Borussia Mönchengladbach Kruse konzentriert sich ganz auf Borussia
Mönchengladbach · Der Poker-Wettstreit mit Stefan Raab, die Gerüchte um das angebliche Dortmunder Interesse und das jüngst von ihm mitgegründete Unternehmen - all das ist für Borussias Stürmer jetzt, da die Rückrunde beginnt, nur noch Nebensache.

Das ist Max Kruse
Max Kruse verweigert die Aussage. Zumindest wenn es um einige Themen geht, in deren Zentrum Borussias Stürmer in diesen Tagen steht. Das Pokerspiel mit dem Entertainer Stefan Raab zum Beispiel. Der Stürmer hatte die Freigabe von seinem Arbeitgeber bekommen, mitzumachen in der Show, die zuletzt aufgezeichnet wurde. Am Abend vor dem Derby gegen den 1. FC Köln am Karnevalssamstag wird sie ausgestrahlt - und Kruses Kollegen haben sich den Termin längst für einen gemeinsamen Fernsehabend vorgemerkt. Wie am Tag vor einem Spiel üblich, wird die Mannschaft dann im Hotel zusammensein. Der Gladbacher Kruse gegen den Kölner Raab, der zudem dem dortigen 1. Fußball-Club zugetan ist - das ist durchaus ein brauchbarer Appetizer für das Derby. Kruse weiß natürlich wie es ausgeht, ist aber vertraglich zum Schweigen verurteilt.
Kruse schweigt auch, wenn er auf Borussia Dortmund angesprochen wird. Bei BVB soll er ein Thema sein - für den Fall, dass Marco Reus, der Ex-Gladbacher, auch zum Ex-Dortmunder wird am Ende der Saison. Eine Wenn-Dann-Geschichte ist das also, und zwar eine, die in Mönchengladbach mit aller Gelassenheit zur Kenntnis genommen wird, auch wenn Kruses Berater Tobias Sander seinen Schützling doch recht offensiv auf den Markt geschoben hat - dies indes gleich mit einem Dementi garniert.

Trainingsspiel unter Wettbewerbsbedingungen
"Grundsätzlich ist es so, dass Max seinen Vertrag erfüllen möchte. Natürlich haben wir eine perspektivische sportliche Planung und man weiß im Fußball nie, was morgen ist. Dass sich die Dortmunder bei einer Quote, die Max hat, Gedanken mach, ist doch logisch", sagte Sander. Und fügte hinzu: "Max hat sich sehr gut entwickelt und ist in Gladbach ein absolut elementarer Baustein geworden. Gladbach ist auf Champions League-Kurs, von daher gibt es keinen Grund, an einen anderen Verein zu denken."
Kruse bringt App auf den Markt

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Zeit, sich großartig über seine Zweitkarriere als Pokerspieler oder andere Klubs Gedanken zu machen, hat Kruse sowieso kaum. Drei Spiele in sechs Tagen stehen für Kruse und den Arbeitgeber an, mit dem er einen Vertrag bis 2017 hat, das erste ist morgen beim VfB Stuttgart. Auch das Startup-Unternehmen, das er in der Winterpause mitgegründet hat, und die von diesem Unternehmen entwickelte App "CheckME" sind jetzt, da die Rückrunde losgeht, nur noch Nebensache. "Die Konzentration gilt ganz klar Borussia", stellt Berater Sander klar.

Filip Daems – zehn Jahre Borussia in Zahlen
Und mit der hat Kruse viel vor. "Zu den vielen Mannschaften, die um die internationalen Plätze mitspielen, gehören wir natürlich auch. Jetzt geht es darum, volle Konzentration darauf zu legen, um am Ende nicht mit leeren Händen dazustehen", kündigte er an.
Darum soll es anders laufen als zu Beginn der Rückrunde der Vorsaison, als er selbst nicht traf und Borussia nicht punktete. Bis zum 25. Spieltag dauerte es, bis der Nationalspieler nach neun Spielen Pause wieder ein Tor erzielte - und damit einen wesentlichen Beitrag zum wichtigen 2:1-Sieg in Dortmund beisteuerte.
Bis zum 25. Spieltag will Kruse dieses Mal nicht abstinent sein, und schon gar nicht bis zum Spiel gegen den BVB, das dieses Mal am 28. Spieltag ist. Sieben Tore und vier Vorlagen hat er in der laufenden Bundesliga-Saison schon produziert und will diese Bilanz schnell ausbauen, möglichst schon am Samstag in Stuttgart. Es ist sein 50. Bundesligaspiel für Borussia, ein kleines Jubiläum also, und da würde ein Kruse-Tor doch ganz gut passen.
Wer auf den Flügeln mit der Vorbereitung von Toren beauftragt sein wird, bleibt abzuwarten. Patrick Herrmann dürfte rechts der erste Kandidat sein. Links kommen Fabian Johnson und auch Thorgan Hazard infrage. Der Belgier ist ebenso von seiner Grippe genesen wie Verteidiger Alvaro Dominguez, beide gehören zur Reisegruppe nach Stuttgart.
Was die feste Verpflichtung von Chelsea-Leihgabe Hazard angeht, gibt es weiter "gute Gespräche" zwischen Borussia und dem Londoner Klub, wie Sportdirektor Max Eberl gestern sagte. Möglich, dass es in der Sache bald etwas Positives zu verkünden gibt. Doch auch hier gilt: erst mal volle Konzentration auf das Spiel morgen in Stuttgart.