Borussia Mönchengladbach Mit Respekt zum ersten Bundesliga-Sieg

Lucien Favre bleibt sich treu. "Wir haben Respekt", sagte Borussias Trainer am Donnerstag vor dem Spiel gegen Schalke, "aber keine Angst." Der Schweizer grinst inzwischen selbst, wenn er diese Sätze wiederholt und wederholt und wiederholt. Doch die sprachliche Endlosschleife drückt durchaus Favres Empfinden aus: Er weiß, dass seine Mannschaft jeden Gegner in der Bundesliga besiegen kann.

Borussia Mönchengladbach: Training am Dienstag
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Gladbach-Training am Dienstag

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Weswegen Angst nicht nötig ist. Doch wird sie das nur tun, wenn sie mit der nötigen Einstellung zu Werke geht — was den Respekt vor den Qualitäten des gegnerischen Teams voraussetzt.

Schalke beispielsweise, das am Samstag (18.30 Uhr/Live-Ticker) in den Borussia-Park kommt, "spielt regelmäßig in der Champions League, das ist sicher kein Zufall", wie Favre sagte. Dass die Gelsenkirchener einen nicht eben guten Start in die Saison hatten, weiß er, doch beim 1:1 gegen die Bayern vor der Länderspielpause "war die zweite Halbzeit stark", wie sich Favre erinnert. "Die Schalker haben gerade offensiv ein Riesenpotenzial und sehr viele personelle Möglichkeiten", weiß Favre. "Innerhalb eines Spiels können sie das Tempo für 20 Minuten extrem beschleunigen, da müssen wir auf der Hut sein", sagte er.

Julian Korb kann Borussias Abwehr dabei nicht helfen. Der U21-Nationalspieler ist grippekrank und fällt daher am Samstag aus. Dafür kehrt Max Kruse in den Kader zurück. "Es geht ihm gut", fasste Favre den Zustand des Stürmers zusammen, der nach seiner Harnleiter-OP zweieinhalb Wochen gefehlt hat und dann am vergangenen Samstag im Testspiel gegen den VfL Bochum (2:4) sein Comeback feierte. Was seine Gedankenspiele bezüglich der Formation angeht, wählte Favre wie gewohnt die Verhüllungstaktik.

Gladbach - Bochum 2:4
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"Zwei Tage vor dem Spiel kann ich noch nicht sagen, wer in der Startformation stehen wird. Das werde ich erst morgen entscheiden", sagte er. Kruse könnte für Branimir Hrgota ins Sturmzentrum rücken, Korb könnte durch Fabian Johnson, Marvin Schulz oder Tony Jantschke ersetzt werden. Letztere Variante würde indes eine recht große Umbau-Aktion in der Defensive nach sich ziehen.

Für Borussia ist es das erste von noch 22 Pflichtspielen bis zur Winterpause. "Wir haben das gewollt, jetzt stellen wir uns der Aufgabe", sagte Sportdirektor Max Eberl. Was auch personelle Konsequenzen haben wird. "Es liegt eine sehr intensive und spannende Zeit vor uns. Wir müssen sorgsam mit unseren Kräften umgehen und brauchen jetzt jeden Spieler, damit wir immer wieder die nötige geistige und körperliche Frische auf dem Platz haben", sagte Eberl. "Durch unser bevorstehendes Programm wird es in der kommenden Zeit automatisch personelle Änderungen geben. Umso wichtiger ist, dass wir viele flexible Spieler in unseren Reihen haben", ergänzte Favre.

Letztlich ist das auch eine frohe Botschaft an jene Spieler, die bislang nicht die Rolle gespielt haben, die sie für sich erwartet hatten. Kapitän Filip Daems und Roel Brouwers, die mit ihren Tribünenplätzen gar nicht zufrieden sind. Oder auch Patrick Herrmann, der bislang nur Ersatzmann war. Man darf wohl in den kommenden Spielen mit der einen oder anderen Überraschung rechnen in der Aufstellung. Wohl schon am Samstag gegen Schalke.

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Außenverteidiger für Joachim Löw

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Foto: dpa/Jonathan Moscrop

Die Arbeitshypothese des Samstags ist klar definiert, gemäß Favres Keine-Angst-aber-Respekt-Dogmas: "Es wird nicht leicht, weil Schalke ein sehr gutes Team hat und bei Kontern gefährlich ist. Aber wir müssen unser Spiel machen und wollen drei Punkte holen", sagte Granit Xhaka, der Mittelfeldspieler.

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