Chronologie So ging es zwischen Max Eberl und Borussia auseinander
Max Eberls Rückzug von seinem Managerposten bei Borussia Mönchengladbach, nach eigenen Angaben war er „müde“ und „erschöpft“, kam am 28. Januar 2022 scheinbar plötzlich. Doch der große Knall erfolgte nicht vom einen Tag auf den anderen. Mit Abschiedsabsichten sah sich der Verein schon Monate vorher konfrontiert, wie unter anderem der damalige Trainer Adi Hütter bestätigte.

Seine oft zitierten „Leitplanken“ in der Arbeit als Sportdirektor hatte Eberl weit vorher auf – das ist heute bekannt – fatale Weise missachtet. Die Chronologie seines Abschieds ist deshalb keine harmonische. Seit dem 1. Dezember 2022 arbeitet Eberl als Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig. So kam es dazu.

1. April 2019 Max Eberl setzt sich ins Auto und fährt nach Bad Nenndorf, wo Gladbachs Trainer Dieter Hecking wohnt. Er eröffnet dem Trainer, dass er nach der Saison einen Neustart will – ohne Hecking, dessen Vertrag erst im Dezember 2018 verlängert wurde. Einen Tag später gibt Gladbach die Entscheidung bekannt.
„Im Fußball gibt es manchmal Chancen, die man ergreifen muss. Wenn es so ist, muss man die Entscheidung fällen“, erklärt Eberl später, dass es ihm um eine „strategische Neuausrichtung“ gehe. Mit Trainer Marco Rose, wie Borussia am 10. April mitteilt. Eberl zahlt fünf Millionen Euro für Rose an RB Salzburg.
Sommer 2019 Die Neuausrichtung mit Rose soll Borussia auf das nächste Level bringen. Dafür wird investiert: Stefan Lainer (12,5 Millionen Euro), Breel Embolo (elf Millionen Euro), Marcus Thuram (neun Millionen Euro) und Ramy Bensebaini (acht Millionen Euro) werden geholt, um den neuen Stil umzusetzen. 40 Millionen Euro – nie gab Borussia in einem Sommer mehr Geld für Spieler aus.

27. Juni 2020 Die Investition lohnt sich. Zwar verläuft die Europa-League-Saison enttäuschend, in der Bundesliga aber ist Gladbach voll da mit Rose. Acht Spieltage ist sein Team Tabellenführer, am Ende wird es nach einem 2:1 gegen Hertha BSC am letzten Spieltag Vierter und schafft damit zum dritten Mal in der Klubgeschichte die Champions-League-Qualifikation.

Eberl verkündet, „keine Leistungsträger abgeben“ zu wollen, trotz der Corona-Krise. Er schafft es, lehnt davor und danach aber nach Informationen unserer Redaktion äußerst lukrative Angebote ab in einer Zeit, in der der Verein massive Umsatzeinbußen erleidet. Rose gibt das Ziel aus, in der folgenden Saison besser zu sein als in der Vorsaison.

Herbst 2020 Dass Gladbach den Trainer hat, den Borussia Dortmund gerne hätte, merkte unsere Redaktion schon Ende Oktober 2019 an, als Roses Team zum Pokalspiel nach Dortmund reiste. Gut ein Jahr später gibt es, das ist die Information unserer Redaktion, die erste Kontaktaufnahme des BVB. Rose bestätigt später, dass erste konkrete Gespräche im Dezember stattgefunden haben.

20. Dezember 2020 Kurz vor Weihnachten, mitten im langen Corona-Lockdown, verlängert Eberl langfristig seinen Vertrag bei Borussia. Die Laufzeit hat es in sich: Wie Geschäftsführer-Kollege Stephan Schippers unterschreibt er bis zum 30. Juni 2026. Auf einer Pressekonferenz spricht Eberl von „Visionen“ für den Verein, ohne allerdings konkret zu werden.

Überraschend will er eine vierwöchige Auszeit im Januar nehmen. „In meinen bisherigen Urlauben konnte ich nie wirklich abschalten und mein Handy ist mein treuester Begleiter“, erklärt Eberl. „Mit der Verlängerung habe ich den Klub darum gebeten, mal ein bisschen Ruhe und Zeit für mich zu bekommen.“
Januar 2021 Der Urlaub endet vorzeitig und abrupt. Der Grund ist der Skandal um Profi Breel Embolo, der auf einer wegen der damals geltenden Corona-Beschränkungen illegalen Party erwischt worden ist. Der Alltag holt Eberl schnell ein.

