia, für die seltsamen Pfiffe von Leonardus van der Kroft schämte sich Netzer. Real kam ohne Sieg (2:2, 1:1) weiter.

1975 war die Fohlenelf auf dem Höhepunkt: Sie wurde zum dritten Mal deutscher Meister und holte erstmals den Uefa-Cup. Denn platzte die Bombe: Meistertrainer Hennes Weisweiler (†) gab bekannt, dass er zum FC Barcelona wechselt. Doch dort kam er mit Superstar Johan Cruyff nicht zurecht und nach nicht einmal neun Monaten war das spanische Abenteuer beendet. Nur 37 Spiele war Weisweiler „Barca“-Trainer. Kurios: Im Schnitt holte er mit Barcelona genau so viele Punkte wie mit Gladbach: 1,84. Bei Borussia tat er dies jedoch in 458 Spielen.

1976 war der dänische Stürmer Henning Jensen (†) der nächste Gladbacher, der sich für Real Madrid entschied. Er machte in drei Jahren 81 Spiele und erzielte 16 Tore. 1976/77 spielte gemeinsam mit Paul Breitner eine Saison zusammen. 1978 und 1979 wurde Jensen mit Madrid spanischer Meister. Jensen starb am 4. Dezember 2017 im Alter von 68 Jahren infolge einer Krebserkrankung.
Nach Borussias fünfter Meisterschaft 1977 ging Uli Stielike zu Real Madrid. Er traf dort auch seinen früheren Teamkollegen Henning Jensen, mit dem er noch eine Saison dort spielte. Stielike selbst war acht Jahre bis 1985 ein „Königlicher“, er machte 278 Spiele für Real, wurde dreimal spanischer Meister und zweimal spanischer Pokalsieger.

Rainer Bonhof (r., hier im Spiel gegen Real Madrid mit Uli Stielike) wurde Gladbachs nächster „Spanier“. 1978 wechselte er zum FC Valencia. Bis 1980 blieb er dort und machte 41 Pflichtspiele (sieben Tore). Bonhof gewann mit Valencia den spanischen Pokal (1979) und den Europapokal der Pokalsieger (1980).
1977 war Allan Simonsen Fußballer des Jahres, 1979 schoss er Borussia mit seinem Elfmeter im zweiten Finalspiel gegen Roter Stern zum zweiten Uefa-Cup-Sieg – und ging danach zum FC Barcelona. Bis 1983 spielte er bei „Barca“, schoss in 116 Spielen 40 Tore. 1981 wurde er spanischer Pokalsieger.

2014 ging Marc-André ter Stegen zum FC Barcelona. Er wurde dort zum regelrechten Titelsammler. 2015 gewann ter Stegen mit „Barca“ das Triple: die Meisterschaft, den Pokal und, als Krönung, die Champions League.
