Polanski traut ihm mehr zu So entwickelt sich „Kopfmensch“ Schroers in Borussias U23

Mönchengladbach · „Er hat Qualitäten, um deutlich höher zu spielen als in der Regionalliga“, sagt Borussias U23-Trainer Eugen Polanski über Mika Schroers. Der galt in der Jugend als Top-Talent, im Regionalliga-Team geht es wechselhafter zu. Die nächste Einsatzchance an diesem Wochenende fällt indes aus.

Mika Schroers durfte auch schon bei den Profis von Borussia Mönchengladbach mittrainieren.

Mika Schroers durfte auch schon bei den Profis von Borussia Mönchengladbach mittrainieren.

Foto: Dirk Päffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Am Dienstag hat Eugen Polanski einen besonderen Trainerjob übernommen. Der U23-Trainer coachte eine Mischung aus U17, U19 und U23 der Borussia gegen eine Auswahl des FC Utrecht. Angreifer Mika Schroers stand bei diesem Test nicht auf dem Platz, dafür kam der 21-Jährige in allen fünf Pflichtspielen in diesem Kalenderjahr zum Einsatz – drei Mal sogar von Beginn an.

Damit stand Schroers 2023 genauso oft in der Startelf wie in den 20 Spielen bis zur Winterpause. Die Chance auf den nächsten Einsatz in der Regionalliga hat ihm das Wetter geraubt: Weil der Rasen im Grenzlandstadion unbespielbar ist, wurde die Partie gegen den SC Wiedenbrück abgesagt.

„Er hat auf jeden Fall einen Schritt gemacht. Er hat die guten Momente – die er auch in der Hinrunde hatte – noch konstanter auf den Platz gebracht. Er denkt nicht mehr so viel nach, ist dadurch freier, weil er einfach ein brutaler Kopfmensch ist. Dementsprechend wirkt es alles flüssiger, gezielter und selbstbewusster“, sagt Polanski über seinen Offensivspieler.

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Foto: Dieter Wiechmann/Wiechmann, Dieter (dwi)

Schroers, der der Cousin von Ex-Borusse Jannik Vestergaard ist, galt in der Jugend als eines der hoffnungsvollsten Talente, überzeugte mit starken Torquoten und unterschrieb im Frühjahr 2020 deswegen fast schon folgerichtig seinen ersten Profivertrag. Seit 2020 läuft der 21-Jährige für die U23 auf und bekam schnell viele Einsatzzeiten.

„Er hat sich den Männerfußball vielleicht ein Stück weit zu einfach vorgestellt. Er hatte immer gute Momente, aber nicht so konstant, dass es den nächsten Schritt bedeutet hätte. Als Kopfmensch und Top-Talent direkt so viele Einsatzzeiten zu bekommen – vielleicht hat er sich zu viel Druck gemacht. Jetzt erlebe ich ihn reifer und gelassener. Diese Gelassenheit münzt sich auf dem Platz in Qualität um“, sagt der 36-jährige Cheftrainer, der Schroers weitere Schritte zutraut: „Er hat Qualitäten, um deutlich höher zu spielen als in der Regionalliga.“

Seit seinem Debüt in der U23 kommt Schroers auf 85 Spiele, in denen er elf Mal traf – in dieser Saison hat er indes noch kein Tor erzielt. „In der Hinrunde war es schwierig, weil er fast nur Kurzeinsätze bekommen hat. Jetzt hat er sich deutlich bessere Momente erarbeitet und man sieht in den letzten Spielen, wie wichtig er ist. Man kann ihn immer an Toren messen, aber man kann auch sagen, dass er viel bewirkt hat – deswegen ist er sicherlich nicht nur an Toren zu messen“, betont Polanski.

Gegen ein erstes Saisontor hätte wohl trotzdem weder Schroers noch Polanski etwas einzuwenden. Einen Nachholtermin für das Wiedenbrück-Spiel gibt es noch nicht. Den zweiten Platz behält Borussia trotz des Ausfalls. Voraussichtlich geht es dann am 18. März beim 1. FC Bocholt weiter. Verzichten muss Polanski dann auf den gesperrten Per Lockl und den angeschlagenen Cagatay Kader. Dafür könnte Joshua Holtby sein Pflichtspiel-Comeback geben. Er spielte, anders als Schroers, am Dienstag gegen Utrecht als erfahrenster Gladbacher.

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