12. Februar 2021 „Nein, alles andere sind Spekulationen“, antwortet Eberl im RP-Interview auf die Frage, ob Rose wirklich noch keine Entscheidung über seine Zukunft und einen möglichen Wechsel nach Dortmund gefällt habe.
12. Februar 2021 Borussia gibt am Rosenmontag bekannt: Rose zieht seine Ausstiegsklausel und geht nach der Saison zum BVB. „Max Eberl trägt komplett die Verantwortung für den Vertrag, den Marco unterschrieben hat“, sagt Eberl zwei Tage später auf einer Pressekonferenz. Freistellen will er den Trainer nicht. Die folgenden sieben Pflichtspiele verliert Gladbach und verpasst im Mai den Europapokal. Für Eberl nach eigenen Angaben „die größte Enttäuschung“ seiner Zeit als Sportdirektor.
13. April 2021 Eberl findet den Rose-Nachfolger bei Eintracht Frankfurt: Adi Hütter, wie Rose ein Trainer, der klar für den RB-Stil steht, sogar noch etwas radikaler als Rose. Eberl will den Weg, den er eingeschlagen hat, weitergehen, auch wenn das Team schon in Roses zweiter Saison sichtbar damit fremdelt. Borussia zahlt 7,5 Millionen Euro für Hütter, fünf Millionen bekommt er vom BVB für Rose. „Adi Hütter ist der Trainer, der am besten zu Borussia passt, wir sind extrem froh, dass er bei uns ist“, ist sich Eberl sicher. Das Ziel ist klar: „Ich will mit Gladbach nach Europa“, sagt Hütter.
Sommer 2021 Im Nachhinein ist zu erfahren, dass Eberl mit Hütter sehr konkret über personelle Veränderungen des Teams gesprochen hat, um ihn von Gladbach zu überzeugen. Matthias Ginter soll gehen, auch Denis Zakaria und Alassane Plea. Doch die Transfers klappen nicht, und so gibt es auch keine Kader-Auffrischung in Hütters Sinn. „Die Vorstellungen, die besprochen wurden, konnten nicht alle so umgesetzt werden“, sagt Hütter später. Auch die Idee eines Börsengangs nach Dortmunder Vorbild landet aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Lage wieder in der Schublade.
September 2021 Die maue Transferzeit setzt Eberl spürbar zu. Das Verhältnis zu Abwehrchef Ginter gestaltet sich zunehmend problematisch, Eberl gibt öffentlich Details der Verhandlungen bekannt, er könnte Ginter „derzeit kein adäquates Angebot machen“.

Herbst 2021 Trainer Hütter wird später erklären, dass ihn der Vorstand zu diesem Zeitpunkt über Eberls Rücktrittspläne benachrichtigt und der Manager selbst ihn in sein Büro zitiert. „Jetzt hat es mich nicht mehr überrascht“, wird Hütter im Februar 2022 sagen. „Damals allerdings war das für mich ein absoluter Nackenschlag.“

Oktober 2021 Im Sommer hat Borussia eine neue Assistentin für Teammanager Christofer Heimeroth eingestellt, die Schweizer TV-Journalistin Sedrina Schaller. An jenem Sonntag werden Eberl und Schaller eng umschlungen bei einem Amateurfußballspiel von Eberls Sohn in Viersen-Süchteln gesichtet. Schaller und Eberl, der sich Anfang 2019 von seiner Frau getrennt hat, sind nun offiziell ein Paar.
11. Januar 2022 Unsere Redaktion berichtet exklusiv, dass Schaller bereits zum Jahresende bei Borussia gekündigt hat. „Die Situation, dass ich während dieser Zeit mit Max zusammengekommen bin, gibt für mich jetzt her, dass ich mit meiner Aufgabe bei der Borussia wieder aufhöre und mir etwas Neues suche“, sagt Schaller gegenüber dem „Blick“.

Nach Informationen unserer Redaktion hatte die Nachricht, dass sie und Eberl eine Beziehung führen, intern für großen Wirbel gesorgt. Schließlich war sie als Teammanagerin nah an der Mannschaft. Am selben Tag verkündet Borussia den Transfer von Marvin Friedrich – scheinbar Eberls letzte Spielerverpflichtung, doch Chefscout Steffen Korell soll bereits maßgeblich mit Union Berlin verhandelt haben.
18. Januar 2022 „Was ist denn heute los?“, fragt Eberl sich auf der Pressekonferenz, nachdem er Adi Hütter mit „Dieter“ angesprochen hat, dem Vornamen von Vor-Vorgänger Hecking. Am Tag danach verpasst Eberl die DFB-Pokal-Blamage in Hannover, ist nach offiziellen Angaben des Vereins krank.

