Borussia Mönchengladbach Mit disziplinierter Anarchie

Mönchengladbach · Zwei Heimspiele in Folge ohne Gegentor schaffte die Borussia zuletzt vor zehn Monaten. Damals gab es ein 1:0 gegen den VfL Wolfsburg und ein 3:0 gegen Bayer Leverkusen. Das 4:0 gegen den VfB Stuttgart war nun ein Drittel Favre von damals und zwei Drittel Schubert von heute – die richtige Mischung.

Borussia Mönchengladbach: Analyse zur Dreierkette gegen den VfB Stuttgart
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Analyse: Mit Dreierkette und Favre-Elementen gegen Stuttgart

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Foto: Dieter Wiechmann

Zwei Heimspiele in Folge ohne Gegentor schaffte die Borussia zuletzt vor zehn Monaten. Damals gab es ein 1:0 gegen den VfL Wolfsburg und ein 3:0 gegen Bayer Leverkusen. Das 4:0 gegen den VfB Stuttgart war nun ein Drittel Favre von damals und zwei Drittel Schubert von heute — die richtige Mischung.

Der größte Unterschied wurde den meisten Beobachtern erst ein paar Augenblicke nach dem Anpfiff bewusst. Auf dem Papier hatte André Schubert dieselbe Elf wie beim 1:0 gegen den 1. FC Köln aufgestellt, in der Praxis formierten sich seine Spieler in einem 3-4-3, das allerdings anders war als die Dreierketten-Aufstellung zum Beispiel gegen den FC Bayern.

Gegen Stuttgart ließ Schubert ganz genau genommen in einem 3-1-1-2-3-0 spielen, aber Worte sind hier präziser als Zahlen und Bindestriche: Vor Havard Nordtveit, Andreas Christensen und Nico Elvedi agierte Granit Xhaka als Rücken-Freihalter von Mo Dahoud mit einer engen Bindung zur Dreierkette. "Es war eine andere Rolle, nicht so auffällig wie sonst, aber trotzdem wichtig", lieferte der Kapitän eine passende Selbstbeschreibung.

Oscar Wendt und Fabian Johnson hielten relativ konsequent die Außenbahnen und machten das Spiel breit. Nach Wendts verletzungsbedingter Auswechslung schlüpfte Martin Hinteregger in dessen Rolle. Ganz vorne stand in Raffaels, Lars Stindls und Thorgan Hazards Jobprofil augenscheinlich nur, dass sie vorne spielen sollten — oder auch nicht, wenn sie sich mal zurückfallen lassen wollten. Gesunde Anarchie.

"Die Stuttgarter waren etwas überrascht, wie wir gespielt haben, und kamen nie so richtig ins Spiel. Wir haben heute die Balance gefunden zwischen Offensive und Defensive", sagte Xhaka. Sein Trainer meinte: "Wir hatten viele Positionswechsel, durch die wir schwer zu greifen waren." Schubert genoss es sichtlich, seine ausgetüftelte Taktik zu erklären, nachdem er sich in den vergangenen Wochen vielfältiger Kritik hatte stellen müssen.

(jaso)
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