23. Januar 2022 Auch bei der 1:2-Heimniederlage gegen Union Berlin, die Borussia in den Abstiegskampf befördert, ist nichts zu sehen von Eberl. Aus gesundheitlichen Gründen, wie es heißt. Doch die Gerüchte nehmen längst Fahrt auf, dass ein großer Knall bevorsteht. Eberl soll den Klub um Auflösung seines Vertrags gebeten haben.
27. Januar 2022 Der Abend, der den Borussia-Park erschüttert, der „Kicker“ schreibt vom „Manager-Beben“. Von lautstarken Auseinandersetzungen auf der Führungsebene ist zu hören, über den Tag steigern sich die „Eberl geht“-Spekulationen“. „Sky“ haut die Nachricht schließlich zuerst raus: Eberl hat um die Freigabe gebeten. Borussia bestätigt das unserer Redaktion. Mehrere Quellen berichten bereits damals von möglichen Wechselabsichten in Richtung Leipzig. Dazu passt: Eberl hat jetzt einen Berater, Marc Kosicke kümmert sich auch um die Belange Jürgen Klopps.

28. Januar 2022 Eberl verabschiedet sich unter Tränen von Mannschaft und Mitarbeitern, mittags gibt es die tags zuvor angekündigte Pressekonferenz mit Eberl, Präsident Rolf Königs, Vizepräsident Rainer Bonhof und Geschäftsführer Stephan Schippers.

„Das ist ein ganz simpler Grund, warum ich nicht mehr arbeiten kann; weil ich einfach erschöpft bin; weil ich einfach müde bin; weil ich keine Kraft mehr habe, diesen Job, so wie es der Verein benötigt, auszuüben“, sagt Eberl unter Tränen. „Wir respektieren das, aber akzeptieren es nicht“, sagt Königs. Eberls Vertrag ruht von diesem Tag an. Spekulationen um einen Vereinswechsel bügelt er in Eigeninitiative ab: „Bitte vergesst das!“

19. März 2022 Max Eberl wird wieder beim Fußball gesehen – in der Heimat seiner Lebensgefährtin Sedrina Schaller. Die beiden schauen im Berner Wankdorfstadion das Spiel der Young Boys gegen den FC Zürich, wie ein Foto belegt. Zuvor sind Eberl und Schaller im Urlaub in der Südsee.

13. Mai 2022 „Es tut mir leid, dass ich im Januar diese radikale Entscheidung treffen musste“, schreibt Eberl am Tag vor dem Saisonfinale (und der Trennung von Trainer Hütter) in einem offenen Brief. Am Abend zuvor hat er ihn per E-Mail an den FPMG Supporters Club geschickt, der so irritiert war, dass er erst einmal die Echtheit verifizieren musste. „Ich weiß auch, es ranken sich sehr viele Gerüchte und Geschichten um meinen Abgang“, erklärt Eberl, er habe einfach nicht mehr gekonnt. „Ich hoffe, ihr kennt mich und könnt all das Gerede richtig einordnen.“

30. Juli 2022 Wochenlang ist es ruhig um Eberl, der seinen Lebensmittelpunkt inzwischen in die Schweiz verlegt hat. Dann vermeldet „Sky“ rund um den Saisonstart, was schon vor seinem Rücktritt in Gladbach gemunkelt wurde: RB Leipzig befinde sich in Gesprächen mit Eberl. „Wir haben noch mit keinem Kandidaten eine Unterschrift“, sagt CEO Oliver Mintzlaff am selben Abend.

30. August 2022 Borussia bestätigt gegenüber unserer Redaktion erstmals Verhandlungen mit RB über Eberl und eine Auflösung seines Vertrages. Die Gespräche seien bislang „nicht zielführend“ gewesen.

8. September 2022 Leipzig hat Trainer Domenico Tedesco entlassen und präsentiert Ex-Gladbach-Coach Rose als Nachfolger. Der macht keinen Hehl daraus, dass er sich über eine Zusammenarbeit mit Eberl freuen würde: „Ich weiß, wie Max funktioniert. Ich hätte einen Mann an meiner Seite, der mir und dem Verein guttun würde.“

13. September 2022 Das Mönchengladbacher Fanprojekt, der FPMG Supporters Club, attackiert in einem offenen Brief Eberl scharf. „Heute wissen wir nicht nur, dass es eben keine Gerüchte und deine Aussagen gelogen waren, sondern auch, dass dein Wechselwunsch zu diesem Konstrukt schon vor deinem öffentlichen Abgang feststand.“

Eberls letzten offiziellen Auftritt am 28. Januar bezeichnet der FPMG-Vorstand sogar als „Schauspiel“. „Wir glauben einfach nicht mehr, dass Du uns gegenüber am Ende Deiner Amtszeit bei Borussia aufrecht und ehrlich gegenüber aufgetreten bist“, heißt es. Der Brief schlägt hohe Wellen der Empörung auf beiden Seiten, bei den Eberl-Kritikern ebenso wie bei seinen Verteidigern. Ziel des Fanprojekts ist es nach Angaben seines Sprechers, mit dem Brief „Dampf vom Kessel zu nehmen“.

17. September 2022 RB Leipzig tritt mit dem neuen Trainer Rose im Borussia-Park an. Gladbachs Team gibt die sportliche Antwort auf die Querelen mit dem klaren 3:0-Erfolg. Die Fans protestieren mit Trillerpfeifen gegen RB und mit Plakaten gegen Eberl. Nach dem dritten Plakat, das RB Leipzig und seine Angestellten diffamiert, lässt Schiedsrichter Patrick Ittrich die Fans per Stadiondurchsage auffordern, das Plakat zu entfernen, andernfalls werde er das Spiel unterbrechen.
Das Plakat verschwindet, weitere gibt es nicht. Doch der Protest überschattet das Spiel. Es ist auch der Schatten Max Eberls. Nach dem Spiel bestätigen beide Klubs, in ihren Verhandlungen „auf der Zielgeraden“ zu sein und hoffen auf eine zeitnahe Einigung.

19. September 2022 Am Nachmittag gibt Borussia bekannt, dass der Vertrag mit Eberl aufgelöst ist. Gleichzeitig meldet RB Leipzig, dass Eberl bei Geschäftsführer Sport wird und einen „langfristigen Vertrag“ erhält. „Ich bin dankbar für die für mich notwendige Zeit der Erholung und fühle mich wieder bereit und voller Kraft, im Fußball arbeiten zu wollen", wird Eberl zitiert.

„Ich komme zu einem Verein, der sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt hat, sehr ambitioniert ist und für eine klare Fußballphilosophie steht. Es herrscht hier ein riesiges Potenzial – im gesamten Klub und der gesamten Region.“ Das Kapitel Max Eberl bei Gladbach ist nach fast 24 Jahren endgültig beendet, in der Winterpause 1998/99 war er als Rechtsverteidiger aus Fürth an den Niederrhein gewechselt.

11. Oktober 2022 Eberl checkt ein in Glasgow, es ist seine erste inoffizielle Dienstreise mit RB in der Champions League. Fans unterhalten sich mit ihm bei einer Raucherpause vor dem Hotel. Beim Spiel gegen Celtic sitzt er neben CEO Oliver Mintzlaff auf der Tribüne. Die „Bild“ berichtet, Eberl habe sich von seiner Lebensgefährtin Schaller getrennt.

9. Dezember 2022 Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz ist verstorben und Mintzlaff zum neuen Geschäftsführer der Firma aufgestiegen. Im Vereinskonstrukt RB Leipzig ist Eberl damit der neue stärkste Mann. Auf seiner Antritts-PK sagt er über seine Auszeit: „Es war ein extrem interessanter Prozess für mich als Mensch. Ich habe mit die beste Zeit meines Lebens gehabt.“ Über Verwerfungen mit Borussia sagt er indes wenig: „Es geht jetzt nach vorne, das andere Kapitel ist geschlossen.“

Was viele Beobachter irritiert: Eberl sitzt vor der roten Sponsorenwand und hinter zwei Red-Bull-Dosen und mahnt an, der Fußball dürfe es mit der Vermarktung nicht übertreiben. Auch die Aussage, er habe bei „Bratwurst und Bier“ beim Amateurfußball gemerkt, dass er den Fußball immer noch liebe, wird zum PR-Bumerang. Ein paar Tage später bezeichnet Eberl RB Leipzig als einen seiner „Traumvereine“. Zumindest er selbst scheint sich an seine neue Rolle nicht gewöhnen zu müssen.

18. Januar 2023 Während die Gladbacher Verantwortlichen öffentlich kein schlechtes Wort über Eberl verlieren, gibt der 49-Jährige vor dem Restart der Bundesliga zahlreiche Interviews. „Bild TV“, „Welt“, „Focus“, „Mitteldeutsche Zeitung“, „Kicker“, „Sport Bild“ - nichts lässt Eberl aus. Über die Vorwürfe des FPMG Supporters Club sagt er: „Das war die schlimmste Verletzung, die mir jemals in meinem Leben zuteilwurde. Dass dir Menschen eine Lüge, Schauspiel und Theater unterstellen und mich gleichzeitig in das Licht stellen, dass ich kranke Menschen benutzen würde, um einen Vereinswechsel zu forcieren – mehr kranke Gedanken kann man nicht haben.“

Mit einigen Aussagen verwundert Eberl weiterhin. So spricht er von einer „Anschubfinanzierung“, wenn es um die Bedingungen geht, unter denen RB Leipzig gegründet wurde. Über seine einstige Kritik am Konstrukt sagte er bei „ran“: Ich habe sie natürlich in der Vergangenheit auch kritisiert. Nicht wissend, was hier tatsächlich für ein geiler Job gemacht wurde. Das war damals sehr polemisch gewesen, aber tatsächlich war es ja eigentlich großer Respekt vor dem, was dieser Klub geleistet hat mit dieser jungen Geschichte, die sie haben.“

„Wir alle heften uns Worte an wie Toleranz, Respekt und Akzeptanz. Da gehört für mich auch dazu, dass man irgendwann akzeptiert, dass RB Leipzig ein Verein ist, der dem deutschen Fußball sehr guttut, der in der Region Riesen-Emotionen ausgelöst hat und sehr gute Arbeit macht“, sagt Eberl über seinen neuen Arbeitgeber, der nicht seine einzige neue Liebe ist: Im Podcast „Phrasenmäher“ erzählt er von seiner neuen Lebensgefährtin, die er nach 35 Jahren wiedergetroffen habe: „Das Leben hat dann doch seine Fügungen, über die man extrem glücklich und froh ist. Mit zwölf Jahren waren wir zwei Jahre irgendwie mal ja und nein zusammen.“

11. März 2023 An diesem Tag trifft Eberl mit RB erstmals auf Borussia. Die Gladbach-Fans bezeichnen Eberl auf Plakaten unter anderem als „charakterloses Bullenschwein“. Leipzig entscheidet die Partie mit 3:0 für sich, rund um die Partie sorgt Eberl mit weiteren Aussagen für Wirbel.

Die These, dass sein Wechsel zu RB und die Erschöpfung, die er als Grund für seinen Rückzug aus Gladbach angegeben hat, im Zusammenhang stehen würden, sei, was ihn störe, gab Eberl zu. „Das passiert von Menschen, die andere ins Fadenkreuz nehmen, mit Eisenstangen durch die Städte laufen und Feuer zünden. Da braucht es keine weiteren Kommentare dazu“, sagte er. Borussias Fans fühlen sich damit pauschal angegriffen.

Dass er mit diesen Sätzen nur einen Teil der Fanszene gemeint habe, merkte Eberl tags drauf bei seinem Auftritt im „Sport1“-Doppelpass an. Gladbach reagiert auf Eberls Aussagen, Geschäftsführer Stephan Schippers sagt gegenüber unserer Redaktion: „Fußballfans sind emotional und verletzte Gefühle führen zu Äußerungen, die auch mal etwas derber ausfallen. Wir haben im Vorfeld des Spiels dazu aufgefordert, die Wortwahl zu mäßigen, und das ist unserer Meinung nach auch gehört worden. Gladbach-Fans zu verunglimpfen, wird dieser riesigen, gewachsenen Anhängerschaft nicht gerecht, das ist nicht in Ordnung und absolut fehl am Platze.“

16. März 2023 Der nächste Fernsehauftritt Eberls stand schon fest: Am 18. März sollte er im ZDF-„Sportstudio“ zu Gast sein. Doch daraus wurde nichts. „Dem aktuellen Wunsch von Max Eberl, bestimmte Themen (‚Causa Gladbach’) weitgehend auszuklammern, kann die Redaktion nicht entsprechen“, teilte der Sender mit.

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